Musikalische Gemeinschaft: Benefizkonzert „Sounds of Erle“ begeisterte in der St.-Silvester-Kirche.
Am Samstagabend, den 4. Januar 2025, wurde die St.-Silvester-Kirche in Erle zur Bühne für einen Abend voller Emotionen, Musik und Gemeinschaft: Das Benefizkonzert „Sounds of Erle“ lockte zahlreiche Besucher in die Kirche und begeisterte mit einer mitreißenden Mischung aus Pop, Jazz, Musical und Partystimmung. Zwischen Krippenfiguren und Altar wurde deutlich: Musik kann verbinden – und überraschen.
Pastor, Musiker und Gastgeber: Dr. Fabian Tilling öffnet die Türen
Die Atmosphäre unter den rund 400 Besuchern hätte kaum stimmungsvoller sein können. Bereits in ihrer Eröffnungsrede lobte Moderatorin und Organisatorin Yvonne Honerbom den Hausherrn, Pastor Dr. Fabian Tilling: „Ein absoluter Glücksfall“, so Honerbom, denn Tilling habe die Türen „seiner“ Kirche mit offenen Armen für das Konzert geöffnet. Doch der Pastor konterte bescheiden: „Es ist nicht meine Kirche, sondern unsere Kirche.“
Tilling übernahm an diesem Abend eine Doppelrolle: Als Gastgeber, Geistlicher und als Musiker. Am Klavier bewies er, dass er nicht nur predigen, sondern auch inspirieren kann. „Ich liebe diese Location“, erklärte er augenzwinkernd. „Ich nenne sie zwar meistens anders, aber es ist schön, dass Sie heute so zahlreich hier sind.“
Ein Dorf voller Talente: Künstler aus Erle beeindrucken
Die Bühne war an diesem Abend nicht nur Schauplatz für lokale Musiker, sondern auch ein Symbol für den Zusammenhalt der Gemeinde. Der Abend begann kraftvoll mit dem „Projektchor“, der die Besucher mit „Öffnet den Kreis, seid herzlich willkommen“ und „Hier wird gebaut eine Kirche“ auf die musikalische Reise einstimmte.
Von Jazz bis Broadway-Flair: Erle entdeckt seine Gesangsstars
Von jazzigen Tönen über Musical-Highlights bis hin zu Partykrachern aus den 80er-Jahren war an diesem Abend wirklich alles dabei. Steuerberaterin und Sängerin Walburga Angermann sorgte mit ihrer leicht rauchigen Stimme für Gänsehaut-Momente bei „I’m Feeling Good“.
Jana Kruse von der Fun Generation begeisterte mit bekannten Musical-Songs und zeigte, dass in der Gemeinde zahlreiche versteckte Gesangstalente schlummern, deren Stimmen ohne Zweifel großes Bühnenpotenzial haben. Sie begeisterte Publikum mit ihrer beeindruckenden Stimme und entführte die Zuhörer in die Welt der Musicals. Begleitet von Fabian Tilling am Klavier interpretierte sie gefühlvoll Songs aus „Pocahontas“, „Elisabeth“ und „Der Glöckner von Notre Dame“ und zog die Zuhörer in ihren musikalischen Bann.
Ein besonders emotionaler Moment des Abends war der Auftritt von Sabrina Warschewski. Mit ihrer klaren, kraftvollen Stimme und irischen Songs entführte sie das Publikum in die grüne Insel voller Geschichten und Melancholie. „Ich liebe Irland“, verriet Warschewski, und man spürte bei jedem Ton, dass dies nicht nur leere Worte waren.
Applaus ernteten Markus Bremer-Dieckmann und sein 17-jähriger Sohn Felix. Am Keyboard, an der Gitarre und mit Gesang bewiesen die beiden, dass musikalisches Talent in der Familie liegt. Die Coverband „Uneinig“ rundete das Programm mit rockigen Hits und individuellen Sound ab.
