Ergebnis einer Studie der FH Münster bescheinigt der Gemeinde einen Spitzenplatz im Münsterland
Höchstwerte für den Bereich digitale Infrastruktur stellt eine aktuelle Studie der Fachhochschule Münster für die Gemeinde Raesfeld fest. Damit nimmt Raesfeld einen Spitzenplatz unter allen Kommunen des Münsterlandes für diesen wichtigen Standortfaktor ein.
Raesfeld(pd). Die Autoren der Studie Prof. Dr. Nico Clever von der FH Münster, Dr. Sebastian Köffer von Münsterland digital e.V. und Simon Röckinghausen, Gründer und Betreiber von flamschen² coworking, haben dabei die optimalen Voraussetzungen und relevanten Faktoren für vernetztes Arbeiten in sogenannten Coworking Spaces in allen Orten des Münsterlandes untersucht. In Großstädten längst eine Selbstverständlichkeit, wird diese Form des digitalen Zusammenarbeitens auch für weniger dicht besiedelte Regionen mehr und mehr zu einem relevanten Wirtschafts- und Zukunftsfaktor.
Richtige Standortwahl ist entscheidend
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es für profitables vernetztes Arbeiten weniger auf die Größe oder Besiedlungsdichte eines Ortes ankommt, sondern vor allem der Faktor digitale Infrastruktur für die richtige Standortwahl entscheidend ist.
„Mit einer 96-prozentigen Verfügbarkeit von 200 Megabits pro Sekunde liegt Raesfeld für den Faktor digitale Infrastruktur weit vorne und weit über dem Durchschnitt von 69 Prozent“, stellen die Autoren fest. Dies sei ein „Bestwert für den mit Abstand wichtigsten Faktor“.
Früh und flächendeckend auf Breitbandausbau gesetzt
Bürgermeister Martin Tesing und Daniel Knufmann, Projektverantwortlicher der Gemeinde Raesfeld für den Breitbandausbau, sehen sich durch diese Studie in der Strategie der Gemeinde Raesfeld bestätigt, schon früh und flächendeckend auf den Breitbandausbau in Raesfeld gesetzt zu haben. „Es freut uns, dass uns nun auch diese Studie die Attraktivität Raesfelds als Top-Standort für jüngere Wirtschaftszweige und innovative Gründungen bescheinigt. Gerade die jetzige Corona-Situation zeigt, welchen großen Stellenwert digitales Arbeiten hat.“
Zur Vorgeschichte: 100%-igen Breitbandausbau zu geringen Kosten
Noch während in den Jahren 2015 bis 2017 der Glasfaserausbau in den Ortskernen von Raesfeld und Erle durch die Deutsche Glasfaser eigenwirtschaftlich erfolgte, stellte die Gemeindeverwaltung die Weichen für den öffentlich geförderten Ausbau der Außenbereiche. Der Aufwand dafür war erheblich.
Für die Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Bund musste ein mehrstufiges Antragsverfahren durchlaufen werden. Insgesamt erhielt die Gemeinde eine Gesamtförderung von 4,2 Millionen €.
Der Ausbau der Außenbereiche erfolgte schließlich im Zeitraum August 2018 bis März 2020 durch die Westmünsterland Glasfaser. Dabei wurden Tiefbauarbeiten auf einer Strecke von 114 km umgesetzt, 221 km Leerrohre und 406 km Glasfaser verlegt.
In einem europaweiten Ausschreibungsverfahren wurden im Jahr 2017 als Internetdienstleister die Firmen epcan und Muenet gefunden. 469 Haushalte konnten so zu einem Anschlusspreis von 99 € mit Glasfaser bis ins Haus versorgt werden.
Buddelvereine schlossen sich zusammen
„Während sich in anderen Kommunen zum Teil Landwirte zu so genannten Buddelvereinen zusammengeschlossen habe, um mit eigenen Maschinen Gräben zu ziehen und Leerrohre zu verlegen, haben wir in Raesfeld durch die Einbindung regionaler Firmen die Bauarbeiten komplett ohne Muskelhypothek der späteren Nutzer realisiert.“, erklärt dazu Bürgermeister Martin Tesing.
In der Zwischenzeit bescheinigten auch die Fördermittelgeber von Bund und Land der Gemeinde Raesfeld die ordnungsgemäße Verwendung der öffentlichen Mittel. Das Projekt Breitbandausbau ist damit für die Gemeinde Raesfeld abgeschlossen.
„Trotz hoher bürokratischer Hürden und organisatorischen Aufwandes zählt für uns nur der Erfolg, in Raesfeld einen 100%-igen Breitbandausbau zu geringen Kosten für den Endverbraucher verwirklicht zu haben“, resümiert Daniel Knufmann.