Der Krieg in Syrien kennt nur Verlierer

SPD-Politikerin informiert sich über Situation in Afrin

(pd). Der Krieg in Syrien dauert nun schon sieben Jahre. Dabei vergehen nur wenige Tage, an denen es keine Berichte über das Leid und die schwierige Situation der Menschen dort gibt. Seit Anfang des Jahres hat auch die türkische Armee aktiv in den Konflikt eingegriffen und besetzt kurdische Gebiete.

Im Gespräch mit Rausche Simo, einer Kurdin, die seit längerer Zeit in die Deutschland lebt, informiert sich die Bundestagsabgeordnete Ursula Schulte über die Situation in den kurdischen Gebieten an der Grenze zur Türkei. Die Region Afrin ist unter Kontrolle der türkischen Armee und der „Freien Syrischen Armee“.

v.l. Ursula Schulte, MdB, Rausche Simo, Hartmuth Schlüter-Müller.
v.l. Ursula Schulte, MdB, Rausche Simo, Hartmuth Schlüter-Müller.

Offenbar hatten die massiven Luftangriffe der türkischen Armee zusammen mit dem schnellen Vormarsch von verbündeten syrischen Kämpfern die kurdischen Einheiten mehr und mehr in die Defensive gedrängt.

Rausche Simo fühlt sich noch stark mit ihrer „alten“ Heimat verbunden. Ein Teil ihrer Familie wohnt noch dort. Aus diesen Gründen möchte sie auf das Elend der Kurden in Syrien hinweisen. Es gibt Berichte von Plünderungen und Islamisierungsversuchen seit dem Einmarsch der türkischen Armee und der mit ihr verbündeten Milizen.

Menschen seien gezwungen worden, zum Islam überzutreten – eine Aussage, die auch internationale Beobachter bestätigen. Rausche Simo berichtet von der Sorge vieler Menschen, bei einer Flucht enteignet zu werden.

Die Männer stünden oft vor der Entscheidung, entweder für die PKK oder die Syrische Armee zwangsrekrutiert zu werden. Die Ernährung der Bevölkerung als auch die ärztliche Versorgung sind sehr schwierig.

Ursula Schulte betont, dass der Krieg in Syrien trotz seiner Dauer nicht aus der öffentlichen Aufmerksamkeit verschwinden darf. Nach dem Einmarsch türkischer Einheiten in Syrien Anfang 2018 stoppte die Bundesregierung erst einmal den Auftrag zur Aufrüstung von Panzern.

Die starke Begrenzung neuer Ausfuhrlizenzen für Waffenexporte im vergangenen Monat sieht die SPD-Bundestagsabgeordnete als einen wichtigen Schritt auf dem steinigen Weg zu Frieden in Syrien.

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