An die Arbeit in Friseursalon oder Kosmetikstudio herantasten

Berufskolleg Lise Meitner bietet erstmals Berufsgrundschuljahr zum Thema Körperpflege an/ Infos bei der BOMAH am 22. September

Kreis Borken/Ahaus (pd). Silke Möller erinnert sich noch gut an die ersten Wochen ihrer Friseurlehre. „Gerade das Stehen ist am Anfang sehr anstrengend. Und auch an den neuen Rhythmus muss man sich erst gewöhnen“, sagt sie. Nach abgeschlossener Ausbildung und Studium ist Silke Möller mittlerweile Lehrerin am Berufskolleg Lise Meitner in Ahaus. Und mit den eigenen Erfahrungen im Hinterkopf freut sie sich besonders, dass das kreiseigene Berufskolleg nach den Sommerferien erstmals ein Berufsgrundschuljahr mit dem Thema Körperpflege anbietet. Es bereitet junge Frauen und Männer gezielt auf eine Ausbildung im Friseurhandwerk, in Kosmetikstudio, Drogerie oder Parfümerie vor.
Neben der beruflichen Grundbildung können sie dabei auch die Fachoberschulreife erwerben. Außerdem kann die Zeit am Berufskolleg als erstes Ausbildungsjahr anerkannt werden. Bei der Berufsorientierungsmesse BOMAH am 22. September auf dem Gelände der drei kreiseigenen Berufskollegs in Ahaus werden die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer das neue Angebot selbst vorstellen. [spoiler]
23 junge Frauen und Männer beginnen Ende August das neue Berufsgrundschuljahr. Vier Tage pro Woche lernen sie im Berufskolleg, einen Tag arbeiten sie in einem Praktikumsbetrieb, den sie sich selbst gesucht haben. Dazu kommt ein dreiwöchiges Blockpraktikum. „Angesprochen sind Jugendliche, die sich beruflich noch orientieren möchten oder zunächst keinen Ausbildungsplatz gefunden haben“, erklärt Silke Möller. Sie leitet den neuen Bildungsgang und wird die Schülerinnen im berufsbezogenen Bereich unterrichten. Dazu gehören der Umgang mit Kunden und Kollegen, aber auch Themen wie Hautschutz und erste theoretische Einblicke in das Friseurhandwerk.
Silke Möller ist überzeugt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Chancen auf eine Lehrstelle deutlich verbessern. „Die Schülerinnen und Schüler können sehr intensiv ausprobieren, ob ihr Berufswunsch der richtige ist. Und außerdem haben sie die Gelegenheit, schlechte Schulnoten durch einen guten Eindruck im Arbeitsalltag wett zu machen.“ Sie hofft, dass der ein oder andere im Praktikumsbetrieb eine Ausbildung anschließen kann. „Und natürlich sind die erworbenen Fähigkeiten sicherlich auch bei einem Probetag in anderen Unternehmen von Vorteil.“
Die Leiterin des Berufskollegs Lise Meitner, Michaele Grote, geht davon aus, dass Jugendliche mit dem Berufsziel Friseur oder Kosmetikerin in den vergangenen Jahren auf andere Bildungsangebote ausgewichen und beispielsweise in Klassen mit dem Schwerpunkt Hauswirtschaft gelandet sind. „Es erhöht natürlich die Motivation, wenn man sich direkt in dem Bereich fortbilden kann, in dem man sich auch seine berufliche Zukunft vorstellt“, ist Michaele Grote überzeugt. Und diese Motivation wirke sich auch erfahrungsgemäß auch auf Fächer wie Deutsch und Mathematik aus.
Weitere Informationen zum Bildungsangebot des Berufskollegs Lise Meitner gibt es im Internet unter www.bklm-ahaus.de [/spoiler]

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