Nachtwächter-Tour Schloss Raesfeld. „Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen, unsere Glock‘ hat sechs geschlagen“.
Wenn es dunkel wird am Schloss Raesfeld, dann dreht der Nachtwächter seine Runde. Walter Großewilde nahm seine 19 Besucher zu einer eineinhalbstündigen abendlichen Führung rund um das dunkle Schloss Raesfeld mit.

Bunter Mix aus Wahrheit und Sagen
Dabei erzählte er spannende Anekdoten und Geschichten aus grauer Vorzeit, wie über das Hoho-Männchen, den Teufelsstein von Erle und über den unerschrockenen Offizier aus Raesfeld. Ein bunter Mix aus Wahrheit und Sagen. „All diese schönen, alten Geschichten erzähle ich. Das ist eine spannende Sache, besonders auch für die Kinder“, so Großewilde. Er freute, dass sich so viele Leute zu der Führung durch die Schlossfreiheit und den Tiergarten angemeldet hatten.

Im historischen Gewand, Hellebarde, schwarzer Hut und Mantel sowie Signalhorn startete der Nachtwächter seine Tour im Innenhof des Schlosses. Die Kinder, die an diesen Abend in der Mehrzahl mit ihren Eltern dabei waren, lauschten gespannt im Schein ihrer Laternen den unterhaltsamen Erzählungen, die Großewilde zum Besten gab. Schöne, aber auch traurige Geschichten.
Einleitend erklärte Großewilde alles, was ein Nachtwächter überhaupt macht, welche Aufgaben er hatte. Dazu gehörte auch das Schließen des großen Tores der Burg zu später Stunde.

Und dann habe der Nachtwächter auch lichtscheues Gesindel gehabt, sprich Ganoven und Diebe, worauf er aufpassen musste. „Und wenn er die sah, dann konnte er die ins Gefängnis bringen“. Die Spannung stieg, als die Gruppe durch den dunklen Tiergarten wanderte und bei der letzten Station sie im Verlieszimmer im Sterndeuterturm die gruselige Geschichte vom „habgierigen Gärtner“ hörten.
Petra Bosse