Am Samstag, den 2. November, fand im Saal Nienhaus-Venhoff in Rhade ein großes Sippentreffen statt. Über 90 Nachkommen des Stammvaters Gerhard Nienhaus (1801-1887) kamen zusammen, um die Spuren ihrer Geschichte lebendig werden zu lassen. Für viele war es eine Reise in die Vergangenheit und zugleich ein Tag des Wiedersehens.
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand die Schirmherrin Helga Westhoff, geborene Hidding, Jahrgang 1938. Sie wurde für ihre langjährige Verbundenheit und ihren Einsatz für die Familie geehrt. Besonders hervorgehoben wurden auch die beiden Teilnehmer mit der weitesten Anreise. Frank Hilvers war aus Detroit und Petra Wikström aus Stockholm gekommen.
Bernd Nienhaus hatte die Familie zusammengebracht
Das Treffen wurde von Bernd Nienhaus organisiert und moderiert, der die Teilnehmer mit auf eine Reise durch die Familiengeschichte nahm. Er erzählte die Geschichte der freien Schöffen Nienhaus an der Erler Femeiche. Dann berichtete er, wie sich über die Jahrhunderte die Familiennamen Nienhaus, Köster und Krampe in Rhade und Erle verändert haben. Ein Dokument bezeugte, dass die Gastwirtschaft Nienhaus – ehemals als „Köster“ bekannt – seit mindestens 1752 in Familienbesitz ist. Womöglich sogar länger, wäre nicht ein Großbrand im Jahr 1949 gewesen, bei dem zahlreiche Urkunden verloren gingen.
Drei Stämme, eine Familie
Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmer die Vorstellung der drei Hauptstämme, die sich von Gerhard Nienhaus ableiten. Da gibt es die Wirtsfamilie des Rhader Stamms um Heinrich, die Familie Wiefhoff-Küper-Brömmel von Josefine sowie die Nachkommen von Elisabeth, verheiratete Krampe in Erle. Mit einer Fülle an Bildern und alten Dokumenten wurde die Familiengeschichte greifbar gemacht. Für viele war es ein besonderer Moment, diese historischen Zeugnisse in den Händen zu halten.
Nach dem Gruppenfoto in der Rhader Pfarrkirche folgte dann ein weiteres Highlight. Ein gemeinsames Mittagessen wurde von Ingrid Nienhaus-Venhoff, der jetzigen Wirtin, liebevoll zubereitet. Es sorgte für große Begeisterung. Doch auch der Wissensdurst der Teilnehmenden kam nicht zu kurz. Die Rhader Hobby-Genealogen und Familienforscher Georg Menting und Bernhard Hessling führten durch die komplexen genealogischen Zusammenhänge der Rhader Familien.
Lebhafter Vortrag über das Leben in Schweden
Abgerundet wurde der Tag mit einem lebhaften Vortrag von Petra Wikström, die den Werdegang einer Rhaderin in Stockholm schilderte und interessante Verbindungen zur schwedischen Königin Silvia aufzeigte. Für musikalische Glanzpunkte sorgte das „Köster-Trio“ mit Jürgen Westhoff (Trompete), Eva Nienhaus (Flügelhorn) und Simon Veiser (Tenorhorn), das den Tag klangvoll begleitete.
Der Kommentar einer jüngeren Teilnehmerin brachte die Stimmung treffend auf den Punkt: „Es war ein langer Tag, aber voller Erkenntnisse und wunderbarer Geschichten – das muss wiederholt werden.“ Eine spontane Idee wurde gleich geäußert: In zwei Jahren soll ein lockeres Treffen, ohne festes Programm, nur zum Plaudern stattfinden – ein Wunsch, den Ingrid Nienhaus gerne aufgreifen möchte.