Ergreifendes Schicksal des Wetterfrosches Jörg Kachelmann

So langsam reicht es echt!  Mir platzt der Kragen, denn die Medien haben das Sommerloch gut gestopft mit Kachelmann und Kachelmann und wieder Kachelmann. Das Kachelmann-Syndrom ist allgegenwärtig! Aber nun ist es wenigstens schon mal amtlich, wie heute die Bild berichtete. “ Kachelmann wird nicht mehr als Moderator arbeiten“. Ach Gott der Arme.

Seit Wochen wird der Leser mit diesen zu Herzen gehenden Storys überschüttet. Eigentlich checke ich morgens meine Mails, fütter meinen Blog, schaue nach dem Wetter und interessiere mich für wirklich „wichtige“ Nachrichten. Aber überall begegnet mir Kachelmann und die neusten Klatsch- und Tratschgeschichten. Da sieht man den armen „Kachelmann“ abgemagert und sehr gealtert im Gericht und traurig vor sich hin blickend. Vor der Gerichtstür stehen die Korrespondenten  frierend im Regen, um wenigstens ein Foto von diesem „ach, ich bereue nichts“ Gesicht zu erhaschen. Und noch schlimmer ist dann, dass diese News stündlich wiederholt werden.
Ich frage mich mittlerweile –wen interessieren die Kapriolen eines Wetterfrosches, dessen Aufgabe einzig und alleine darin bestand, uns über das Wetter von morgen zu informieren? Was macht das Ganze so spannend? Die betrogenen Frauen, über die nie gesprochen wird?  Oder ist es die Wollust der Menschen, in den Gedärmen  anderer zu wühlen? Wo besteht der wahre Informationswert dieses Dramas? Kachelmänner hat jedes Dorf! Vielleicht suchen die Leser ja nach Parallelen und Ähnlichkeiten mit anderen ihnen bekannten Personen oder sogar ihrem eigenen Partner?   Ich weiß es nicht, will es auch nicht wissen, aber ich bilde mir auch meine Meinung. Und die lautet: Nie wieder Kachelmann.
„Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ In diesem Fall „Kachelmann“.

1 Kommentar

  1. Klatsch- und Tratschgeschichten sind doch hier auch allgegenwärtig.
    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“

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