Rund 300 Vorschläge gingen bei der Onlinebefragung „Raesfeld 2030“ ein. Mehr Gastronomie, Verbindungen der einzelnen Plätze und Toiletten an der Femeiche.
Viele Ideen haben die Raesfelder Bürger, wenn es um die Zukunft ihrer Gemeinde geht. Am Freitagnachmittag wurden beim „Zukunftstag“ in der Sebastian Schule die Ergebnisse der Onlinebefragung „Zukunftstag Raesfeld“ vorgestellt.
Rund 300 Bürger haben sich an der Umfrage beteiligt und dies sei, so Elke Frauns, vom gleichnamigen Büro Frauns, ein sehr gutes Ergebnis und mehr als in anderen Städten. „Darüber freuen wir uns. Das zeigt, dass sich die Leute im Dorf doch Gedanken machen, um was es hier geht und was alles gemacht werden kann“, so Bürgermeister Andreas Grotendorst.
Anhand der Vorschläge haben sich jetzt schon vier starke Gruppen mit konkreten Projekten und reich an Ideen herauskristallisiert, so Grotendorst. Dazu gehören unter anderem die zukünftige Nutzung vom ehemaligen Epping, einschließlich Umfeld und der Erler Femeiche in Erle. Und, viele Bürger sprachen sich dafür aus, dass die Parkplätze im Ortskern am Froschbrunnen verschwinden und dafür ein verkehrsberuhigter Bereich entstehen soll. Und: Die Ortseingänge sollen Wiedererkennungseffekte erhalten.
Viele weitere Anregungen gab es zum Thema „Unser Dorf kann ein schöner werden“, insbesondere bei den Grünflächen. Überraschend für Grotendorst sei gewesen, dass sich sehr viele Bürger mit dem Ehrenamt und der Vereinsarbeit auseinandergesetzt haben. Zu diesem Thema soll es eine eigene Arbeitsgruppe „Ehrenamt“ geben, ebenso wie ein Arbeitskreis „Grünflächen“, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Fakt sei aber auch, so Elke Frauns, dass Raesfeld nicht in Erle kopiert werden. „Jeder Ort soll seine Identität behalten und unverwechselbar bleiben“.
Wie bekommen wir die Menschen vom Schloss ins Dorf und auch nach Erle? Dies war ebenfalls eine Frage, womit sich das Institut beschäftigt. Besonders der gute Tourismus am Schloss, so Frauns, müsse genutzt werden, um mehr daraus zu machen.
Insgesamt gab es neun Projektstationen, wo sich die Bürger am Freitag kreativ einbringen konnten. Im Gespräch waren die städtebaulichen Projekte. Vier in Raesfeld, drei in Erle und zwei Gesamtprojekte. Vorgestellt von Joachim Sterl, vom Büro Post, Welters und Partner.
Diese waren: der Ortskern Raesfeld – neue Ortsmitte, Begegnungsraum Rathausplatz, Öffnung der Gesamtschule zum Quartier sowie ein generationsübergreifendes Freiter- Pättken. Besonders im Ortskern müsse ein Raum mit mehr Potenzial geschaffen werden, war die Meinung vieler Teilnehmer.
Zum Beispiel die Umgestaltung des Rathausplatzes oder eine Umstrukturierung des Verbindungsweges zwischen Rathaus und Epping. Wünsche nach mehr Gastronomie in der Ortsmitte sowie eine Umgestaltung des Froschbrunnen Platzes und auf dem Platz vor Aelkes wurden ebenfalls geäußert.
Ideen zu einer Kunst-Skulpturen Route
Zum Thema Raesfeld insgesamt, konnten Ideen zu einer Kunst-Skulpturen Route, wie diese im gesamten Ort etabliert werden kann, auch für Radfahrer, eingebracht werden. Ebenso war der Wunsch da, Nachbarschaftshütten anzuschaffen und die bessere Gestaltung von Ortseingängen und zu den Ortsdurchfahrten war ebenfalls ein Thema.
Hofstelle Böckenhoff
Beim Ortskern Erle stand die Gestaltung einer neuen Dorfmitte Erle, die Hofstelle Böckenhoff sowie die Aufwertung des Umfeldes der Femeiche im Fokus. So gab es online Vorschläge für eine Öffnung des Weges durch die Brennerei Böckenhoff zur Kirche, einen Rückbau der Schermbecker Straße, welche Erle in zwei Hälften teilt sowie eine bessere Anbindung vom Gelände der Femeiche an die Erler Dorfmitte.
Zukunft 2030 für Erle
Nicht alles sei umsetzbar, fand ein Erler Bürger mit Blick auf einen angedachten Rückbau der Schermbecker Straße im Ort. Zumal vor einigen Jahren und für viel Geld die Straße bereits umgebaut worden sei. „Verkehrsberuhigung auf 30 km/h ist sinnvoll, aber eine Verschmälerung der Fahrbahn ist undenkbar, denn ansässige Landwirte müssen auch zukünftig mit Trecker, Landmaschinen und Milchlaster täglich noch auf ihren Hof kommen und durch die Straße fahren“.
Arno Brömmel wünscht sich Gastronomie, die in die Zukunft führt. „Alleine kann ich das nicht, dafür brauchen wir die Bürger und die Gemeinde“.
Brömmel plädiert aber dafür, dass der Blick für das Traditionelle nicht verloren geht und das Gesamtbild von Erle erhalten bleibt.
Toilette an der Femeiche
Walter Großewilde spricht sich dafür aus, dass das ehemalige Barlage Haus mit in die Planung rund um die Femeiche einbezogen wird. Grund: „Teilweise habe ich 50 Leute an der Femeiche. Es fehlen hier Toiletten und eine Gastronomie“.
Johannes Oppenberg wünscht sich, dass bei der Planung der Platz vor dem Aelkes Hof in den Ortskern integriert wird. Unabhängig von den Plänen der Kirche. Darüber hinaus könne er sich zwischen Freiheit und Ortskern eine prägende Allee mit Bänken und Schildern vorstellen.
„Es sind schon viele tolle Vorschläge zum Froschbrunnenplatz, Haus Epping und Kirchplatz eingegangen“, sagt Gisela Schwane. Ihr Vorschlag: Keine Autos auf dem Froschbrunnenplatz, diesen attraktiver weiter entwickeln und eine Verbindung zwischen den einzelnen Plätzen schaffen. Auch ist Gisela Schwane dafür, dass die Weseler Straße, welche eine Trennung zwischen Froschbrunnen und Epping sei, verkehrsberuhigt und attraktiver gestaltet werden müsse.
Petra Bosse