Am Donnerstag (6. September) geriet ein Storch im Pröbsting See in eine missliche Lage, die beinahe sein Ende bedeutet hätte.
Gegen 13:30 Uhr bemerkten Spaziergänger den Vogel, der sich hilflos unter den Wasserlinsen im See verfangen hatte. Offenbar hatte der Storch die grüne Oberfläche des Wassers für eine Insel oder Wiese gehalten und war dort gelandet – ein fataler Irrtum.
Nachdem er unter den Wasserlinsen fast gänzlich verschwunden war, kämpfte der Vogel vergeblich darum, sich aus eigener Kraft zu befreien.
Vergebliche Versuche: Naturschutzverbände nicht erreichbar
Schnell machten sich die Beobachter auf die Suche nach Hilfe. Doch die Hilfe ließ zunächst auf sich warten. Anrufe beim Kreis Borken, der auf Naturschutzverbände verwies, blieben erfolglos, da niemand erreich gewesen sei. Auch ein Hilferuf bei der Feuerwehr brachte keine Rettung, da diese, so hieß es gestern, in der Regel nur bei Haustieren und nicht bei Wildtieren wie Störchen ausrückt. „Für solche Einsätze sei die Feuerwehr nicht zuständig“, erklärte Catrin Timpert aus Raesfeld, die zufällig vor Ort war.
Selbst ist die Passantin: Rettungsaktion im Pröbsting See
Was nun? Einige Passanten versuchten, den Vogel mit einem Stock an den Rand des Sees zu manövrieren – doch auch dieser Plan scheiterte. Schließlich fasste sich Catrin Timpert ein Herz, krempelte die Hosenbeine hoch und watete entschlossen ins Wasser, um den Storch eigenhändig zu retten. Mit Erfolg: Sie zog den erschöpften Vogel aus dem Wasser und setzte ihn sicher ans Ufer.

Ein erschöpfter Storch: Was nun?
Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende. Der Storch war so entkräftet, dass er sich zunächst nicht mehr bewegte und später nicht einmal auf eigenen Beinen stehen konnte. Die Vermutung lag nahe, dass er verletzt war, weshalb Timpert und andere besorgte Helfer mehrere Tierschutzvereine kontaktierten. Doch auch hier blieben die Telefone stumm: „Wir haben überall angerufen, auch in Reken, aber niemanden erreicht“, berichtete Timpert.
Endlich Hilfe: Storch wird in die Tierrettung gebracht
Erst am Abend gelang es schließlich, den Tiernotruf Bocholt e.V. zu erreichen. Kurzerhand packten die Helfer den Vogel in einen Karton und brachten ihn persönlich zur Tierrettungsstation. Mitarbeiter nahm sich des Storchs an und versprachen, dass eine Tierärztin sich am nächsten Tag nach ihm schauen werde.
Wer hilft bei Wildtieren? Die Rolle der Feuerwehr
Abschließend bleibt die Frage: Wer ist eigentlich zuständig für solche Rettungsaktionen? Die Pressestelle Kreis Borken erklärte auf Nachfrage, dass Rettungseinsätze bei Tieren grundsätzlich von den Feuerwehren durchgeführt werden können – „allerdings hängt dies stark von den Umständen des Einzelfalls ab“. Hierzu teilt die Feuerwehr Borken mit, dass bei Wildtieren in Not die Feuerwehr nicht ausrückt. Allerdings sei dies auch jeweils von der aktuellen Sachlage und den Umständen abhängig.

Können Störche schwimmen?
Nein. Störche können nicht schwimmen, da sie anatomisch nicht dafür ausgelegt sind. Stattdessen sind sie hervorragende Flieger und bewegen sich oft in flachen Gewässern, wo sie auf Nahrungssuche waten. Ihre langen Beine helfen ihnen dabei, durch seichtes Wasser zu schreiten, ohne zu schwimmen. Außerdem sind ihre Füße nicht wie bei Enten mit Schwimmhäuten ausgestattet, was das Schwimmen zusätzlich erschwert.
Es gibt jedoch auch Feuerwehren, wie in der Gemeinde Schermbeck zu einem „tierischen Einsatz“ ausrücken. Wie in diesem Fall: Storch auf dem Dach
HINWEIS:
Die Tierarztpraxis in Bocholt D. Graf von Plettenberg behandelt „Wildtiere in Not“ in Not kostenlos.
24 Stunden Notdienstbereitschaft unter 02871/13625 oder 183271