Kappesmarkt lockte am Wochenende zum Bummeln und Kaufen. Die offizielle Eröffnung des 37. Kappesmarktes in Raesfeld hatte am Samstag um 11 Uhr alle Zeichen eines erfolgreichen Tages: Sonnenschein und trockenes Wetter.
Doch wie das Sprichwort sagt: „Wenn du das Wetter in Raesfeld erleben willst, warte einfach fünf Minuten.“ Pünktlich um 13 Uhr öffnet der Himmel seine Schleusen, genau wie vorhergesagt. Doch die Regenwolken konnten die Besucher nicht abschrecken, denn die Straßen der Ortsmitte waren bereits voller Leben und Aktivität.
Maria Kowalsky, Vorsitzende des Ortsmarketings, war sichtlich erfreut: „Es ist doch schön zu sehen, dass so viele Menschen trotz der schlechten Wettervorhersage den Weg nach Raesfeld am Vormittag gefunden haben.“

Kohl, frisch vom Feld auf dem Kappesmarkt
Und wenn man von einem guten Start spricht, meint man vor allem den Verkauf von Kappes. Dieser Kohl, frisch vom Feld und Anfang der Woche in Büderich für den Raesfelder Markt geerntet, war der Star. Verkäufer Manfred Hemmers, ein Veteran des Marktes mit 37 Dienstjahren, lobte die Qualität, obwohl der Wirsing in diesem Jahr etwas kleiner ausfiel. Aber wie Hemmers scherzhaft bemerkte, „für Kohlrouladen reicht er allemal.“

Kappestaxis rollten durch den Ort
Aber nicht nur der Kappes sorgte für strahlende Gesichter. Nur wenige Stunden nach der Eröffnung am Samstag zeigten sich auch die jüngsten Teilnehmer, die sogenannte „Taxi-Mafia“, bereits in dritter Generation, mehr als zufrieden. Mit vielen Tüten, die Kappestaxis hatten wieder jede Menge zu tun, rollten die Köpfe, oder auch Kohlköpfe – dennoch quer durch die Dorfmitte. Stolz verkündete ein Junge: „Wir zwei haben schon 48 Euro verdient.“ Wie jedes Jahr sorgten sie dafür, dass die schweren Waren der Besucher zu den am Rande des Ortskerns geparkten Autos gebracht wurden.

Vielfältige Angebot auf dem Kappesmarkt
Günter Zwickuhr aus Recklinghausen war einer dieser Kunden. Mit mehreren Kohlköpfen im Gepäck für Familie und Freunde nutzte er den Marktbesuch nicht nur zum Einkaufen, sondern auch zu einem Treffen und gemütlichen Beisammensein mit alten Bekannten aus dem Ruhrgebiet.

Das vielfältige Angebot des Marktes ließ keine Wünsche offen. Neben den Klassikern wie Obst, Gemüse und Wurst fanden Besucher auch Stände mit liebevoller Handarbeit, gesundheitsförderndem Magnet-Schmuck, wärmenden Mützen und selbstgestrickten Socken. Die holländischen Marktschreier übertrafen sich, was die Lautstärke anbelangte. Ein besonderes Highlight waren die Stände mit Messeneuheiten, darunter innovative Putzlappen, zu denen ein Händler mit einem Augenzwinkern bemerkte: „Putzen müsst ihr aber selber.“

Als Abschluss des Tages rollte gegen Abend der traditionelle Kappestreck aus Büderich mit dem weißen Gold vom Niederrein ein, der weitere frische Vitamine für den Sonntag mitbrachte.
Regen auch am Kappessonntag
Der Kappesmarkt am Sonntag erinnerte wettertechnisch stark an den vorangegangenen Samstag. Pünktlich ab 13 Uhr zeigte sich der Himmel von seiner nassen Seite. Doch das trübe Wetter konnte die feierliche Stimmung nicht trüben. Für musikalische Unterhaltung sorgen die Burgmusikanten, die ihre stimmungsvollen Einlagen direkt am Rathaus zum Besten gaben.

Lebhaftes Treiben auf dem Hollandmarkt
Auf dem Hollandmarkt boten die Holländer lautstark ihre Waren an. Von Käse über Obst bis hin zu Blumen war alles vertreten und lockte die Marktbesucher an.
Die Landjugend zeigte sich unermüdlich und hobelte Kappes für die Besucher. Gegen eine kleine Spende für ihre Vereinskasse konnte man frische Kappen erwerben.

Nach einer langen Nacht im Zelt von Wachtmeister und dem ausgelassenen Kappesball, der bis in die frühen Morgenstunden gut besucht war, gab es noch mehr zu sehen. Die Stände aus den Nachbarregionen präsentierten stolz ihr Gemüse und ergänzten das Angebot des Kappesmarktes.

Trotz Regen war der Kappesmarkt 2023 ein gelungenes Fest
Auch wenn das Wetter nicht mitspielte, ließen sich zahlreiche Besucher nicht abschrecken und schlenderten über den Markt. Für diejenigen, die vom Regen überrascht wurden, hatten die Kappeshöhen eine kleine Aufmunterung parat: Ein Schnäpschen gegen die Nässe von oben.

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