Gloria von Wesel ist zurück in Gahlen. Zusammenfassung der Wolfsrisse und Schäden innerhalb von drei Tagen:
War der Wolf doch in den letzten Monaten hauptsächlich in Kirchhellen, Kirchheller Heide und Hünxe unterweg, so scheint er sich wieder an seine alte Heimat Gahlen zu erinnern.
Wie das Bürgerforum Gahlen-Wolf mitteilt, haben die Häufung der Risse in den letzten Tagen, Gloria kommt fast täglich, unzumutbare Ausmaße angenommen. Mehrfach überwindet sie als sicher geltende Schutzzäune, sogar mehrfach in einer Nacht.
In der vergangenen Nacht richtete sie an drei unterschiedlichen Stellen Schäden an. Dabei wurden zwei Milchschafe getötet, zwei verletzt, ein weiteres Kamerunschaf wurde ebenfalls verletzt und ein Damtier getötet.
Fünf Angriffe in drei Nächten
In den vergangenen drei Nächten sind bei insgesamt fünf Angriffen sechs Nutztiere getötet und zwei Stück verletzt worden
In der Nacht vom 25. auf den 26. August überwand vermutlich Gloria den 1,5 m hohen Maschendrahtzaun mit Übersprungschutz aus Stacheldraht eines Damwildgeheges.
Dabei kam ein Tier zu Tode und wurde in Wolfmanier ausgeweidet. Bereits am Vortag ist ein Damwild-Kälbchen dem Raubtier auf gleiche Art zum Opfer gefallen.
In unmittelbarer Nachbarschaft wurde in derselben Nacht ein Kamerunschaf durch Kehlbiss schwer verletzt. Auch dort wurde bereits einen Tag zuvor zwei Schafe gerissen.
Mutterkuhherde gerät in Panik
Auf der anderen Straßenseite in unmittelbarer Nachbarschaft geriet eine Herde Mütterkühe mit ihren Kälbchen so sehr in Panik, dass ein Zaun niedergerissen wurde. Zeugen konnten das Geschrei der Kühe selbst im Dorf noch hören. Erst als ein beherzter Anwohner gegen Mitternacht mit einer Taschenlampe nach den wild umherlaufenden Rindern sah, kehrte Ruhe ein.
In einer Entfernung von ca. 300 Meter von den Tatorten, in einer vorbildlich eingezäunten Schafsweide, verloren zwei Milchschafe ebenfalls durch einen wolfstypischen Kehlbiss ihr Leben. Mindesten zwei weitere Tiere wurde schwer verletzt.
Die Risse im Einzelnen:
Ein Damwild aus einer Herde von 24 Tiere an der Straße Heisterkamp 34 in Gahlen gerissen. Geschädigter Stefan Neuhaus. Eingezäunt mit Betonpfählen, Maschendraht und mit zwei oberen Stacheldrähten. Wolfsberater waren vor Ort.
Ein Damwildkalb aus einer Herde ebenfalls von Stefan Neuhaus in Gahlen an der Straße Heisterkamp. Wie vorher auch, befindet sich die Wiese nur 55 Meter vom Wohngebäude entfernt. Gegen 2:40 Uhr haben die Hunde des Nachbarn angeschlagen.
Ein weiteres Schaf in unmittelbarer Nähe wurde ebenfalls gerissen.
Vorgeschriebener Zaun hielt Wolf nicht auf
Zwei tote und zwei verletzte Schafe kann Christiane Rittmann ebenfalls auf der Wiese in Gahlen Heisterkamp beklagen. Genau vor zwei Jahren, 28.8. 2018, gab es hier bereits schon einen Übergriff durch Gloria von Wesel. Dabei wurden fünf Tiere getötet und ein Tier verletzt.
Trotz der Zaunhöhe, die zwischen 1,40 und 1,60 Meter liegt und mit 10.000 V Spannung versehen ist, hat es Gloria geschafft, diesen zu überwinden. Hinzu kommt laut Bürgerforum Gahlen, dass auf der Weide von Rittmann einige Monate lang die Herde durch zwei geliehenen Herdenschutzhunden erfolgreich gesichert wurde.
Wolf durch bellende Hunde gestört
Um 23:15 Uhr schaute der Geschädigte aufgrund der anschlagenden Hunde mit der Taschenlampe in das Gehege und sah den Wolf weglaufen. Das Schaf wurde vermutlich durch die Störung vor dem Tod gerettet. Schaf blieb mit einem Kehlbiss zurück.