Raesfelder können ihren Sperrmüll testweise für rund ein Jahr auf dem Wertstoffhof abgeben. Damit wird die 120 l. Tonne um 9,60 Euro von 138,12 Euro auf 147,72 Euro steigen.
Mit diesem Beschluss folgt der Rat der Gemeinde am Montag einstimmig dem Antrag der FDP-Fraktion vom 2. Februar 2023.
Laut Satzung tritt der Beschluss am 1. April in Kraft und soll testweise für ein Jahr gelten. Der Beschluss geht auf einen Antrag der FDP-Fraktion zurück, die die kostenfreie Anlieferung von Sperrmüll an den Wertstoffhof der Gemeinde zu ermöglichen. Damit wird die 120 l. Tonne um 9,60 Euro von 138,12 Euro auf 147,72 Euro steigen. Seit 01.01.2023 ist aufgrund der positiven Preisentwicklung beim Altholz die Anlieferung von Altholz am Wertstoffhof bereits kostenfrei.

Einstimmiger Beschluss
Bernhard Bölker, Fraktionsvorsitzender der CDU begrüßt den Entschluss. „So müssen die Menschen nicht mehr nach Borken fahren und ich hoffen, dass weniger Müll dadurch in die Landschaft entsorgt, wird“.
Auch Volker van Wasen der UWG-Fraktion unterstützt den Antrag. Er sprach sich für eine Testphase bis Ende des Jahres aus, um dann die Mehrkosten, die auf die Verwaltung zukommen, ermitteln zu können.
Die Fraktionsvorsitzende der SPD Elke Rybarczyk störte sich an die Erhöhung der Kosten für die Restmülltonne, die durch die kostenfreie Abgabe von Sperrmüll anfallen werden. Sie sprach sich aber ebenfalls für eine Testphase aus.
„Eine weitere Abholung muss jedoch weiterhin gewährleistet sein“, so Henry Tünte von den Grünen.
Rückblick
Um der negativen Entwicklung bei den Betriebs- und Entsorgungskosten des Wertstoffhofes entgegenzuwirken und die Nutzung des Wertstoffhofes durch Ortsfremde zu unterbinden, wurden seinerzeit zunächst Kontrollen eingeführt worden. Da sich der gewünschte Effekt jedoch nicht eingestellt hat und die Betriebs- und Entsorgungskosten weiter gestiegen sind, hat die Gemeindeverwaltung seinerzeit dann beschlossen, auch Sperrmüll nur noch gegen ein vor Ort am Wertstoffhof zu zahlendes Entgelt abgeben zu können.
Unterschieden wurde hierbei zwischen der Anlieferung von Altholz und sonstigem Sperrmüll, mit entsprechend unterschiedlichen Entgeltsätzen.
Müllkosten steigen
Mit der Wiedereinführung einer kostenfreien Anlieferung von Sperrmüll am Wertstoffhof werden sich die Entsorgungskosten für Abfallgebühren steigen. Der Grund dafür seien die angenommenen Mehrkosten von ca. 22.000 Euro durch die kostenfreie Abgabe von Sperrmüll.
Um die Kosten ausgleichen zu können, werden die Gebühren für die Entleerung einer 120 Liter Tonne um ca. 9,60 Euro und für eine 240 Liter-Tonne um 19,20 Euro pro Jahr steigen. Diese Erhöhung wird alle Haushalte treffen, auch diejenigen, die keinen Sperrmüll zum Wertstoffhof bringen. Aktuell kostet ein 120 l Restmüllgefäß 138,12 Euro bei 14-tägiger Abholung, und eine 240 l Tonne im 4-wöchigen Rhythmus 138,36 Euro.
Eine anderweitige Finanzierungsmöglichkeit der Mehrkosten, z. B. aus Steuermitteln der Gemeinde, sei laut Verwaltung nicht möglich.
Abfallgebühren in Raesfeld 2023 gesenkt
Die Abfallgebühren wurden Anfang des Jahres, obwohl die Gebühren für die Benutzung der Abfallentsorgungsanlagen des Kreises Borken 2023 gestiegen sind, noch um 6 Prozent gesenkt: für eine 120 l Tonne von 141,60 Euro auf 138,12 Euro.
Auch die Kosten für die Biotonne sank von 46,80 Euro (2022) auf 39 Euro. So sparte ein Haushalt mit je einer 120 Liter Bio-. Restmüll- und Altpapier bei 14-tägiger Abholung im Jahr 11,28 Euro. Die Abfuhr von Altpapier bleibt wie in den Jahren zuvor gebührenfrei.
Moderate Kosten
Mit Blick in den Nachbarkommunen im interkommunalen Vergleich steht die Gemeinde mit ihren Beitrags- und Gebührensätzen in Höhe von 147,72 Euro, plus Biomüll von insgesamt 186,72 Euro sowie einer kostenfreie Sperrmüllentsorgung, nach wie vor noch gut da.
So kostet in Schermbeck ein 120 l Behälter 280,80 Euro, plus 60 Euro Biomüll, in Velen plus Biomüll und Altpapier rund 199 Euro ,und in Heiden 255 Euro.
Das kann kostenlos am Wertstoffhof abgegeben werden:
Kostenlos können beim Wertstoffhof in Raesfeld abgegeben werden: Altholz, Altkleider, Altmetall, Altpapier/ Kartonagen, Batterien, CDs/DVDs, Elektroschrott (Bitte Batterien entnehmen), Energiesparlampen, Flaschenkorken, Grünabfall, Kühlgeräte, Leuchtstoffröhren, Toner/Druckerpatronen, Verkaufsverpackungen* (LVP) abgegeben werden.