Vom 9. auf den 10. November 1938 fand die Reichspogromnacht statt. Auch für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde war dies der Beginn einer fürchterlichen Verfolgung.
Raesfeld (pd). Am 10.11.1938 verschafften sich Männer des Weseler SS-Sturms und einige fanatische Raesfelder Nationalsozialisten gewaltsam Zugang zur Synagoge und legten in ihrem Inneren mit Benzin Feuer.
2004 fand man bei Baggerarbeiten einen Teil der Grundmauer sowie der Mikwe, dem rituellen Tauchbad. Diese wurde im Ganzen geborgen und hinter dem Ärztehaus aufgestellt.
Vor diesem geschichtlichen Hintergrund begibt sich der Heimatverein auf die jüdischen Spuren in Raesfeld.
Es sind alle Interessierten eingeladen, an einer Führung mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatvereins Christiane Danblon am 09.11.2019 teilzunehmen. Beginn ist um 11.00 Uhr an der Stele vor der Pfarrkirche St. Martin an der Borkener Straße.
Es wird die ehemalige Mikwe hinter dem Ärztehaus besucht. Im Anschluss geht es zum jüdischen Friedhof im Brook (am Pölleken).
Die Geschichte der Erler Familie Cahn ist u.a. auf http://www.dorf-erle.de unter „Jüdischer Friedhof“ oder auf der Wikipedia unter „Jüdischer Friedhof (Erle)“ zu finden. Bei beiden ist u.a. ein Foto der „Stolpersteine“ zu sehen, die an die Deportation 1942 und die Ermordung von Emma und Jettchen Cahn im KZ Theresienstadt erinnern. Das ehemalige Wohnhaus ist in Erle noch zu finden, der jüdische Friedhof natürlich auch.