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Arno Brömmel freut sich auf den Ruhestand und das Leben als Gast

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Ein neues Kapitel beginnt: Arno Brömmel übergibt das Zepter im Gasthof HUB Erle. ©Petra Bosse

Interview mit Arno Brömmel: Ein Leben für die Gastronomie. Ein Gespräch voller Erinnerungen, Pläne und natürlich einer Prise Humor!

Die Würfel sind gefallen: Erle bekommt einen neuen Gasthof, und der langjährige Wirt Arno Brömmel verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand. Als eins von neun Kindern hat Arno das Leben als Gastwirt quasi mit der Muttermilch eingesaugt – die Gastronomie liegt ihm im Blut. Doch jetzt freut er sich darauf, endlich nur noch Gast zu sein und die Füße hochzulegen.

In diesem Interview blicken wir in die Zukunft und erfahren, wie Arno seine kommenden Jahre sieht, wie es mit dem neuen Gasthof HUB Erle weitergeht und warum er dem neuen Projekt so positiv entgegenblickt.

Traditionsgasthof-Brömmel-Wilms-in-Erle
Seit seinem 21. Lebensjahr, also seit 44 Jahren, ist Arno Brömmel nicht nur Gastwirt, sondern auch die Seele von Erle. ©Petra Bosse

Arno, wenn du im Sommer im Biergarten vor deinem Dorfgasthof in der Erler Dorfmitte sitzt, schaust du doch ein bisschen wehmütig in die Zukunft, oder?

Nein, an und für sich schaue ich nicht wehmütig in die Zukunft, denn ich weiß, dass es weitergeht. Nachdem ich die Gaststätte irgendwann mal geschlossen habe, wird es in Erle weitergehen. Gastronomie ist wichtig für einen Ort, weil es fürs Leben im Dorf gut ist.

Warum hast du dich entschlossen, Brömmel-Wilms zu schließen?

Das Gebäude ist sehr alt und es müsste viel Geld investiert werden. Also bleibt nur noch der Abriss. Ich habe keine Kinder. Dieses Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen, ist der gleiche Aufwand wie jetzt mit dem neuen Hub. Daher ist der Weg mit dem neuen Hub der bessere Weg. Und ich freue mich darauf, eines Tages dort als Gast sitzen zu können und mit vielen Freunden dort ein Bierchen zu trinken.

Warum möchtest du denn das Gebäude abreißen?

Abreißen wollen, ist was anderes, aber die Vernunft sagt es einfach. Das Gebäude ist energetisch auf Stand Null. Es müsste so viel gemacht werden: vom Rohrleitungssystem, der Heizung, dem Wassersystem, den Elektroleitungen. Es sind so viele Dinge, die gemacht werden müssen und auch viel Geld kosten würden. Nach heutigen Bestimmungen müsste ich es auch brandschutztechnisch komplett aufrüsten. Das wäre eine Mammutaufgabe, bei der man sich fragt, ob es das noch wert ist.

Arno, wie lange stehst du eigentlich selbst schon hier hinter der Theke?

Angefangen habe ich mit 16 Jahren, da habe ich hier und da geholfen. Dann habe ich eine Lehre gemacht und war anschließend bei der Bundeswehr. Seit meinem 21. Lebensjahr bin ich hier, also seit 44 Jahren.

Wann hast du die Entscheidung getroffen, dass du hier nicht auf ewig weitermachst?

Relativ früh, weil dieser Beruf sehr anstrengend ist und viel Zeit raubt. Zeit, die man in der Jugend oder im mittleren Alter gerne anders genutzt hätte. Ich habe mal gesagt: „Ich habe die Jugend hier verballert, das Mittelalter hier verballert, die Rente werde ich hier nicht verballern.“ Außerdem hat mir vor einigen Jahren mein Arzt geraten, aufzuhören. Das hat mich zum Nachdenken gebracht, und ich glaube, es ist der beste Weg.

Wie findet du die Idee mit dem neuen Dorfgasthof HUB Erle, den Christian Lipfert führen wird?

Ich bin froh, dass ich Christian kennenlernen durfte. Er strahlt viel Freude aus, ist voller Tatendrang und mit 38 Jahren hat er sich auch schon die Hörner abgestoßen. Er ist genau der Richtige für dieses Projekt, und ich wünsche ihm alles Gute. Ich freue mich darauf, ihn besuchen zu dürfen.