Partyhits in der Kirche sorgten für Disco-Feeling
Für einen Stimmungswechsel der besonderen Art sorgten Detlef Czymontek und Günter Zutz, die mit Hits wie „Rote Lippen soll man küssen“ und „Sierra Madre“ die Kirche in eine Partyzone verwandelten. Unter dem Motto „Handylichter raus und mitsingen“ ließ sich das Publikum nicht zweimal bitten und verwandelte die St.-Silvester-Kirche in einen Ort des gemeinsamen Feierns.
Ehrenamt als Herzstück des Abends
Auch Bürgermeister Martin Tesing zeigte sich beeindruckt von der Veranstaltung. In seiner Rede hob er die Bedeutung des Ehrenamts hervor, das das Konzert überhaupt erst möglich gemacht habe: „Das Besondere ist wirklich, dass es komplett ehrenamtlich gemacht wird. Es ist erstaunlich, wie viel Engagement hier in Erle vorhanden ist – auch in Sachen Musik.“
Andreas Pass vom Kirchenvorstand fand ebenfalls lobende Worte: „Phänomenal von den Künstlern, von den Darstellern, vom Publikum. Alle machen mit, alle haben Spaß daran. Es ist wirklich ein schönes Ereignis und unterstreicht, wie Erle zusammenhält.“
Pass betonte außerdem, wie wichtig solche Veranstaltungen für den Zusammenhalt der Gemeinde und die Kirche selbst seien: „Zusammenhalt ist auf jeden Fall zeitgemäß und wird in Zukunft immer wichtiger sein. Solche Konzerte bringen Leben in die Kirche zurück.“ Besonders hob er die Rolle von Pastor Tilling hervor: „Ohne Fabian wäre das hier gar nicht möglich gewesen. Er hat dafür gesorgt, dass es diesen Raum für solche Veranstaltungen überhaupt gibt.“
Technik, Teamwork und ein kleines Dankeschön
Für das richtige Ambiente im Kirchenschiff sorgte Sebastian, der mit professioneller Licht- und Tontechnik die Musik perfekt in Szene setzte. Spontane Hilfsbereitschaft zeigte sich auch beim Bühnenaufbau: Einige Männer der „Fun Generation“ erklärten sich kurzerhand bereit, vor dem Altar Hand anzulegen.
Am Ende des Abends bat Yvonne Honerbom um freiwillige Spenden, da der Eintritt frei war. Der Erlös soll unter anderem den spontanen Bühnenbauern, für Lichttechnik, Gema-Gebühren und den Bau einer Bühne in der Kirche zugutekommen – eine Geste, die den Geist der Gemeinschaft unterstreicht, der diesen Abend so besonders machte.
After-Show-Party und Glühwein
In der Pause konnten sich die Besucherinnen und Besucher vor der Kirche bei Brömmel-Wilms mit Bratwurst und Glühwein stärken und ins Gespräch kommen. Nach dem Konzert ging die Feier in den Saal über, wo die Band „Uneinig“ mit mitreißenden Klängen dafür sorgte, dass die After-Show-Party bis in die frühen Morgenstunden gesellig und ausgelassen blieb.
Ein Konzert, das verbindet
Das Benefizkonzert „Sounds of Erle“ war mehr als nur ein musikalisches Ereignis – es war ein Fest der Gemeinschaft. Zwischen Jazz, Musical, Partystimmung und irischen Klängen wurde die St.-Silvester-Kirche zu einem lebendigen Ort, an dem deutlich wurde, wie viel Freude, Zusammenhalt und Engagement in der kleinen Gemeinde Erle stecken.
Auch wenn mal der Einsatz nicht klappte oder es leichte Tonausfälle gab – kleine Fehler wurden vom Publikum mit herzlichem Beifall honoriert. Es war genau dieser Charme, der den Abend so einzigartig machte.
„Es war einfach schön“, fasste Bürgermeister Tesing seine Eindrücke zusammen. Und schöner hätte man diesen besonderen Abend wohl kaum beschreiben können.
Video folgt!