Corona – Kreis Borken blickt ängstlich nach Coesfeld

Keine Lockerung in der Stadt Coesfeld. Der Kreis Borken schaut bange nach Coesfeld im Regierungsbezirk Münster. Vier Westfleisch-Mitarbeiter wohnen in Velen.

Dort ist insgesamt die Zahl der infizierten Schlachthof-Beschäftigten gestern von 129 auf 151 Personen gestiegen. Im Kreis Borken gibt es aktuell 91 Infizierte.

Bei Westfleisch in Coesfeld allerdings häufen sich, vor allem unter den Werkarbeitern, die Corona-Fälle.

Infolge des Infektionsgeschehens bei der Firma Westfleisch im Nachbarkreis Coesfeld, wo auch Mitarbeiter aus dem Kreis beschäftigt sind, wurden mehrere dort beschäftigte ausländische Mitarbeiter positiv getestet.

Der Kreis Borken schaut nicht nur bange in den Nachbarkreis, sondern reagiert nach Bekanntwerden von Infektionsnachweisen bei Westfleisch, bei dem auch zwei ausländischen Mitarbeiter der Firma Westfleisch im Kreis Borken in einer Unterkunft für Leiharbeiter untergebracht sind.

Das Kreisgesundheitsamt Borken hatte in den letzten Tagen auf Veranlassung des Kreises bereits damit begonnen, mehr als 650 Abstriche durchzuführen und veranlasst, Tests und Quarantäne-Maßnahmen für die im Kreis Borken wohnende ausländischen Schlachthof-Mitarbeiter durchzuführen.

Westfleich-Mitarbeiter kommen aus Gescher und Velen

Nach Bekanntwerden von Infektionsnachweisen bei zwei ausländischen, im Kreis Borken untergebrachten Mitarbeitern der Firma Westfleisch im Nachbarkreis Coesfeld, wurde sofort auf Veranlassung der Kreisverwaltung Borken deren jeweiliges Wohnumfeld in Gescher und Velen auf das Coronavirus getestet.

Besonders in den Blick genommen hat das Kreisgesundheitsamt Borken derzeit das offenbar aus Betriebsabläufen in Schlachthöfen resultierende Infektionsgeschehen. Unabhängig von den zunächst noch ausstehenden Testergebnissen wurden alle betroffenen Personen von den dafür zuständigen örtlichen Ordnungsämtern gleichzeitig unter Quarantäne gestellt.

Wie der Kreis Borken heute mitteilt, stehe zwischenzeitlich fest, dass im Velener Fall insgesamt vier Personen infiziert sind. Das Ergebnis für Gescher wird noch erwartet. Derzeit werden unverändert 13 Erkrankte aus Coesfeld im Krankenhaus behandelt, keiner davon, so Landrat Dr. Christian Schulte Pellengahr, auf der Intensivstation.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Weitere Ermittlungen mit Bezug auf Mitarbeiter in Schlachthöfen laufen derzeit auf Hochtouren. Vergleichbar ist der Kreis Borken in Abstimmung mit den Kommunen Südlohn und Isselburg bereits vor einigen Tagen bei zwei positiven Befunden von Mitarbeitern niederländischer Schlachthöfe vorgegangen.

Minister reagieren nach Vorfall bei Westfleisch

Bereits gestern betonten Minister Laumann und Ministerin Heinen-Esser, dass man hinschauen müsse, dass es den Arbeitern auf unseren Feldern und in den Schlachthöfen gut geht und die Hygieneauflagen eingehalten werden.

Minister Laumann: „Wir haben intensiv um diese Arbeitskräfte geworben, um auch in Zeiten der Corona-Pandemie eine hochwertige Lebensmittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen sicherzustellen. Das verpflichtet uns jetzt auch genau hinzuschauen: Geht es den Menschen auf unseren Feldern und in den Schlachthöfen gut und tun ihre Arbeitgeber alles dafür, dass es so bleibt.“

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