Was sind die Pläne nach dem Abriss an dieser Stelle?

Ich habe mir vorgestellt, dass hier neue Wohnungen entstehen, in denen ich hoffentlich noch viele schöne Jahre leben kann. Ich möchte hier auch selbst gerne wohnen.

Bis das HUB Erle fertig ist, wie geht es mit dem Gasthof Brömmel weiter?

Ich hoffe, dass der Spatenstich bald erfolgen kann. Ich werde aber noch bis Ende des Jahres weitermachen und dann das Restaurant an Christian Lipfert und sein Team übergeben. Er wird es bis zur Eröffnung des Hubs weiterführen. Ein, zwei Wochen vorher wird geschlossen, damit umgebaut werden kann.

Mit Hotel und Essen?

Ja. In der Küche steht dann Simon Ende, der sich hier schon lange als Koch eingearbeitet hat. Die Resonanzen waren immer gut. Christian und Simon haben sich gut befreundet, und Simon wird dann auch mit ins HUB umziehen.

Wie siehst du die Zukunft von HUB Erle? Siehst du sie positiv?

Bei dem Esprit und Elan, den Christian jetzt aussprüht, sehe ich das Ganze positiv. Es wird kein Objekt sein, wie ich es zurzeit führe, erst nachmittags auf und zwei Tage die Woche zu. Ich denke, das Geschäft muss morgens aufmachen und abends schließen.

Glaubst du, dass es so erfolgreich sein wird wie dein Brömmel-Wilms?

Ich hoffe, dass es so erfolgreich ist, und wünsche mir, dass es erfolgreicher ist als mein Brömmel-Wilms. Ich drücke ihm die Daumen.

Gibt es Dinge, die du gerne von hier in den neuen Gasthof mitnehmen möchtest?

Ja, zwei Dinge auf jeden Fall: die Zapfsäule und diese alten Tische, die hier stehen. Sie sind seit 80, 90 Jahren in dieser Gastronomie und haben viel Erler-Geschichte mitgemacht.

Wenn du nächstes Jahr in den Ruhestand gehst, wirst du dann Langeweile haben? Was sind deine Hobbys?

Über Langeweile und Hobbys habe ich mir noch keinen Kopf gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass ich Christian noch ein paar Stunden am Tag helfe oder etwas anderes mache. Es gibt viele Möglichkeiten, auch mit 65 noch eine sinnvolle Tätigkeit zu erfüllen. Meinen Hund werde ich auch noch ausführen müssen (schmunzelt).

Und du wirst dort auch selbst Gast sein?

Sicher werde ich selbst Gast sein und hoffe, viele Mitbürger, Freunde und Bekannte ebenfalls. Eine Gaststätte lebt nicht davon, dass man sie nur hinbaut. Man muss auch reingehen und sie mit Leben füllen.

Abschlussfrage: Erleichterung und Zusammenhalt in Erle. Wie erleichtert warst du, als bei der Bürgerversammlung alle mit Ja gestimmt haben und das Objekt umgesetzt wird?

Sehr erleichtert. Ich glaube, erleichtert wie alle anderen im Zelt damals auch. Sie haben vor Freude geklatscht, und das ist ein gutes Zeichen. Ich freue mich jetzt auf den Spatenstich, der hoffentlich bald kommt.

Hat das auch die Dorfgemeinschaft zusammengeschweißt oder gezeigt, dass das Dorf Erle zusammenhält?

Ja, ich denke, das hat gezeigt, wie gut die Dorfgemeinschaft hier zusammenhält. Das ist nicht das erste Projekt, das die Erler gebaut haben. Sie haben schon den neuen Kirchturm gebaut und andere Dinge. Wenn die Erler dahinter stehen, dann wird das funktionieren. Davon bin ich fest überzeugt.

Nächstes Interview: Christian Lipfert

Im nächsten Interview stellen wir Christian Lipfert vor, den zukünftigen Pächter des neuen Gasthofs HUB Erle. Erfahren Sie alles über seine Pläne, Visionen und was er sich für die Zukunft des Gasthofs vorgenommen hat. Seien Sie gespannt auf spannende Einblicke und frische Ideen!

Das Interview führte: Petra Bosse

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Christian Lipfert ©Petra Bosse/Archiv

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