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Stimmung bei den Landwirten ist schlecht

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Beim gemeinsamen Erntedank-Empfang der Kreisverbandsvorsitzenden Regina Böckenhoff und dem Landrat Bodo Klimpel schaute der Kreisverband mit gemischten Gefühlen auf 2023.

Die Stimmung in der Landwirtschaft ist aktuell deutlich schlechter als in den Jahren zuvor. Zu diesem Fazit kamen Regina Böckenhoff, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Recklinghausen, und Landrat Bodo Klimpel beim gemeinsamen Erntedankempfang auf dem Hof Wember in Datteln. Rund 1000 Landwirte aus dem Vest Recklinghausen sind von den aktuellen Entwicklungen betroffen.

Erntedankempfang auf dem Hof Wember in Datteln. Foto: Kreis RE / Christoph Enders

Kosten, Corona und Schweinepest belasten die Landwirte

„Die Qualitäten und Mengen der Ernte 2022 waren trotz der langen Trockenheit – mit Ausnahme von Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben und den regionalen Unterschieden – erfreulich gut“, erklärt Regina Böckenhoff. „Die Ackerbauern konnten deutlich höhere Erzeugerpreise erzielen, da der Krieg in der Ukraine die globalen Preise für Getreide massiv nach oben getrieben hatte. Allerdings belasten die Corona-Pandemie und die Afrikanische Schweinepest unverändert die Märkte. Die Kostenexplosion bei Energie trifft auch die Landwirtschaft.“

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Der geforderte Umbau der Landwirtschaft in Richtung von noch mehr Tierwohl scheitere nach wie vor an bürokratischen Hürden. So seien zentrale Fragen des Bau- und Immissionsschutzrechts und der Finanzierung immer noch nicht geklärt, mahnte Böckenhoff. „Die Stimmung in der Landwirtschaft ist unverändert geprägt von tiefer Verunsicherung, der Sorge um die Zukunft der Betriebe und gefühlter Perspektivlosigkeit. Die Politik muss jetzt Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass dies auch in Zukunft möglich sein wird. Lippenbekenntnisse reichen dazu nicht mehr aus.“

„Tierwohl muss auch von Verbrauchern unterstützt werden“

Betriebsinhaber und Landwirt Stefan Wember machte in seiner Begrüßung deutlich: „Wir Landwirte sind bereit uns den Wünschen der Verbraucher anzupassen. Allerdings muss die Erfüllung der gesellschaftlichen und politischen Wünsche nach mehr Tierwohl auch von den Verbrauchern geschultert werden.“

Angesichts explodierender Kosten für Energie achteten Verbraucher aber immer stärker auf den Preis. So passe das aktuelle Einkaufsverhalten vieler Verbraucher nicht zu den Forderungen, so Wember. „Unsere Produktion vor Ort ist ein Angebot an Gesellschaft, nachhaltig produzierte Lebensmittel zu kaufen.“


„Gesellschaftliche und politische Wünsche nach mehr Tierwohl passen nicht zu dem aktuellen Einkaufsverhalten vieler Verbraucher.“

– Regina Böckenhoff, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands

Landrat lobt breit gefächertes Angebot der Region

Landrat Bodo Klimpel betont, dass es ihm wichtig ist, nach der erfolgten Ernte traditionell Bilanz zu ziehen. So solle man auf das vergangene Jahr zurückschauen, aber auch den Blick in die Zukunft zu wagen. Der Austausch mit den Landwirten bietet eine gute Gelegenheit Einblicke zu den aktuellen Herausforderungen auf den Höfen zu erhalten. „Unser Dank gilt ganz besonders den Landwirten im Vest, die gesunde, regionale Lebensmittel vor Ort produziert haben,“ erklärt Landrat Bodo Klimpel.

„Außerdem setzen sich die Landwirte für die Produktion nachwachsender Rohstoffe, den Schutz von Klima, Natur und Umwelt sowie den Erhalt der Artenvielfalt ein. Die Landwirtschaft schafft ebenfalls Arbeitsplätze im Vest, zum Beispiel in den Branchen Saatguterzeugung, Futtermittelwirtschaft und Agrartechnik oder in der Verarbeitung von Milch, Fleisch und Getreide. In und um das Vest ist somit ein breit gefächertes Agribusiness angesiedelt.“

Keine weiteren Abhängigkeiten schaffen

„Die Landwirtschaft im Vest Recklinghausen will durch die Versorgung mit Lebensmitteln und Energie unter gleichzeitiger Förderung der Artenvielfalt eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben verantwortungsvoll übernehmen,“ betont Regina Böckenhoff. „Die Politik muss jetzt zeigen, dass sie dieses Angebot einer Produktion aus Übersee vorzieht und dafür einsteht, dass keine weiteren Abhängigkeiten geschaffen werden.“

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