Bei der Raesfelder Gemeinderatswahl 2020 hat die CDU zwar immer noch die Nase vorne, verlor dennoch kräftig an Stimmen.
47,31 Prozent (2014: 61,1 Prozent) der Raesfelder Bürger wählten die CDU. 2014 waren es noch 61,1 Prozent.
Aufgeholt haben die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) 22,50 Prozent (16,4 Prozent) und Bündnis 90/Die Grünen 11,24 Prozent (10,2 Prozent). Erstmalig dabei ist nun die FDP. Sie holte 8,36 Prozent. Stimmverluste musste auch die SPD mit 10,59 Prozent (12,3 Prozent) hinnehmen.
Sehr gering in diesem Jahr fiel auch die Raesfelder Wahlbeteiligung mit 50,6 % (62,8%) aus.
Hans-Dieter Strothmann CDU
Das Wahlergebnis der CDU sei, so Hans-Dieter Strothmann für ihn schon eine Enttäuschung gewesen. Mit Blick auf das Ergebnis habe sich natürlich nun die Parteienlandschaft in Raesfelder Rat verändert und ist erweitert worden. Woran es liegen könnte, dass die CDU Raesfeld so wenige Stimme erhalten habe, darüber könne Strothmann nur Vermutungen anstellen. „Zum einen denke ich, dass das Dorfentwicklungskonzept in Raesfeld für die Bürger nicht schnell genug vorangeht. Bedacht werden sollte aber auch, dass die erste Flüchtlingskrise darauf Einfluss hatte. Ebenso hat die Corona-Pandemie die Gesamtentwicklung weiter verzögert“.
Mit Blick auf die Bürgermeisterwahl jedoch zeigt sich Strothmann einen Tag nach der Wahl zufrieden. „Ich kann nur sagen, Martin Tesing hat mit 59,9 % ein sehr gutes Ergebnis erziehlt. Die Bürger haben sich für einen Bewerber für das Bürgermeisteramt mit Fachwissen entschieden. Dies ist in Raesfeld, wie bei den Vorgängern Udo Rößing und Andreas Grotendorst, eine gute Traditon. Die Bürger wissen schon, wen sie die Gechicke der Gemeinde anvertrauen“.
Ansonsten könne Strothmann das Ergebnis akzeptieren, allerdings sollen diese noch in den Gremien in den kommenden Wochen genau analysiert werden.
Was die Wahlbeteiligung anbelange bedauert Strothmann, dass nicht jeder Bürger von seinem Wahlrecht gebrauch gemacht habe.
Wolfgang Warscheweski UWG
„Wir sind natürlich sehr erfreut über das Wahlergebnis. Wir haben einen zusätzlichen Sitz im Rat bekommen“, so Wolfgang Warschewski.
Seiner Meinung nach sei es einerseits auf die gute Arbeit in der letzten Legislaturperiode zurückzuführen, anderseits aber auch auf die gute Arbeit und und das hervorragende Team der UWG.
„Es ist uns gelungen, einige jüngere Leute für unsere Arbeit zu gewinnen. Das spiegelt sich auch in unserer Reserveliste wieder. Im neuen Rat werden von uns vier jüngere Ratsmitglieder vertreten sein“, fügt Warschewski hinzu. „Wir werden auch uns auch weiterhin für die Interessen unserer Bürger stark machen“.
Christoph Stephan FDP
Für die FDP, die zukünftig im Raesfelder Rat mit zwei Sitze vertreten sein wird, werde jetzt nach der Wahl die politische Arbeit im Rat der Gemeinde starten, betont Christoph Stephan.
„Mit dem Wahlausgang sind wir größtenteils zufrieden. Wir wollten in Fraktionsstärke in den Rat einziehen. Das ist uns gelungen“, so Stephan. Ziel der FDP im Vorfeld sei auch gewesen, im günstigsten Fall drei Sitze zu erringen. Das habe nicht ganz geklappt.
„Wir wollten die absolute Mehrheit der CDU beenden. Das ist ebenfalls gelungen. Das ist ebenfalls gelungen. Dies schafft neuen Bewegungsspielraum im Rat und eröffnet die Möglichkeit zu echtem Diskurs im Ringen um die besten Lösungen für Raesfeld, Erle und Homer“, fügt der Vorsitzender des Ortsverbandes hinzu.
Und weiter: „Dabei werden wir uns an unsere Ankündigungen halten: konstruktiv und professionell im Rat mitzuarbeiten, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen und unabhängig davon, welche Fraktion einen Antrag einbringt, die besten Lösungen mitzutragen“.
Andreas Overkämping
Andreas Overkämping kandidierte als Bürgermeisterkandidat. Im Nachgang sieht er das Ergebnis, was er für sich holte aber auch das Gesamtergebnis der Kommunalwahl, für die Bürger von Raesfeld als ein sehr gutes Ergebnis an.
Dadurch sei nun die Parteienlandschaft bunter geworden und mit mehr Vielfalt in den Meinungen.
„Das Ergebnis für die Bürgermeisterwahl von 875 Stimmen Zuspruch zu meiner Person hat mich gerührt. Ich bedanke mich recht herzlich bei allen Wählerinnen und Wählern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Danke!“, so Overkämping.
Dies zeige aber auch, dass 14,55 %, wenn man die Stimmen von Elke Rybarczyk noch dazu zählt schon über 40 %, der Bürger in Raesfeld der Meinung seien, dass der Bürgermeister kein Verwaltungsmann sein müsse, fügt Overkämping hinzu. „Für mich persönlich kann ich sagen, es war eine positive Erfahrung und ich würde sofort wieder als Bürgermeisterkandidat antreten“.