Mit dem 461. Schuss beendete Michael Nießing das kuriose Vogelschießen der Junggesellen im Pastors Busch. Zu seiner Königin erkor er sich Lena Jansen.
Vogelschießen 2023. Im sonnigen Pastors Busch ließ es sich aushalten. Eile? Fehlanzeige!: Bei den Junggesellenschützen in Raesfeld, da ist immer was los!
Sie haben ja bekanntlich einen Ruf zu verteidigen: Denn bei denen gibt’s eigentlich nichts, was es nicht gibt. Wenn die nicht gerade Weltrekorde im Vogelschießen brechen, hängen sie den Vogel nicht nur an Krawatten auf, sondern lassen ihn auch mal in aller Ruhe schweben.
Odyssee der Fehlschüsse
Wie an diesem Samstag. Eine kuriose Odyssee der Fehlschüsse und angeblich schief eingestelltem Gewehr, bei der ein Vogel, ähnlich wie eine störrischer Diva, beschloss, das Spiel bis kurz nach 19 Uhr fortzusetzen.
Es war Michael Nießing, der mit dem 461. Schuss das „schwebende Wunder“ beendete und sich der Vogel in einer Art dramatischer Flugshow von der Stange entfernte. Und weil nach so einer epischen Schlacht etwas Romantik nicht schaden kann, wählt er Lena Jansen zu seiner Königin. Das Gefolge? Jannick Nießing und Simone Becker sowie Steffen Niessing und Hanna Buß.
Sieben Stunden
Die Schlacht begann um 12 Uhr, als die ersten Schüsse durch die Luft hallten und niemand – wirklich niemand! – erwartete, dass es sich zu einer siebenstündigen „Wo-ist-der-Vogel-hin?“-Saga entwickeln würde.
Doch die Entspannung beginnt zunächst mit Verwirrung. Die Schüsse landen ständig im Fang, und selbst als man den Vogel kreativ mit einem Krawatten-Ersatz befestigte, wollte er nicht fallen. Drei Mal, nein fünf Mal sogar, wurde nachgebessert und der Vogel ging rauf und runter, als würde er Karussell spielen. Und eine weitere Neuheit: Ein Teil des Vogels blieb an der Krawatte hängen. Diese hatte sich unglücklicher weise dann auch noch um die Schraube gelegt. Taktikwechsel und Vogel-Reparaturen ließen die Spannung steigen.
Angeblich sollte man, um den Holzvogel zu treffen, einfach unten Links anlegen. Aber nein, das war wohl nur ein Märchen für schlechte Schützen. Letztendlich wurde der „flatternde Star des Tages“ von Michael Nießing aus seinem schwebenden Elend befreit. Insgesamt hatten sich fünf mutige Helden vorgenommen, 2023 den Thron zu besteigen, darunter auch Christoph Cluse, Sebastian Becker, Robin Klein-Ridder, Simon Paschen und Michael Nießing.
Was die Insignien betrifft, so ging sie schneller als man „Schnappschuss!“ sagen kann. Jan Wehling schnappte sich das Zepter, Alexander Groß-Onnebring den rechten Flügel, Alexander Vortmann den linken, und Michael Gördes… der darf den Schwanz mit nach Hause nehmen.
Morgen geht’s weiter: Ab 15.30 Uhr wird die Parade stattfinden, wo die neue Throngemeinschaft dem Volk sicherlich eine ebenso unvergessliche Show bieten wird. Bleiben Sie dran! Es wird königlich!