Die Podiumsdiskussion zur Inklusion am Mittwochabend im Saal von Brömmel-Wilms war eine informative und dem Thema angemessene Diskussion mit hervorragender Beteiligung von Betroffenen, Fachleuten und einigen Bürgerinnen und Bürgern. Eingeladen hatte der CDU-Gemeindeverband Raesfeld-Erle. Zu Gast waren neben Bürgermeister Andreas Grotendorst, Dr. Ansgar Hörster (Kreisdirektor, Kreis Borken), Hans-Günter Wilkens (Geschäftsführer der Lebenshilfe Borken), Bernhard Tenhumberg (Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Kinder, Jugend und Familie) sowie Dieter Strothmann (Elternvertreter) und selber Vater eines behinderten Sohnes und uneingeschränkter Befürworter von Inklusion. Moderiert wurde die Diskussionsrunde von Dietmar von Berswordt.
2009 hat die Bundesrepublik Deutschland die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen übernommen. Ziel der Konvention heißt dabei Inklusion, also barrierefreier Zugang zu allen Institutionen der Gesellschaft für Behinderte. Wo fängt aber Inklusion an, und wo hört sie auf?
Die rund 40 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer, von denen sich viele an der Diskussion mit Fragen und Anregungen beteiligten, erlebten eine rund zweistündige Podiumsdiskussion.
Das Thema Inklusion, also das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung, ist schon seit vielen Monaten präsent. Die Umsetzung und die anstehenden Veränderungen allerdings, und das war an diesem Abend deutlich herausszuhören, sorgt vor allem bei den betroffenen Lehrern für große Verunsicherung, denn dieses Vorhaben wird in Deutschland weitreichende Auswirkungen auf die Schullandschaft und das „Lernen“ der Zukunft haben.
„Mal sehen, was Anspruch und Wirklichkeit ist in Raesfeld und Kreis Borken“, so Bernhard Tenhumberg.
„Inklusion ist eine gute und wichtige Sache, aber schauen wir uns mal die drei Jahre an, was das kostet“, sagte Bürgermeister Grotendorst. Sein Pauschaletat für drei Schulen beträgt momentan 13.500 Euro jährlich. Die finanziellen Zuschüsse seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Tenor des Abends war, dass Inklusion bei jedem Einzelnen und, in dessen Umfeld anfängt und die Umsetzung nur mit entsprechenden finanziellen Mitteln möglich sein wird. Dabei sollten der Elternwille und das Wohl der Kinder immer im Vordergrund stehen.