Erste Plenumssitzug des „Arbeitskreises Behindertenhilfe im Kreis Borken“ 2013

Repräsentanten von über 50 Vereinen und Institutionen nahmen teil Inklusion im Blickpunkt

Kreis Borken (pd). Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Inklusion standen im Mittelpunkt der ersten Plenumssitzung des „Arbeitskreises Behindertenhilfe im Kreis Borken“ in diesem Jahr. Dazu waren jetzt über 50 Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Verbänden und Institutionen, die sich für die Belange von Menschen mit Behinderung im Westmünsterland einsetzen, im Borkener Kreishaus zusammengekommen. Im Rahmenprogramm der Veranstaltung stellten die Familienunterstützenden Dienste im Kreisgebiet ihre vielfältigen Angebote im Freizeit- und Ferienbereich vor.

Bevor der Sprecher des Arbeitskreises, Bernhard Lensing, auf das Tagungsthema überleiten konnte, stand die Aufnahme von gleich vier neuen Mitgliedern auf der Tagesordnung: Die Lebenshilfe Gronau e. V., der DRK-Kreisverband Borken e. V., die Berufsbildungsstätte Westmünsterland GmbH und der CBF-Ortsverein Raesfeld e. V./Club der Behinderten und ihrer Freunde wurden einstimmig aufgenommen und werden ab sofort im Arbeitskreis und seinen sechs Fachgruppen mitwirken.

Dann beleuchtete Ulrike Hüppe als stellvertretende Vorsitzende von „Gemeinsam Leben, Gemeinsam Lernen – Landesarbeitsgemeinschaft NRW“ die aktuellen Entwicklungen im Bereich Inklusion auf Landesebene. Die Referentin, gleichzeitig wissenschaftliche Mitarbeiterin der CDU-Landtagsfraktion für dieses Thema, informierte insbesondere über das in den nordrhein-westfälischen Landtag eingebrachte neue Schulrechtsänderungsgesetz. Dieser Gesetzentwurf befasst sich schwerpunktmäßig mit dem künftigen gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung. Außerdem berichtete sie über den Aktionsplan der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, der ebenfalls dem Landtag vorgelegt wurde.

Anschließend stellte sie das Projekt „Neueinstellung“ vor, das derzeit im Kreis Unna durchgeführt wird. Gefördert durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe geht es dabei um neue Wege, wie Jugendliche mit einer Behinderung ins Berufsleben vermittelt werden und dort auch dauerhaft Fuß fassen können. Auf sehr anschauliche Weise schilderte die Referentin, wie dazu die praktische Arbeit mit den jungen Leuten erfolgt. Zum einen geht es darum, ihre Stärken zu fördern und weiter zu entwickeln. Zum anderen wird ihnen die Möglichkeit geboten, über Praktika Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Außerdem erhalten interessierte Unternehmen Informationen über den Ausbildungsstand der Jugendlichen, damit sie deren Einsatzmöglichkeiten im eigenen Betrieb richtig einschätzen können.

Abschließend verdeutlichten die Berichte aus dem Vorstand und aus den Arbeitsgruppen, wie vielfältig die Aufgaben des „Arbeitskreises Behindertenhilfe“ sind. Unter anderem ging es um die Erarbeitung eines barrierefreien Stadtplans für die Stadt Borken, das Thema Inklusion im Bildungssystem, die Situation von Menschen mit Behinderung in der Gesundheitsversorgung und in der Arbeitswelt, deren Wohnmöglichkeiten innerhalb und außerhalb von Einrichtungen.

Beim Themenfeld „Wohnen“ werden insbesondere auch die Ergebnisse der Fachtagung „Wohnen neu denken“, die Anfang März in Borken stattfand, Grundlage für die weitere Arbeit sein. Menschen mit einer Behinderung diskutierten bei dieser Veranstaltung als „Experten in eigener Sache“ engagiert mit.

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