Motto zum 25. „Tag des offenen Denkmals“ 2018 – Führungen auf Schloss Raesfeld am 9. September um 11:00, 13:00 und 15:00 Uhr
Raesfeld (pd). Am 9. September öffnen mehr als 7.500 Baudenkmale, Parks und archäologische Stätten in Deutschland ihre Türen. Auch die Akademie des Handwerks zeigt in drei kostenfreien Schlossführungen, wie das diesjährige Motto im Schloss interpretiert wird.
Marmor aus Italien, Farbpigmente aus dem Orient, Tapisserien aus Flandern, Fliesen aus Delft – dies sind Beispiele für besondere Materialien, die über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg gehandelt wurden und verbinden. Diese Güter nutzten Baumeister und Künstler nicht nur wegen ihrer herausragenden Qualität.
Ihre Verwendung belegte zugleich eindrucksvoll den Reichtum und Geschmack ihrer Besitzer und das Geschick der verarbeitenden Handwerker. Auch „einfachere” Materialien wie Bauholz, Steine oder Ziegel kauften Bauherren, Architekten und Handwerker überregional ein, sobald sie von besonderem Rang sein sollten. Mit diesen Beispielen macht die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ das aktuelle Thema für die Besucher nachvollziehbar.
„Dass die Feier zu 25 Jahren Tag des offenen Denkmals in Deutschland mit dem Europäischen Kulturerbejahr 2018 zusammenfällt, kommt wie gerufen“, so Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. „Der Tag des offenen Denkmals hat sich innerhalb von 25 Jahren zur größten Kulturveranstaltung Deutschlands entwickelt.
Dies ist der Begeisterung und dem Engagement der vielen Planungspartner zu verdanken: den Denkmaleigentümern, den Denkmalfachleuten, den Gemeinden und Städten und nicht zuletzt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.“
Im Schloss Raesfeld gehen die Mitarbeiter der Akademie mit den Besuchern auf Spurensuche nach möglichen europäischen Einflüssen im Denkmal. Dabei verfolgen sie Fragestellungen nach der Herkunft von Architekten, Handwerkern, Handwerkstechniken, Baumaterialien oder Stilelementen.
„Welcher Schlossbesucher weiß schon, dass der Kapuzinermönch und Architekt Michael van Gent aus dem heutigen Belgien mit dem Ausbau der Schlossanlage begann und Jacob und Johann Schmidt aus Roermond (heute Niederlande) die Arbeiten nach einem Modell van Gents fortführten“? so Wolfgang Ronau.
Am Tag des offenen Denkmals wird nicht nur historische Handwerkstechnik am Baudenkmal gezeigt. Das verbindende Element entdeckt die Akademie des Handwerks im Kontakt zwischen den Menschen und in deren Zusammenarbeit.
„Es sind die Beziehungen zwischen den Akademie-Mitarbeitern, den Dozenten und den Lernenden, die Personen unterschiedlicher Regionen und Branchen verbinden“, so Akademieleiterin Dr. Ursula Baumeister. „Wir haben Gäste aus allen Teilen Deutschlands und dem europäischen Ausland. Indem wir in ihrem gemeinsamen Wirken Verbindendes entdecken, geben wir dem Jahresmotto auch eine immaterielle Bedeutung.“
Das aktuelle bundesweite Programm ist ab sofort unter www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden. Dort kann man sich alle teilnehmenden Denkmale einer Region anzeigen lassen, nach Denkmalkategorien suchen und über einen Merkzettel persönliche Denkmaltouren zusammenstellen. Die mobile Nutzung unterwegs ermöglicht eine kostenfreie App.
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals in Deutschland.
Treffpunkt für die Führungen auf Schloss Raesfeld ist der Info-Point auf dem Schlosshof.
Fotos: Akademie Schloss Raesfeld