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StartUmwelt und NaturAsiatische Hornisse: Deutschland verzichtet auf Bekämpfungspflicht

Asiatische Hornisse: Deutschland verzichtet auf Bekämpfungspflicht

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Deutschland hat auf EU-Ebene die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) im Frühjahr 2025 als sogenannte etablierte Art eingestuft – mit weitreichenden Folgen für den Umgang mit der invasiven Art.

Neue EU-Verordnung ändert Vorgehen

Mit der Einstufung als etablierte Art nach Artikel 19 der EU-Verordnung 1143/2014 entfällt die Verpflichtung, die Asiatische Hornisse systematisch zu bekämpfen oder auszurotten. Stattdessen setzen die Länder auf langfristige Managementpläne, die die Ausbreitung eindämmen und kontrollieren sollen. Hintergrund ist die flächige Ausbreitung der ursprünglich aus Südostasien stammenden Art in weiten Teilen Europas.

Initialnest der asiatischen Hornisse
Initialnest der asiatischen Hornisse ©Thomas Beissel

Was sich jetzt konkret ändert

Nester der Asiatischen Hornisse werden künftig nicht mehr automatisch von Behörden entfernt. Trotzdem sind Sichtungen weiterhin von Bedeutung: Wer ein Nest entdeckt oder einzelne Tiere beobachtet, sollte dies melden. Nur so kann das Vorkommen weiter dokumentiert und bei Bedarf eingegriffen werden.

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Keine Eigenmaßnahmen – aber Aufmerksamkeit gefragt

Die Asiatische Hornisse gilt nicht als grundlegend aggressiv gegenüber Menschen, kann jedoch zur Gefahr für heimische Insekten, insbesondere Honigbienen, werden. Von eigenständigen Entfernungen wird dringend abgeraten – sowohl aus Sicherheitsgründen als auch wegen möglicher Verwechslungen mit geschützten Arten wie der Europäischen Hornisse.

Arbeiterin-der-asiatischen-Hornisse
Arbeiterin-der-asiatischen-Hornisse © Thomas Beissel 2024

Nicht zu verwechseln mit der Europäischen Hornisse

Die Asiatische Hornisse wird gelegentlich mit der heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro) verwechselt. Diese ist jedoch größer, rötlich gefärbt und deutlich weniger problematisch für Honigbienen. Zudem steht sie unter strengem Artenschutz und darf nicht ohne Genehmigung gestört oder bekämpft werden. Eine klare Unterscheidung ist wichtig, da falsche Maßnahmen gegen Vespa crabro rechtlich Konsequenzen haben können.

Hornissennest in Homer
Auf dem Hof ​​von Heinrich Grömping in Homer hatte sich im letzten Jahr eine geschützte und seltene Hornissenart, die Vespa Crabro, angesiedelt. Foto: Petra Bosse/Archiv

Hintergrund: Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Europa und Deutschland

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) wurde 2004 erstmals in Europa nachgewiesen. Trotz intensiver Bemühungen zur Eindämmung breitete sie sich in den folgenden Jahren kontinuierlich über mehrere Länder aus. In Deutschland wurde sie 2014 erstmals gesichtet. Inzwischen hat sie sich in großen Teilen von Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz etabliert und wird zunehmend auch in weiteren Bundesländern nachgewiesen.

Gebietsfremde Art

Seit 2016 galt die Art EU-weit als invasive gebietsfremde Art. Damit waren die Mitgliedsstaaten verpflichtet, Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung zu ergreifen. Fachleute gehen jedoch mittlerweile davon aus, dass sich die Asiatische Hornisse in Deutschland dauerhaft etabliert hat. Eine vollständige Verdrängung gilt nach Einschätzung von Experten als nicht mehr realistisch.

Gefahr für Honigbienen

Besonders besorgniserregend ist die Wirkung der Asiatischen Hornisse auf heimische Insekten, vor allem Honigbienen. Die Hornissen jagen gezielt an Bienenstöcken und erbeuten einzelne Tiere im Flug. In Regionen mit starkem Vorkommen kann dies ganze Bienenvölker schwächen und zu einem Rückgang der Bestäubungsleistung führen. Imkerinnen und Imker sehen die Ausbreitung der Vespa velutina daher mit großer Sorge.

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