„Die Koffer“ sind soweit gepackt. Was wird aus dem Aelkeshof in Raesfeld?
Mitten im Raesfelder Dorfkern steht der Aelkeshof. Seit Anfang Juli ist das Restaurant im Niewerther Hof, und damit auch die Kegelbahn im Ort, die bereits im März ihren Betrieb einstellte, geschlossen.
Der Hotelbetrieb, der wie uns Pächter Klaus Beckmann heute berichtet, läuft zum 23. Juli aus. „Die Bettenbelegung lief in den letzten zwei Jahren gut. Dies lag auch an den guten Onlinebewertungen, unter anderem auf HRS und Booking.com“, so Beckmann.
Kein Geläut
Der Wille, viele Besucher nach Raesfeld ins Hotel zu holen war jederzeit da. Es wurde sogar das nächtliche Geläut der Kirchturmglocken abgestellt, um die Übernachtungsgäste des Hotels nicht in ihrer Ruhephase stören. Um den Ansprüchen der Raesfelder Geschäftsleute gerecht zu werden, wurde die damals sehr umstrittene Entscheidung gefällt, die bis heute bestand hat.
Wenig Raesfelder Gäste
Ebenfalls gut besucht war die Kegelbahn. Rund 20 Gruppen nutzen regelmäßig die Bahn.
Nicht so gut allerdings lief in den fünf Jahren, trotz großer Bemühungen des Pächters, das Restaurant. Hier habe man laut Klaus Beckmann, viel Geld, unter anderem für Renovierungsarbeiten, investiert.
„Es war von Anfang für mich als Nicht-Raesfelder sehr schwer, im Ort Fuß zufassen. Im Nachgang muss ich sagen, dass kaum Einheimische zu uns in die Gaststätte kamen. Jetzt, wo ich aber den Laden geschlossen und ich den Pachtvertrag gekündigt habe, fangen die Raesfelder an, sich über das Objekt Gedanken machen“, resümiert Beckmann.
Um rechtzeitig aus dem Pachtvertrag zukommen, hat Beckmann diesen vor Ablauf der Verlängerungsfrist gekündigt.
Bis Ende des Monats muss der „Niewerther Hof“ an der Klümperstraße leer geräumt sein.
Abrissgenehmigung
Was aus dem Gebäude wird, steht nicht fest. Seit einigen Monaten allerdings liegt für den östlichen Teil des Gebäudes, sprich Restaurant und Hotel, eine Abrissgenehmigung des Kreises Borken vor.
Laut Borkener Zeitung vom 7. Juli gibt es Überlegungen, dass nach einem Verkauf der Fläche neben der St. Martin Kirche, möglicherweise ein neues Pfarrheim der Kirchengemeinde entstehen könnte.
Bereits seit 2012 sucht die Kirchengemeinde (siehe hier) eine Alternative für das jetzige Pfarrheim und das anliegende Kolpinghaus. Grund: Der Pfarrsaal habe sechs Außenseiten, ein Flachdach und einen Keller. Dies alles zusammen sei ein Ölgrab, hieß es im Januar 2012 vonseiten der Kirche.
Petra Bosse