22,6 Millionen Euro Elterngeld 2013 ausgezahlt Elterngeldstelle im Kreis Borken legt Statistik vor

Elterngeld_Elternzeit2013.xlsxAnteil der Väter im Elterngeldbezug steigt weiter an

Kreis Borken (pd). 3.985 Mütter und Väter haben im Kreis Borken im vergangenen Jahr Elterngeld erhalten. Das sind 220 mehr als noch im Jahr 2012. Insgesamt zahlte der Kreis den Eltern 2013 22,6 Millionen Euro – 2,5 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Die Gründe dafür sind höhere Empfängerzahlen und Nachzahlungen bei Mehrlingsgeburten. Nach einem Urteil des Bundessozialgerichtes werden Mehrlingseltern nun – auch noch vier Jahre rückwirkend – für jedes Kind finanziell unterstützt. Der Anteil der Väter am Elterngeldbezug stieg um 1,8 Prozent auf 21,6 Prozent.

In den vergangenen Tagen hat das Landesfamilienministerium eine Studie auf Basis der Bundesstatistik 2011 vorgestellt. Für Nordrhein-Westfalen zeigen sich deutliche Unterschiede beim Anteil der Väter im Elterngeldbezug. Laut der Studie beanspruchen Väter meist dann Elterngeld, wenn die Mütter arbeiten gehen. Für den Kreis Borken gilt: Väter mit Elterngeld und erwerbstätige Mütter liegen anteilig über dem Landesdurchschnitt. „Die meisten Väter beziehen allerdings nur für die so genannten Partnermonate Elterngeld und kehren nach zwei Monaten wieder an ihren Arbeitsplatz zurück“, sagt der Leiter der zuständigen Abteilung im Fachbereich Jungend und Familie, Markus Grotendorst. Nur etwa fünf Prozent der Männer mit Kindern schöpft die volle Anspruchsdauer von zwölf Monaten aus. Zum Vergleich: Im gesamten Landesdurchschnitt sind es dagegen zwölf Prozent. Maximal 14 Monate wird das Elterngeld gezahlt. Voraussetzung dafür ist, dass auch der zweite Partner mindestens zwei Monate zu Hause bleibt oder seine Arbeitszeit reduziert.

In durchschnittlich elf Tagen bearbeitet die Kreisverwaltung die Anträge. Diese Laufzeit gehört zu den kürzesten in Nordrhein-Westfalen. „Sobald nun die nachträglichen Bewilligungen aufgrund der neuen Rechtsprechung abgearbeitet sind, werden wir wieder zu diesem Standard zurückkehren“, erklärt Markus Grotendorst.

Beim Elterngeld ist die Kreisverwaltung Borken für alle 17 Städte und Gemeinden im Kreisgebiet zuständig. Es ersetzt 65 Prozent des Nettoeinkommens, das vor der Geburt verdient wurde. 300 Euro zahlt der Kreis mindestens. Die Obergrenze liegt bei 1.800 Euro.  Der Informationsbedarf in der Bevölkerung ist nach wie vor groß, weiß Grotendorst. Rund 6.900 Beratungen führten so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Elterngeldstelle im vergangenen Jahr durch. Zudem halfen sie Müttern und Vätern, das Elterngeld zu beantragen. Über 800 Mal beantworteten sie auch Fragen zur Elternzeit. Diese können Arbeitende für maximal drei Jahre nehmen, wenn sie ihr Kind selbst betreuen und erziehen. Große Resonanz erfahren auch die regelmäßigen abendlichen Vorträge in den Orten im Kreisgebiet. Im Jahr 2013 gab es zwölf solcher Veranstaltungen. Zudem finden monatliche Sprechstunden in den Rathäusern in Bocholt und Gronau statt.

Weitere Auskünfte zu Elterngeld und Elternzeit erhalten Interessierte im Kreishaus unter der Rufnummer 02861/82-2243 oder unter 02861/82-2265 oder in den örtlichen Rathäusern. Auch im Internet auf der Seite www.kreis-borken.de/elterngeld gibt es Informationen. Dort stehen auch die nötigen Formulare zum Download bereit.

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