Am späten Mittwochnachmittag staunte ein Spaziergänger nicht schlecht, als vor ihm auf einer Wiese zwischen Raesfeld und Homer plötzlich ein Wolf auftauchte.
Die Frage, ob es sich um den gleiche Wölfe, die für die Risse in Rhade und Lembeck verantwortlich sind handelt, ist auf dem Foto nicht erkennbar. Fakt ist, dass im Dämmerwald mittlerweile zwei Wölfe, der Wolfsrüde GW2889m und ein Weibchen mit der Kennung H01- GW 2890f leben. Das Paar soll mittlerweile auch Nachwuchs haben.
Auf jeden Fall scheint sich der Wolf im Westmünsterland wohl zu fühlen, denn er wird immer häufiger, sowohl in den Morgenstunden als auch am Nachmittag in seinem Territorium gesichtet.
Wolfsrüde GW2889m
Vom Landesamt für Umwelt und Natur (LANUV) wurde am 14. April das Westmünsterland zwischen Dämmerwald, Raesfeld und Üfter Mark als neues Wolfsterritorium offiziell bekanntgegeben. Laut LANUV ist hier der Wolfsrüde GW2889m sesshaft, der erstmals durch eine Losung am 04. Juli 2022 in Schermbeck (Kreis Wesel) identifiziert wurde.
Wolf und Landwirtschaft
Rundum Raesfeld sind zahlreiche Landwirte ansässig. Wie auch im Wolfsgebiet Schermbeck. Hier sorgte am 25. März ein Vorfall im Dämmerfall für eine größere Diskussion unter den Landwirten.
Hier wurde eine aus zwei Rindern bestehende Herde mit großer Wahrscheinlich von einem Wolf angegriffen. Laut LANUV standen die Tiere auf einer hofnahen Weidefläche in Schermbeck, welche durch einen elektrifizierten Litzenzaun, bestehend aus einer Litze in 80 cm Höhe, eingezäunt war. Die Litze befand sich beim Eintreffen des Wolfsberaters auf dem Boden. Sowohl das getötete als auch das überlebende Rind befanden sich außerhalb der eingezäunten Weidefläche. Die genetische Identifizierung ist noch in Bearbeitung.
Förderrichtlinien Herdenschutz für Rinder
Die Bewertung, ob ein Herdenschutz im Sinne der Förderrichtlinie Wolf vorhanden ist, entfällt, da ein Herdenschutz für die Haltung von Rindern in der Richtlinie nicht definiert ist.