20 Jahre RADIO WMW Lokalfunk für den Kreis Borken

Am Mittwoch, 4. April 2012, ist es soweit: RADIO WMW sendet seit 20 Jahren für den Kreis Borken. Der runde Geburtstag des als Westmünsterland-Welle (WMW) gestarteten Senders gibt für Chefredakteur Reiner Mannheims Anlass, auf 20 Jahre Lokalradio zurück zu blicken.

Um 10 Uhr am 4. April 1992 startete im Bocholter Rathaus live ein Experiment, das viele mit einer gewissen Skepsis beobachteten. „Lokalradio“, was soll das denn nun wieder sein?“, fragten sich viele, als sie zum ersten Mal ihr UKW-Radio auf 88,4 oder auf 93,00 Mhz einstellten. Radio aus der Provinz: Hochstehende Gully-Deckel in Ramsdorf und brennende  Papierkörbe in Gronau, das waren die Vorurteile in den ersten Sendetagen.

Die damals fünf redaktionellen Mitglieder der Westmünsterland-Welle mussten zeigen, dass es auch anders und besser geht.  Schließlich war der WDR mit seinen Programmen auf jedem Empfänger zu Hause. „Radio ohne Grenzen“ versprach damals WMW in einem Slogan und meinte dies im doppelten Sinn.

Die Musik vom Rahmenprogramm aus Oberhausen brachte einen völlig neuen Klang in die Region. Und WMW berichtet seit damals auch aus den angrenzenden Niederlanden. Fünf Stunden sendet RADIO WMW seit dem 4. April 1992 täglich aus dem Studio in Borken Heinrich-Hertz-Straße 6. Morgens startet das lokale Programm um 6:00 Uhr. Um 9:00 Uhr dann die Übergabe an das Rahmenprogramm aus Oberhausen. Dazwischen aber immer um halb: Lokale Nachrichten aus dem Kreis. Der lokale Nachmittag beginnt dann für zwei Stunden um 16:00 Uhr.

Bald zeigte sich: Lokalradio funktioniert. Bereits die ersten Quotenzählungen bescherten dem jungen Sender eine gute Präsenz im lokalen Radiomarkt: Über 27 Prozent der Hörer im Westmünsterland sagten 1993 den Meinungsforschern: „Ich habe WMW gestern mindestens eine Viertelstunde gehört.

Und diese Zahlen sollten noch steigen. Aktuell erreicht RADIO WMW täglich über 35 Prozent der Radiohörer in der Region. Dies bedeutet seit 20 Jahren: Marktführer im Kreis Borken.

Beim Blick zurück kommen natürlich viele Erinnerungen hoch. Der erste große Castor-Transport nach Ahaus im März 1998, die Katastrophe von Enschede im Mai 2000 oder das Schneechaos im November 2006. Das waren Großereignisse, die in der Redaktion erfolgreich jeden Mitarbeiter forderten. RADIO WMW war immer live dabei.

Allerdings kommt beim Rückblick auch eine zweite Erkenntnis: Radio steht nie still. Im Zeitalter von Internet, Facebook, IPpad und Smartphone hat das schnelle Medium Radio plötzlich neue Konkurrenten bekommen. Aber nicht verloren.

Die Lösung lautet heute nicht mehr „total lokal“, wie in den ersten Sendejahren. Inzwischen berichten wir auch über Themen, die lokal für Gesprächsstoff sorgen. Morgens findet daher „Syrien“ genauso seinen Platz wie „Südlohn“. Die Lokalradio-Hörer im 21. Jahrhundert wollen ein Themenangebot, dass es ihnen erlaubt, auch am Arbeitsplatz oder in der Kaffeepause mitreden zu können.

Wo liegt nun die Zukunft von RADIO WMW? Sicher auf dem gleichen Weg, den wir seit nun 20 Jahren verfolgen. Die Redaktion will auch die nächsten Jahre versuchen, dabei und nah dran zu sein.

Reiner Mannheims, RADIO WMW Chefredakteur

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