Trotz regelmäßiger Warnungen und erhöhtem Bewusstsein kommt es immer noch viel zu oft vor, dass insbesondere ältere Menschen Opfer von Betrugsdelikten werden.
In einer Zeit, in der die Methoden der Betrüger immer raffinierter werden, ist es unerlässlich, dass Familienmitglieder – insbesondere Kinder und Enkelkinder – ihre älteren Angehörigen über solche Gefahren aufklären und sie schützen.
Ein aktueller Fall am Donnerstag (11.04.) in Münster zeigt, wie skrupellos Betrüger vorgehen: Eine 92-jährige Frau wurde durch einen sogenannten Schockanruf um 6.000 Euro erleichtert. Die Täter gaben sich am Telefon als nahe Verwandte und als Beamte aus und erzählten eine dramatische Geschichte von einem tödlichen Verkehrsunfall, um die Seniorin unter Druck zu setzen.
Tödlicher Verkehrsunfall
Nach Angaben der Seniorin erhielt sie gegen Nachmittag einen Anruf von einer Frau, die sich als ihre Angehörige ausgab. Diese behauptete, in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt gewesen zu sein. Im Laufe des Gespräches konstruierten die Betrüger eine komplexe Geschichte und reichten die 92-Jährige mehrmals zwischen ihren hin und her.
Kaution zahlen
Sie gaben sich als Kommissare und Rechtsanwälte aus und verlangten von der Seniorin, sie müsse eine Kaution zahlen, um eine Inhaftierung ihrer Angehörigen zu verhindern. Unter dem Eindruck des Schockanrufs stehend, folgte die Münsteranerin den Anweisungen der Anrufer und übergab 6.000 Euro an einen Betrüger, der gegen 17:15 Uhr an der Adresse der Münsteranerin in der Jochen-Klepper-Straße erschien.
Zeugen gesucht
Die Polizei bittet Zeugen, die Angaben zu den Betrügern geben können, sich unter der Rufnummer (0251) 275-0 zu melden, und rät außerdem:
Seien Sie stets misstrauisch, wenn Sie Anrufe über unbekannte Nummern erhalten. Die Polizei wird Sie niemals auffordern, Geld an einen vermeintlichen Polizisten zu übergeben. Nehmen Sie stattdessen selbst umgehend Kontakt mit Ihren Angehörigen auf. Informieren Sie im Zweifelsfall immer die Polizei unter der Notrufnummer 110!