Ilona Schmidt geht in den Ruhestand – Lehrerin bleibt Lehrerin
ERLE. Nach 41 Jahren im Schuldienst war Ilona Schmidt am Tag ihrer Verabschiedung ohne Stimme. Wegen einer Halsentzündung ließ ausscheidende Leiterin der St. Silvesterschule am Mittwochnachmittag ihre Abschiedsrede von Schulsekretärin Tanja Meyer vortragen. „Was selten geschieht: Es hat mir die Sprache verschlagen. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass nun wirklich das letzte Stündlein begonnen. Das letzte Stündlein meines Schuldaseins. Ich erlebe Wehmut“, sagte in Vertretung Tanja Meyer in der Abschiedsrede für Ilona Schmidt.

Keine Langeweile
Über 40 Jahre war Ilona Schmidt im Schuldienst an der selben Schule tätig. „Dies werden genügend Menschen für stink langweilig halten. Ich aber nicht“, so Schmidt.
Im in einer persönlichen Feierstunde verabschiedeten ehemalige und aktuelle Kolleginnen und Kollegen, sowie Mitglieder vom Förderverein, Schulleiter Thomas Schlüter und Bürgermeister Andreas Grotendorst in einer feierlichen Stunde die Erlerin.
Persönliche Beziehungen zu Menschen
In ihrer Laudatio ließ Schulrätin Irmgard Geukes den Werdegang und die Aktivitäten von Ilona Schmidt Revue passieren. Sie habe ihren Unterricht immer „sehr authentisch“ durchgeführt und sich erfolgreich bemüht, die verschiedenen Eingangskanäle zu berücksichtigen. Besonders lobte Geukes neben der langjährigen Arbeitszeit von Schmidt auch deren persönliche Beziehung zu Menschen in ihrem Umfeld. „Gleichzeitig habe ich sie als eine Person wahrgenommen, die ihre dienstlichen Pflichten sehr verantwortungsvoll und zuverlässig wahrgenommen und sich Belastungen nicht entzogen hat“, so die Schulrätin. Sie wünschte der Schulleiterin für den bevorstehenden Ruhestand Zufrieden und Gesundheit.

Nachhaltige Projekte geschaffen
Schulleiter Thomas Schlüter dankte Schmidt vor allem für die vielen nachhaltigen Projekte, die sie im Laufe der Jahre verwirklicht habe. „Es wird vieles noch gelebt, wie der Lesewettbewerb, die Garten – AG, oder die Umgestaltung des Schulhofes. Viele einzelne Momente sind verzahnt und sind bis heute uns erhalten geblieben“, so Thomas Schlüter. Ihm werde Schmidt als Kollegin und kompetente Ansprechpartnerin sehr fehlen.

Tolle Handschrift
Bürgermeister Andreas Grotendorst lobte nicht nur die „tolle Handschrift“ seiner ehemaligen Lehrerin mit Blick auf die Auswirkung genau dieser auf den Ort Erle, sondern alles, was sie für das Dorf geleistet habe. „Deine Schule war nicht nur eine Bildungsreinrichtung, sondern du hast sie in das Dorfleben integriert und gemeinsam als Team mit der sehr kleinen, aber feinen Dorfschule erreicht, dass sie Bestandteil dieses Dorfes wurde “, so Grotendorst. Zum Abschied wünschte sich der Bürgermeister, dass Schmidt nicht „völlig von der Bildfläche“ verschwindet, sondern sich in kleinen Dingen in der Schule weiterhin einbringt.

Einen tränenreichen Abschied von ihrer ehemaligen Klassenlehrerin hatte Joana Josten. „Sie war die beste Lehrerin der Welt“, sagte die Viertklässlerin.

Die Klasse 4 B verabschiedeten ihre Schulleiterin mit einem selbst komponierten Song und einem Tanz.
Das wünschte sich Ilona Schmidt in ihrem Schlusswort von allen Beteiligten: „Lehrerin bleibt Lehrerin und einen Wunsch habe ich noch an allen Beteiligten. Verliert nie den wohlwollenden, positiven Blick für einander und den liebevollen Blick für die Kinder“.
Petra Bosse
Meine Erinnerungen an Frau Schmidt beinhalten einen roten VW-Kübelwagen und der Satz: „Ich möchte Deine Mutter beim nächsten Elternsprechtag unbedingt sprechen!“ 🙂
Oh je, das ist nun auch schon wieder rund 35 Jahre her…