So richtig sauer sind Ute Kramer und Heike Müller aus Erle über die zahlreichen Hundekottüten, die Hundehalter in letzter Zeit vermehrt einfach auf den Feldern und den Wiesen entsorgen.

Dies war auch der Grund dafür, dass sich Heike Müller am Donnerstagmorgen bei ihrer Hunderunde mit Plastikhandschuhen und Tüte bewaffnete und auf einer Strecke von rund 200 Meter zirka 25 volle und teilweise schwere, gut verknotete Tüten einsammelte. „Jetzt brauche ich mich darüber schon mal nicht mehr zu ärgern“, gesteht die junge Frau. „Ich rege mich unheimlich darüber auf, denn seit Monaten beobachte ich vermehrt, dass die Plastiktüten einfach in freier Natur entsorgt werden. Nicht nur, dass Plastik unheimlich lange braucht, bis es verrottet, sondern auch die Tatsache, dass die Möchtegern-Verantwortlichen getreu dem Motto – ich benutze doch Tüten, diese einfach so entsorgen. Das finde ich total lächerlich“, erzählt die Erlerin.

Ebenfalls verärgert über die große Anzahl von Hundetüten ist Ute Kramer. Sie wohnt direkt am Feld an der Schermbecker Straße, hat selber sieben Hunde und ist bei weitem keine Hundefeindin. „Was mich sauer macht, ist die Tatsache, dass einige sogar die vollen Tüten auf unsere Wiese werfen und meine Hunde mir diese dann freudestrahlend anschleppen“.
Beide Hundehalterinnen sind keine Umweltaktivistinnen, aber die Pseudo-Sammler nerven die Frauen gehörig. Ein Grund dafür, dass Heike Müller nur dann eine Hundetüte benutzt, wenn ihr Labrador sich auf dem Feld löst. „Am Wegesrand lasse ich den Haufen liegen. Zum einen verrottet der Kot dort schnell und ich sehe darin auch eine kleinere Umweltbelastung, als in Plastiktüten“, gesteht Müller.

Der zirka 800 Meter lange Hunderundweg beginnt an der Schermbecker Straße/Mühlenweg und endet am Schützenzeltplatz an der Marienthaler Straße, oder anders herum. Er wird von den Hundehalter auch als „Rue de la` Kack“ benannt und ist hochfrequentiert. Zirka 20 Hunde morgens und 20 Hunde am Abend gehen hier täglich spazieren. Die einzige Hundestation mit Tüten und Abfalleimer steht allerdings nur an der Marienthaler Straße.
„Es fehlt definitiv in der Mitte der Strecke ein Mülleimer, denn fast jeder Hund löst sich meistens bereits nach 100 bis 200 Meter. Und wer hat dann Lust, die Kacktüte die ganze Zeit in der Hand zu halten“, meint Ute Müller. Das sieht Ulli Rohlof, der diesen Weg ebenfalls mehrfach mit seinem Hund benutzt, genauso. „Erst packen sie die Haufen in Tüten, um sie dann aber einfach weg zu werfen. Dann sollen sie die Scheiße doch einfach besser liegen lassen. Wir haben als Hundehalter sowieso einen schlechten Ruf und durch die vielen Hundetüten wird er nicht besser“, entzürnt sich Rohlof. Alle drei Hundehalter sind sich einig. „Was da momentan abläuft, hat nichts mehr mit Nachhaltigkeit tun, sondern schadet mehr der Umwelt und dem Steuerzahler, als wenn jeder die Hinterlassen auf den Wiesen und an den Wegesrändern liegen würde. Petra Bosse
Immerhin in Tüten
Es gibt bei uns im Dorf doch auch viele, die schon ohne Tüten loslaufen – mit Hund und ihre Viecher im Dorf machen lassen. Vor fremden Haustüren oder in fremden Gärten. Da sollten wir denen mit etwas Anstand dann schon immerhin auch einen positiven Aspekt zusprechen.
Also insgesamt mehr Zivilcourage: Es gibt doch noch mehr Menschen und jeder, der sieht, wie Hundetüten oder Hundekot „wild“ entsorgt wird, sollte die Herrchen mal schnuppern lassen!