Mit einem abwechslungsreichen Programm, strahlendem Sonnenschein und vielen Mitwirkenden hat die Freiwillige Feuerwehr Raesfeld ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Bereits am Freitagabend wurden beim offiziellen Empfang verdiente Feuerwehrleute geehrt – unter anderem im Beisein von Ministerpräsident Hendrik Wüst, Landrat Dr. Kai Zwicker und Bürgermeister Martin Tesing. Am Sonntag folgte dann der große Familientag mit Blaulicht-Erlebnissen, Vorführungen und Kinderprogramm für Gäste jeden Alters.

Volles Haus schon am Vormittag
Was für ein Tag für die Freiwillige Feuerwehr Raesfeld: Bereits kurz nach 11 Uhr strömten die ersten Besucher auf das Gelände. Der Andrang war groß – kein Wunder bei dem vielseitigen Angebot. Feuerwehrleiter André Szczesny brachte es auf den Punkt:
„Wir haben heute bei uns den 360-Grad-Tag“, erklärte er. „Da können sich alle Bürgerinnen und Bürger, besonders die Kinder, die gesamte Blaulicht-Familie anschauen. Mit dabei sind die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, das DRK Raesfeld, das THW, die Polizei und sogar die Berufsfeuerwehr Oberhausen mit dem HFS-System.“

Programm für Groß und Klein
Ob Hüpfburgen, Kinderrallye, Tombola oder Kistenklettern – für den Nachwuchs war bestens gesorgt. Szczesny zählte auf: „Vier Hüpfburgen, Kissenklettern, Kinderrallye, eine große Tombola. Also ein echtes Rundum-Sorglos-Paket für unsere kleinen Gäste.“
Für die Erwachsenen gab es spannende Vorführungen: Die Jugendfeuerwehr zeigte einen Löschangriff – allerdings ohne Wasser, um die zahlreichen Besucher nicht nass zu machen. Zwei Übungen präsentierte der Feuerwehrnachwuchs, eine weitere kam vom Löschzug Erle. Eindrucksvoll auch die Demonstration „eingeklemmte Person nach Verkehrsunfall“, die fast schon filmreif wirkte.

Seemannsknoten und Defibrillator
Beim Stand der DLRG Borken brachte Malte Kutzner den Kindern Seemannsknoten bei. Ein Junge rief begeistert: „Schau mal Mama, ich kann das auch blind!“ Und auch am DRK-Stand durften Kinder am Defibrillator aktiv werden. „Eigentlich ist das etwas für Erwachsene“, so Manuel Nagel, stellvertretender DRK-Leiter Raesfeld. „Aber heute zeigen wir: Auch Kinder können das lernen.“ Ein achtjähriger Junge bewies das, als er konzentriert eine Herzdruckmassage durchführte.

Viele Partner im Einsatz
Rund 100 Einsatzkräfte halfen am Sonntag mit, insgesamt 34 Fahrzeuge waren auf dem Gelände zu sehen – vom eigenen Fuhrpark bis hin zu Fahrzeugen befreundeter Wehren. Darunter die Freiwillige Feuerwehr Groß-Reken, Schöppingen, Erle sowie die Berufsfeuerwehr Oberhausen-Sterkrade. „Ein 125-jähriges Jubiläum hat nicht jede Wehr“, betonte Christian Fiedler vom Löschzug Groß-Reken. „Außerdem fährt auch tagsüber ein Raesfelder bei uns mit.“

Auch das THW OV Ahaus war mit Personal und Gerät vertreten. Die Kreispolizei Borken zeigte Präsenz mit Polizeihauptkommissarin Birgit Spitzer, die sagte: „Wir arbeiten eng mit der Feuerwehr zusammen. Deshalb wurden wir eingeladen und sind natürlich gerne gekommen.“

Technische Unterstützung kam außerdem von der Firma Schlingmann Fahrzeugtechnik, Nordwest Feuerschutz, der Firma Carl Henkel Bielefeld und Tatra Friedrich Raesfeld.
Kuchen, Musik und gute Laune
Ein echter Magnet war das üppige Kuchenbuffet: Rund 60 Torten und Kuchen – allesamt selbst gebacken von einer engagierten Frauengruppe der Feuerwehr – lockten zahlreiche Gäste an. Darüber hinaus gab es auch Grillwurst, Pommes und kühle Getränke an zwei Wagen.

Für die musikalische Begleitung sorgten zunächst das Fanfarencorps Raesfeld, später übernahmen die Raesfelder Burgmusikanten das musikalische Ruder. Viele Gäste nutzten den Tag, um gemütlich über das Gelände zu schlendern, mit Feuerwehrleuten ins Gespräch zu kommen und einfach die besondere Atmosphäre zu genießen.

Ein Fest, das nachwirkt
Auch nach dem offiziellen Ende um 16 Uhr war das Gelände noch gut besucht. Vor allem die Kinder konnten sich nur schwer von Hüpfburgen, Malstation und Buttonstand trennen. Viele blieben noch eine Weile, kamen ins Gespräch, genossen das Miteinander. Es war einer dieser Tage, an dem spürbar wurde, wie viel Herzblut in der Feuerwehr steckt – und wie sehr sie in der Gemeinde verankert ist.