Coronavirus: Kreisjugendamt bittet gemeinsam mit der AG Jugendhilfeplanung

um Verständnis für Maßnahmen in den Kitas
Gemeinsames Ziel ist es, Infektionen zu vermeiden und die Kitas offenzuhalten

Kreis Borken (pd). In vielen gesellschaftlichen Bereichen sind derzeit die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie spürbar – auch in den Kitas und der Kindertagespflege im Kreis Borken. Gerade in dieser Zeit würden normalerweise Bastelaktionen mit Eltern, Martins- und Nikolausumzüge und Weihnachtsfeiern stattfinden, die nun allerdings aufgrund der geltenden Vorgaben ausfallen müssen.

Auch darüber hinaus ist der Kontakt der Eltern mit den Erzieherinnen und Erziehern auf ein Minimum reduziert, sie sind aufgerufen, ihre Kinder schon vor der Tür zu verabschieden. Und wo es möglich ist, werden einzelne Gruppen strikt getrennt. „Wir können absolut verstehen, dass das für viele Eltern gerade eine sehr schwierige und unbefriedigende Situation ist und sie sich sogar im Wortsinne ‚außen vor‘ fühlen“, sagt Brigitte Watermeier, Leiterin des Fachbereiches Jugend und Familie des Kreises Borken. „Gerade das Gespräch mit den Erzieherinnen und Erziehern hat für sie normalerweise einen hohen Stellenwert.“

Dennoch bittet das Kreisjugendamt gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft (AG) Jugendhilfeplanung für die Tagesbetreuung, der Arbeitsgemeinschaft der Kitas, ihrer Träger sowie der Vertreterinnen und Vertreter der Kindertagespflege um Verständnis für die Maßnahmen. „All dies tun die Kitas und Tagespflegestellen aus einem einzigen Grund: Um Infektionen zu vermeiden und somit geöffnet bleiben zu können“, unterstreicht Raphaela Südfeld, stellvertretende Sprecherin der AG.

„Die Kitas und Tagespflegestellen treffen die Maßnahmen damit im Interesse der Eltern: Sie halten so vor allem den Berufstätigen unter ihnen den Rücken frei“, ergänzt die Fachbereichsleiterin für Kindertagespflege beim SkF Ahaus-Vreden. Das zeige sich auch daran, dass sich alle Träger im Kreis einig sind, ihre Kitas und Tagespflegestellen vor Heiligabend nicht generell schließen zu wollen (so wie es die Regelung für die Schulen vorsieht), um die Eltern auch in dieser Zeit zu entlasten.

Durch die vom Kreis Borken empfohlenen Maßnahmen, wie beispielsweise eine Trennung von Gruppen, wo es möglich ist, sei es bislang in den meisten Fällen gelungen, die Schließung ganzer Einrichtungen zu vermeiden. So wurde oftmals nur für einzelne Gruppen eine Quarantäne ausgesprochen und nur selten für alle Kinder einer Einrichtung. „Davon profitieren Kinder und Eltern“, betont Brigitte Watermeier.

Zusätzlich erschwere auch die angespannte Personalsituation die Arbeit der Kitas, erklärt Raphaela Südfeld. Aus Vorsicht seien Erzieherinnen und Erzieher bei Erkältungssymptomen zurzeit häufig länger krankgeschrieben, als dies unter normalen Umständen der Fall wäre. Um dieser Problematik zu begegnen, würden viele Kitas daher, wo immer es möglich ist, Alternativen zum persönlichen Kontakt suchen, etwa virtuelle Elternbeiratssitzungen oder telefonische Elterngespräche anbieten.

Eines wollen Brigitte Watermeier und Raphaela Südfeld dazu versichern: „Wir freuen uns genauso wie die Kinder und die Eltern auf den Tag, an dem alles wieder seinen normalen Gang nehmen kann.“

Zum Hintergrund: Kreisjugendamt
Zum Bezirk des Kreisjugendamtes gehören alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet mit Ausnahme von Ahaus, Bocholt, Borken und Gronau. Diese vier Kommunen verfügen über ein eigenes Jugendamt und ggf. eine eigene AG Jugendhilfeplanung.

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