Abriss des ehemaligen Pfarrhauses am Ekhornsloh in Erle. Das 1978 erbaute ehemalige Pfarrhaus am Ekhornsloh wird abgerissen. Seit 2015 wurde das Haus als Flüchtlingsunterkunft genutzt.
Vom Pfarrhaus zur Flüchtlingsunterkunft
Nach dem Tod von Pfarrer Franz-Josef Barlage im Dezember 2013 hatte das Haus verschiedene Funktionen erfüllt. Zunächst diente es als Zwischenlösung für mehrere Gruppen, die dort knapp ein Jahr lang untergebracht waren, bis das neue Haus St. Silvester in Erle fertiggestellt wurde.
Im Oktober 2015 wurde das Gebäude schließlich zur neuen Heimat für Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien. Im Laufe der Jahre fanden weitere Menschen hier Zuflucht, bis die letzten Bewohner im Juli auszogen. Das Haus war somit über viele Jahre ein Ort des Kommens und Gehens, ein Zufluchtsort in unsicheren Zeiten.
Zukunftspläne für das Grundstück
Nun machen die Bagger Platz für Neues. Die Kirchengemeinde St. Martin, der das Grundstück gehört, plant dort den Bau moderner Wohnungen. Die benachbarte Streuobstwiese bleibt jedoch erhalten und ist nicht Teil des Bauprojekts. Laut Georg Badurczyk, Kirchenvorstand, sollen vier Grundstücke über die Kirchengemeinde vergeben werden. „Die genauen Kriterien für die Vergabe sollen noch festgelegt werden“, so der Vorsitzende Badurczyk.
Die Geschichte des Pfarrhauses in Erle
Am 11. April 1976 beschloss der Kirchenvorstand ein neues Pfarrhaus zu bauen. Die Erlöse aus dem Verkauf der alten Kaplanei an der Schermbecker Straße sowie Zuschüsse des Bistums ermöglichten den Neubau des Pfarrhauses am Ekhornsloh an den Kastanien. Gleichzeitig wurde das alte Pfarrhaus in ein Pfarrheim umgewandelt.
Bau des neuen Pfarrhauses am Ekhornsloh
Der Bau des neuen Pfarrhauses am Ekhornsloh begann 1977. Architekt Manfred Ludes wurde mit der Planung und Umsetzung beauftragt, während die Bauleitung in den Händen des aus Erle stammenden Bauingenieurs Josef Oesing lag, der in Dorsten lebte.
Spitznamen „Dreifaltigkeitshaus“
Die von Ludes entworfene Architektur fiel durch ihre Dreiteilung auf: Ein erhöhter Teil war für den amtlichen Bereich vorgesehen, ein etwas tiefer liegender Abschnitt diente als Wohnbereich, und ein niedriger bewirtschafteter Anbau die Garagen. Diese Dreigliederung brachte dem Gebäude in der Bevölkerung schnell den Spitznamen „Dreifaltigkeitshaus“ ein.
Bereits am 26. Januar 1978 zog Pfarrer Hermann Schürmann in das neue Gebäude ein. 1991 folgte Pastor Franz-Josef Barlage, der im Dezember 2013 verstarb.
Der moderne Bau vereinte Funktionalität und zeitgemäße Architektur und wurde so zu einem wichtigen Teil der Gemeinde.
Quelle: Buch „Erle St. Silvester 1960-2010“ von Franz-Josef Barlage