Am Mittwochabend (4. 12.) erlebte die St. Silvesterkirche in Erle eine besondere Premiere: Ein gemeinsames Konzert des Blasorchesters Erler Jäger und des Martinus Chors begeisterte die Zuhörer in der bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche.
Die musikalische Leitung des Abends lag in den Händen von Oliver Göttlich, der das Publikum mit seiner charmanten Moderation durch den Abend führte. „Es ist uns eine Freude, Ihnen heute eine ganz besondere Aufführung präsentieren zu dürfen“, eröffnete Göttlich den Abend.
Pfarrer Fabian Tilling unterstrich in seiner Begrüßung die besondere Bedeutung dieses Abends: „Ich glaube, es lohnt sich, heute hier zu sein. Der Martinus Chor und die Erler Jäger haben ein wunderbares Konzert zusammengestellt.“
Ein festlicher Auftakt
Musikalisch eröffnet wurde das Konzert mit „Jubelt und kommt nach Bethlehem!“ Diese Zeilen aus dem bekannten ‚Adeste Fideles‚, gesungen vom Chor Martinus fasse, so Göttlich, die festliche Stimmung dieses Abends perfekt zusammen.
Ein weiteres Stück „The Call of Christmas“ , eine eindrucksvolle Komposition von Wim Steytmann , versetzte das Publikum direkt in eine feierliche Stimmung. Göttlich erläutert die Besonderheit des Arrangements: „Steytmann hat die Motive von ‚Herbei, ihr Gläubigen‘ in einer Mischung aus schnellen, langsamen und ruhigen Passagen kunstvoll verarbeitet.“ Genau diese Vielfalt spiegelte den heutigen Abend wider: Große, laute Blasorchestermusik, sanfte Choräle und gemeinsame Stücke – sogar die Besucher dürfen später selbst singen.“
Ein Höhepunkt der Nachwuchsarbeit: „Pachelbels Weihnachten“
Ein besonderer Programmpunkt war der Auftritt des Jugendorchesters, geleitet von Niklas Brand. „Unsere jungen Musikerinnen und Musiker verdienen es, bei großen Konzerten mitzuwirken. Umso mehr freut es mich, dass Niklas Brand mit dem Jugendorchester eine weihnachtliche Bearbeitung von Pachelbels Kanon präsentiert.“ Das Stück „Pachelbel’s Christmas“, arrangiert von Larry Moore, kombinierte den berühmten Kanon in D mit zehn weihnachtlichen Melodien. „Für die aufmerksamen Zuhörer unter Ihnen: Die Weihnachtslieder sind nur angedeutet, aber keine Sorge – das Stück bleibt kurzweilig.“
Kraftvolle Klänge: „Sanka“ in einzigartiger Aufführung
Einen weiteren Höhepunkt des Abends bildete die Uraufführung des Marsches „Sanka“ in Kombination mit Orgel. „Sie werden heute große, laute Blasorchestermusik hören, Sie werden sanfte Töne Stimmen hören, Sie werden gemeinsame Musik hören mit Orgel und, das ist das Schönste, Sie werden selbst auch singen“, so Oliver Göttlich.
Nachdenkliche Töne vor dem Höhepunkt des Abends
„Nun, wir haben zu Beginn über den Weg nach Bethlehem gesprochen. Jetzt wird es musikalisch: Wir präsentieren eine ganze Geschichte über Bethlehem. Doch können wir in diesen Zeiten überhaupt glücklich nach Bethlehem schauen? Es ist ein Ort, der heute Kriegsgebiet ist, und die Menschen dort erleben Leid und Entbehrung. Währenddessen feiern wir Weihnachten, sitzen hier zusammen, genießen die Adventszeit – und ärgern uns doch manchmal über Kleinigkeiten, wie eine zu langsame Kasse im Supermarkt,“ fragte Göttlich und nahm Bezug auf die Weltlage.
Freude und Hoffnung
Er erinnert daran, dass Bethlehem ein Ort ist, der heute von Leid und Entbehrung geprägt ist, und appellierte an die Dankbarkeit des Publikums: „Lassen Sie uns heute bewusst innehalten und dankbar sein, dass wir in Frieden hier sitzen können, vereint durch die Musik und die Gemeinschaft.“
Im Anschluss folgte der letzten Teil dieses Abends mit dem Stück „Bethlehem – Eine Weihnachtsgeschichte“. Eine etwa 10- bis 12-minütige musikalische Erzählung. „Es ist eine Einladung, sich auf die wahre Bedeutung von Weihnachten zu besinnen, trotz Herausforderungen aller, die uns die Weltlage vor Augen führt.“
Den Abschluss des Abends und als Zugabe folgte das bekannte Weihnachtslied „Süßer die Glocken nie klingen“, gemeinsam gesungen vom Martinus Chor, den Besuchern und musikalisch begleitet der Erler Jäger.
Für die Darbietungen gab es während und nach dem Konzert reichlich Applaus. Die Verbindung von Orchester und Chor, kombiniert mit der leidenschaftlichen Moderation und Leitung durch Oliver Göttlich, machte die Veranstaltung zu einem besonderen Erlebnis.