Erler planen den Bau eines Cafés, einen neuen Veranstaltungstreffpunkt sowie Festscheune auf dem Hof der Kornbrennerei Böckenhoff.
Schon seit Monaten stellten sich die Erler Bürger die Frage, was passiert mit unserem Dorfkern, was ist für die Zukunft geplant? „Das Thema war in aller Munde. Wir haben es an den Zopf gepackt um den Ort zu sichern und das Dorf attraktiv für die Zukunft zu gestalten“, so Ralf Steiger bei der Vorstellung am Freitagmittag in der Volksbank zum Thema „Dorfentwicklung“.
Festscheune mit genossenschaftlichen Charakter
Entwickelt wurde von den Anlieger der Kornbrennerei Alexandra und Dirk Böckenhoff, Johannes Böckenhoff, André Wachtmeister, den Vorständen der Volksbank Erle Ralf Steiger und Michael Weddeling sowie Gastwirt Arno Brömmel ein Konzept, was den Dorfkern von Erle attraktiver macht, für die Bürger und im Bereich Tourismus.

Die alte Scheune von Böckenhoff wird abgerissen. Entstehen wird dort eine neue Festscheune mit Café und integriertem Gasthof als Veranstaltungstreffpunkt.
Nachdem in den vergangenen Jahren das Pfarrheim neu errichtet, neuer Wohnraum für betreutes Wohnen sowie Tagespflegeeinrichtungen geschaffen wurden, ist jetzt mit dem Bau einer Festscheune ein weiterer Schritt für die Entwicklung für Erle geplant.
Ausdrücklich unterstützen wird das Vorhaben die Volksbank eG. „Wir können uns sehr gut vorstellen, uns als Mitinitiatoren und zudem Investor im Rahmen eines genossenschaftlichen Modells für Erle zu engagieren“, so Michael Weddeling.
Neuer Freizeitwert für Erle
Dorfentwicklung sei heute anders als früher, so Johannes Böckenhoff mit Blick auf die Brennerei. „Es wird nicht mehr „ausgesiedelt, sondern heute wird Bestand, wie die Brennerei, im Dorf erhalten“.
Nach vorne schauen sei wichtig, nach hinten kucken ist schön, findet Dirk Böckenhoff. „Mit der neuen Scheune schaffen wir einen neuen Freizeitwert für Erle“. Nach Überlegungen beabsichtigen Arno Brömmel und André Wachtmeister die neue Gastronomie als Pächter zu gestalten.
Der Wirt sieht mit der neuen Festscheune, nicht mit seiner Dorfkneipe und dem Saal, eine langfristige Zukunft für sich als Gastwirt. Was wird aber dann aus der Dorfkneipe? Kein Brömmel mehr im Dorf? Doch, nur auf der anderen Straßenseite.
In die Jahre gekommen
„Nicht nur das Gebäude, sondern auch ich sind in die Jahre gekommen. Ich habe keine Nachkommen, aber ein Interesse daran, dass alles weitergeht. Da sich eine kostenintensive Sanierung bei mir nicht lohnt, sehe ich diesen Bereich, in der neuen Festscheune, für mich als Wirt positiv. Hier kann ich in den nächsten Jahren etwas ruhiger treten, bleibe aber immer noch im Geschäft“, so Brömmel.
Nicht verzichten müssen die Erler auf ihre Gaststätte von Brömmel. Diese wird zukünftig dann mit integriertem Café in die Festscheune umziehen.
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass nach der Fertigstellung der Gasthof geschlossen wird.
Feste, feste feiern, Hochzeiten, Familienfeiern, Erlebnisgastronomie sind für die Zukunft geplant.
Genossenschaftsidee
Viel Platz soll die neue Scheune bieten, unter anderem für die Kleinkunstbühne, Veranstaltungen jeglicher Art, für Vereinsleben und Dorfhochzeiten. „Finde es sehr wichtig, die Menschen hier im Ort mit in die Planung einzubeziehen. Dann finden sich die Leute in dem Gebäude wieder und können sich mit dem Dorf identifizieren“, so Johannes Böckenhoff.
Durch eine noch zu entwickelnde Genossenschaftsidee haben alle Erler Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit sich an der Genossenschaft zu beteiligen. Wie diese Beteiligung aussehen wird, darüber soll in den kommenden Wochen beraten werden.
Erlebnis Kornbrennerei
Alexandra und Dirk Böckenhoff wollen darüber hinaus ihre heutige Kornbrennerei zur Erlebnis-Gastronomie ausbauen. Um dadurch den Ortskern mit der Gastronomie stärker zu beleben und sich noch zukunftsfähiger aufzustellen „Wir freuen uns darauf, dass sich möglichst viele Erler durch ihre Mitgliedschaft in die noch zu gründende Genossenschaft aktiv einbringen“, so Dirk Böckenhoff.
Dorfgemeinschaft
Das Vorhaben der Volksbank Erle ist ein Zeichen für die gesamte Dorfgemeinschaft. Ein Genossenschaftsmodell ist gerade im Jahr des 200 Geburtstages des Vaters der genossenschaftlichen Idee eine tolle Sache.
„Damit wird die Lebensqualität zum Einen durch die in Erle schon gegebene Nahversorgung, den Wohnraum mit betreutem Wohnen und zum anderen durch die Treffpunkte wie Café und Festscheune mit integrierter Gastronomie weiter ausgebaut und entwickelt“, freuen sich Steiger und Weddeling.
Der Baubeginn des zukunftsträchtigen Projektes wird für 2019 angestrebt. „Vielleicht können wir dann hier dann schon 2020 unser großes Schützenjubiläum feiern“, fügt Brömmel hinzu.
Petra Bosse
Die UWG Raesfeld und Erle freut sich über das Engagement aus Erle und begrüßt ausdrücklich bürgernahe Initiativen und hofft auf weitere kreative Vorschläge um in Bezug auf die Dorfentwicklung das Beste für Raesfeld und Erle zu erreichen.
Für die UWG
im Auftrag Volker van Wasen