Mit dem Jahr 2014 beendete Ilona Schmidt ihr 40zigstes Dienstjahr als Grundschullehrerin (einschließlich Referendarzeit) in Erle.
Im Februar 1976 kam sie mit der Lehrbefähigung für die Grund- und Hauptschule als sehr junge Lehrerin, keine 23 Jahre alt, an die Silvesterschule-Volksschule alter Art. Hier unterrichtete sie, frisch aus dem Seminar kommend die Klassen eins bis acht.
„Es war ein schönes Unterrichten, denn wir hatten damals nicht nur die Kleinen an der Schule, so dass ich mit unterschiedlichen Ansprüchen von der ersten bis zur achten Klasse unterrichten konnte. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht“, so Ilona Schmidt, die sich damals altersmäßig nicht so weit von den ältesten Kindern entfernt war. „
157 Zentimeter groß und schlank unterschied sich die junge Lehrerin damals kaum von ihren Schülerinnen. „Im ersten Jahr stand ich mit einigen Mädchen auf dem Schulhof zusammen, als ein Vater nach Frau Schmidt fragte“, erinnert sich heute lachend Ilona Schmidt.
„Heute sind viele meiner ehemaligen Schüler über 50 Jahre, und schulen schon seit vielen Jahren ihre eigenen Kinder ein“, so Ilona Schmidt.
Es ist heute schon eine Besonderheit, dass eine Lehrperson ununterbrochen 40zig Jahre im Schuldienst ist. Ungewöhnlich allerdings ist die Tatsache, dass die heutige Schulleiterin Ilona Schmidt ihren Dienst durchgehend an der Silvester Schule leistete. „Es gibt genügend Lehrpersonen, die es als langweilig empfinden durchgehend an derselben Schule tätig zu sein. Viele schätzen es auch nicht, am Dienstort zu wohnen. Beides habe ich nie als Nachteil empfunden“, so Ilona Schmidt.
Die „Ruhrpottlerin“ hat die menschliche Nähe im Dorf zu schätzen gelernt. „Trotzdem bin ich höchst selten zwischen Wurst- und Käsetheke auf schulische Themen angesprochen worden. Andererseits ist es ein Gewinn, wenn Eltern und Kinder sehen, dass Lehrer ein Privatleben haben“. So war es nicht verwunderlich, dass die Mutter von vier Kindern nie den Anschluss an die Entwicklung ihres Dorfes und deren Menschen verloren hat.
„Mein prominentester Schüler war der heutige Bürgermeister Andreas Grotendorst in meinem ersten Schuljahr, aber auch die Entwicklung der meisten anderen Ehemaligen habe ich immer mit großen Interesse verfolgt und freue mich, wie gut sich die meisten entwickelt haben“.
Seit 2006 hat die heute 61-jährige die Stelle der Schulleitung übernommen. „Eine Herausforderung, besonders weil die Schule klein ist, die Anforderungen an die Leistungen der Lehrpersonen immer höher werden und unser kleines Kollegium von zehn Leuten die gleichen Entwicklungsaufgaben stemmen muss wie ein großes Kollegium“, fügt Ilona Schmidt hinzu. „Ich bin heute immer noch leidenschaftliche Lehrerin, und müsste ich noch einmal einen Beruf wählen, käme für mich kein anderer Beruf in Frage“, beteuert Ilona Schmidt, die genau in vier Jahren in den Ruhestand gehen wird.