Nach der Fusion der Pfarreien St. Marien in Rhedebrügge und St. Martin in Raesfeld zu einer großen Pfarrgemeinde St. Martin im Jahre 2001, rückt nun auch die Zusammenschließung mit St. Silvester in Erle in den Blickwinkel des Bistums. Die strukturellen Veränderungen sind von der Diözese spätestens für das Jahr 2015 geplant.
„Noch ist St. Silvester aber eine selbstständige Pfarrgemeinde“, betont der Raesfelder Pfarrer Johannes Arntz, der infolge des krankheitsbedingten Ausscheidens des Erler Pfarrers Franz-Josef Barlage dessen Tätigkeit im März 2010 übernahm. Dieser Schritt des Zusammenwachsens wird auch durch weitere Zusammenarbeit der beiden katholischen Kirchengemeinden untermauert. Neben der schon bestehenden gemeinsamen Wallfahrt nach Kevelaer, der gemeinsamen Maiandacht und dem ökumenischen Gemeindebrief, planen die Pfarrgemeinderäte nun auch eine gemeinsame Hagelfeier in diesem Jahr. Doch trotz der zahlreichen gemeinsamen Aktionen der Pfarreien St. Martin und St. Silvester legt Pfarrer Arntz ebenso großen Wert auf die Eigenständigkeit der Gemeinden. „Mir ist es sehr wichtig, dass diese erhalten bleibt und es immer mehr gelingt in der größeren Einheit die Traditionen der jeweiligen anderen Gemeinde einzubinden und abzusichern.“
Ähnlich regelt auch der Pfarrgemeinderat seine Zusammenarbeit. Es werden gemeinsame Sitzungen einberufen, dennoch bleiben die Gremien weitgehend autonom, solange noch zwei selbstständige Gemeinden existieren. Solche Maßnahmen sind laut Doris Gröniger, der Vorsitzenden des Pfarrgemeinderats in Erle, sehr zufriedenstellend und machen deutlich, dass die Gemeinden den Weg zueinander ebnen und sich aufeinander einlassen. „Auch nachdem ich meine Arbeitsbereiche im März vergangenen Jahres aus St. Martin nach St. Silvester ausgeweitet habe, bleibt der emeritierte Pfarrer Barlage weiterhin eingebunden“, verdeutlicht Johannes Arntz. „Er feiert regelmäßig die Werktagsgottesdienste in Erle und ist im Sonntags- und Predigtdienst der Gemeinde eingeteilt.“ Denn das umfangreiche Angebot an Gottesdiensten für Raesfeld, Rhedebrügge und Erle ist für einen Pfarrer kaum zu bewältigen. So sind es sechs heilige Messen am Sonntag und acht heilige Messen am Werktag, die den Gläubigen auch weiterhin erhalten bleiben sollen.
Die Zukunft und die nahe Zusammenlegung der beiden Gemeinden sieht Pfarrer Arntz unter dem Motto: „Was sinnvoll ist, soll möglichst eigenständig bleiben, und was notwendig ist, soll zusammengeführt werden.“ Das heißt, dass auch in dem gemeinsamen Kirchenvorstand denjenigen die Verantwortung übergeben werden muss, die sich vor Ort mit ihrer Kirche und ihren Einrichtungen verbunden fühlen. Um auf die Fusion, die die Diözese Münster spätestens für das Jahr 2015 vorsieht, vorbereitet zu sein, gilt es nun identitätsstiftende Aktionen anzubieten, „Wo wir uns als Christen von Raesfeld, Erle und Rhedebrügge gemeinsam erfahren und einander im Glauben stärken.“
Den Text und das Foto stellte mir freundlicherweise Ann-Christin Bleker zur Verfügung.