Die Berufsbildung im Kreis Borken und in ganz Nordrhein-Westfalen durchläuft einen bemerkenswerten Wandel. Neuste Statistik belegen, dass der Anteil neuer Auszubildender mit Hauptschulabschluss rückläufig ist.
Während der Anteil neuer Auszubildender mit Hauptschulabschluss sinkt, gewinnen Realschulabschlüsse und die (Fach-)Hochschulreife zunehmend an Bedeutung. Dieser Trend zeigt sich auch im Kreis Borken, der für seine vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten bekannt ist.
Rückgang des Hauptschulabschlusses bei neuen Auszubildenden
Die neuesten Zahlen der Berufsbildungsstatistik in Nordrhein-Westfalen belegen, dass der Anteil neuer Auszubildender mit Hauptschulabschluss rückläufig ist. Nur noch ein kleiner Teil der Azubis im Jahr 2023 brachte diesen Schulabschluss mit, während Realschulabschlüsse und die (Fach-)Hochschulreife auf dem Vormarsch sind. Auch im Kreis Borken ist dieser Trend zu beobachten. Junge Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss sehen zunehmend in der dualen Ausbildung eine attraktive Alternative zu einem rein akademischen Bildungsweg.
Steigender Anteil von Azubis mit (Fach-)Hochschulreife
Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat sich der Anteil neuer Auszubildender mit Realschulabschluss in NRW leicht erhöht. Doch der auffälligste Anstieg ist bei denjenigen mit (Fach-)Hochschulreife zu verzeichnen. Im Jahr 2023 hatten 40,7 Prozent der Azubis in NRW diesen Abschluss, was auch im Kreis Borken spürbar ist. Im Jahr 2014 lag dieser Anteil noch bei 38,4 Prozent. Besonders bemerkenswert ist, dass im Jahr 2021 sogar 42,7 Prozent aller neuen Azubis eine (Fach-)Hochschulreife vorweisen konnten. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass immer mehr junge Menschen mit Abitur oder Fachabitur eine Ausbildung als einen vielversprechenden Karriereweg sehen.
Unterschiede zwischen Ausbildungsbereichen
Die schulische Vorbildung der Azubis variiert stark je nach Ausbildungsbereich. Im öffentlichen Dienst ist der Anteil der Auszubildenden mit (Fach-)Hochschulreife am höchsten. Im Jahr 2023 hatten mehr als zwei Drittel der neuen Azubis in diesem Bereich diesen Schulabschluss. Anders sieht es im Handwerk aus, wo nur 22,6 Prozent der Auszubildenden eine (Fach-)Hochschulreife besaßen, während knapp ein Drittel der Azubis einen Hauptschulabschluss vorwies.
Berufsbildungsstatistik 2023 Kreis Borken
Auch im Kreis Borken zeigt sich diese Differenzierung deutlich. Laut der Berufsbildungsstatistik 2023 gab es im Kreis Borken insgesamt 8.094 Auszubildende.
Davon entfielen
- 3.996 auf den Bereich Industrie und Handel,
- 1.383 auf das Handwerk,
- 309 auf den öffentlichen Dienst,
- 592 auf die freien Berufe, 117 auf die Landwirtschaft und
- 39 auf sonstige Bereiche.
Geschlecht und Nationalität als Faktoren der schulischen Vorbildung
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Unterschied in der schulischen Vorbildung zwischen männlichen und weiblichen Auszubildenden sowie zwischen deutschen und ausländischen Azubis. Über alle Ausbildungsbereiche hinweg hatten fast die Hälfte der weiblichen Azubis in NRW 2023 die (Fach-)Hochschulreife, während es bei den männlichen Auszubildenden nur etwas mehr als ein Drittel waren. Ähnliche Unterschiede zeigen sich zwischen deutschen und ausländischen Auszubildenden, wobei letztere häufiger einen Hauptschulabschluss mitbrachten. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den Auszubildendenzahlen im Kreis Borken wider und zeigen, dass Bildungszugänge weiterhin ungleich verteilt sind.
Eine Zukunft mit höheren Bildungsabschlüssen
Die Berufsbildungsstatistik 2023 zeigt eine deutliche Verschiebung hin zu höheren Bildungsabschlüssen bei neuen Auszubildenden in NRW und auch im Kreis Borken. Während der Hauptschulabschluss an Bedeutung verliert, entscheiden sich immer mehr Jugendliche mit Realschulabschluss oder (Fach-)Hochschulreife für eine duale Ausbildung. Dieser Trend könnte die Bildungslandschaft in den kommenden Jahren nachhaltig verändern und auch die Anforderungen an die Ausbildungsbetriebe im Kreis Borken weiter erhöhen.
(Quelle: IT:NRW)