Am 4. November fällt der Raesfelder Schulausschuss im Rat die Entscheidung über das Auslaufen der Alexander Gemeinschaftshauptschule in Raesfeld ab dem Schuljahr 2016/17.
Seit Mitte des Jahres überlegen die Räte der Stadt Borken und der Gemeinde Raesfeld, bei ausreichendem Elterninteresse eine zweite Gesamtschule in Borken mit einem Teilstandort in Raesfeld zu gründen. Hierdurch soll dauerhaft ein möglichst breites schulisches Angebot erhalten bleiben.
Die Nachfrage für die Einrichtung einer Dependance in Raesfeld einer Gesamtschule ist, laut Umfrage des Bildungsinstitutes „Projektgruppe Bildung und Region (biregio) in Raesfeld groß.
Rund 83 Prozent der befragten Eltern in Raesfeld beantworteten die verteilten Fragebögen.
Insgessamt 303 Eltern von Raesfelder Grundschülern ziehen in Betracht, ihr Kind an der geplanten Gesamtschule anzumelden.
Zum dem Thema „Neue Gesamtschule in Raesfeld/Borken“ hat sich die Schulpflegschaft der St. Sebastian Grundschule und der Alexanderschule in Raesfeld zusammengetan und ihren Unmut gegenüber der letzte Veranstaltung (26.10.2015) mal niedergeschrieben.
Elternwille eindeutig!
…oder wie Tatsachen verdreht werden.
Der Artikel 6, Abs. II des Grundgesetzes besagt, dass die Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern sind und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.
Nachdem die Politik bereits im Vorfeld u.a. bei der Informationsveranstaltung nicht alle Informationen offen legte, bzw. eine falsche oder auf ihre Interessen gerichtete Aussage bezüglich einer Gesamtschule als Halbtagsschule tätigte, musste sie diese, nicht zuletzt der Printmedien wegen, revidieren und eine zweite, erweiterte Umfrage starten.
Die kürzlich vom Institut Biregio präsentierten Ergebnisse sind eindeutig!
Mehr als 60% der Raesfelder und Borkener Eltern sind nach der 2. Umfrage für eine offene Ganztagsschule und lediglich 13% der Eltern entschieden sich für einen gebundenen Ganztag. (nachzulesen auf der Homepage der Gem. Raesfeld / Ergebnisse der Elternbefragung S. 62) Umso verwunderlicher ist, wie sowohl rhetorisch geschulte Politiker, als auch Projektleiter Krämer-Mandeau es fertig bringen, diese eindeutigen Ergebnisse in eine Richtung zu interpretieren, die für einen gebundenen Ganztag spricht.
Häufig wird gesagt, dass die Familie als Kernzelle der Gesellschaft unterstützt werden muss, und ihr somit auch die Verantwortung für die Erziehung nicht mehr als unbedingt nötig entzogen werden soll.
Offenbar scheint der Elternwille, sogar auf niedrigster, politischer Ebene, nur noch dann relevant zu sein, wenn er sich mit den Interessen unserer Politiker vereinbaren lässt.
Nur so ist es zu erklären, dass 60% der Stimmen dieser Befragung schlichtweg ignoriert wurden.
Möglicherweise liegt der Grund für diese Interpretation an einem besseren Zuweisungsschlüssel der Landesmittel für den gebundenen Ganztag?
Denn offensichtlich ist, dass auch die Landesregierung in NRW auf lange Sicht nur noch Gymnasien und Gesamtschulen bevorzugt.
Somit wird den Schülern zunehmend Zeit für die individuelle Freizeitgestaltung in Familie und Sportvereinen entzogen, und die staatliche Einmischung in die Erziehung der Familien weiter forciert.
Aus diesem Grund wäre es wünschenswert, wenn die Gemeinderäte und der Ausschuss für Schule und Bildung, den Elternwillen in ihrer abschließenden Sitzung doch noch berücksichtigen würden!
Für die Schulpflegschaft der St. Sebastianschule in Raesfeld i.A. Frau Kusen
Für die Schulpflegschaft der Alexanderschule in Raesfeld i.A. Herr van Wasen