Jahres- und Kassenbericht sowie die Frage: Frauen im Schützenverein Ja oder Nein, beschäftigte Erler Schützen bei der Generalversammlung
ERLE. Die Erler Schützen bei der Generalversammlung des Allgemeinen Bürgerschützenvereins am Samstagabend im Saal von Brömmel Wilms hatten einen guten Grund zur Fröhlichkeit.
Kein Wunder, denn der Kassenbericht von Manfred Venhoff war für alle versammelten Schützenbrüder, mit einem dicken Plus mehr als zufriedenstellend.

Wahlen
Neben Berichten, einer Vorschau und Allgemeinem standen im dreijährigen Turnus die Neuwahlen von Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes auf der Agenda. Zur Wahl standen Präsident Arno Brömmel, Schriftführer Hubert Fundermann und Kassierer Manfred Venhoff. „Viele Jahre machen wir es schon, aber vielleicht ist es bald an der Zeit, auch mal tschüss zu sagen“, so Brömmel vor der Wahl.

Keine Chance, denn schnell fiel hier die Entscheidung in einer offenen Abstimmung. Alle drei Vorstandsmitglieder wurden einstimmig für die nächsten drei Jahre wiedergewählt. Neu gewählt wurden die Kassenprüfer Martin Pierick, Hendrik Breil und Felix Fortmann.
Ein vorab heiß diskutierter Punkt an diesem Abend war die Frage, ob zukünftig auch Frauen dem Verein beitreten können. Präsident Brömmel griff eine Anregung auf, die im vergangenen Jahr von Judith Kolschen kam. Die Erlerin hatte für eine Aufnahme von Frauen plädiert. Dafür sei eine Änderung der Vereinssatzung notwendig, so Brömmel. Bei einem mehrheitlichen Ja könnte diese im nächsten Jahr in Kraft treten. Die Abstimmung darüber war geheim. Ergebnis: 80 der 111 anwesenden Schützen stimmten dagegen.

Arno Brömmel bezeichnete das Ergebnis als „so okay“. Er verwies auf die lange Tradition des Schützenwesens hin. Frauen könnten am Vereinsleben durchaus teilhaben, allerdings habe es bis auf Kolschens Anfrage bislang „kein großes Interesse von anderen Frauen“ am Thema Mitgliedschaft gegeben.
Judith Kolschen allerdings reagierte enttäuscht. sie sieht das Nein als nicht mehrzeitgemäß: „Ich finde es naiv zu glauben, dass das Thema vom Tisch ist und denke, dass jetzt erstmal klar wird, wie viel Diskussionsbedarf es gibt.“
Hätte sich die Mehrheit der Schützen an diesem Abend für ein Ja entschieden, dann wären noch Jahre ins Land gezogen, bis die erste Erler Frau am Vogelschießen hätte teilnehmen können. Laut Schützensatzung muss jedes Mitglied mindestens fünf Jahre im Verein sein, um am Vogelschießen teilzunehmen. In diesem Fall hätte eine Satzungsänderung also bedeutet, dass frühestens 2024 eine Erlerin den Vogel hätte abschießen dürfen.
Termine
Mit Blick auf das bevorstehende Jubiläum im Jahr 2020 hofft Brömmel, dass die Mitgliederzahl von 1000 erreicht wird. Das Schützenfest startet in diesem Jahr am 10. Mai mit der Vorparade. Das offizielle Schützenfest findet am 26. Mai statt.
Ebenfalls fest steht der Termin des diesjährigen Oktoberfestes am 6. Oktober, welches alle zwei Jahre in Erle gefeiert wird. Petra Bosse