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Silke Görißen: Ohne Frauen geht oft gar nichts auf den Höfen

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Vorsitzender Westfalen e.V.  Manfred Müller, Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und die Podiumsmitglieder. Foto: Westfalen e.V.

Bedeutende Rolle der Frauen in der Landwirtschaft: Ein Tag für partnerschaftliches Hofmanagement Veranstaltung von Westfalen e.V. und VdU zum Partnerschaftlichen Hofmanagement/Landwirtschaftsministerin Silke Görißen wirbt für Bildung und soziale Absicherung der Bäuerinnen.

Veranstaltung von Westfalen e.V. und VdU zum Partnerschaftlichen Hofmanagement/Landwirtschaftsministerin Silke Görißen wirbt für Bildung und soziale Absicherung der Bäuerinnen

Kirchhellen/Hamm. Ein Satz von Silke Gorißen brachte das Thema auf den Punkt: „Ohne Frauen geht oft gar nichts auf den Höfen“, befand die Landwirtschaftsministerin bei einer Veranstaltung von Westfalen e.V. und des Landesverbandes Westfalen deutscher Unternehmerinnen (VdU) unter dem Titel „Partnerschaftliches Hofmanagement – Landwirtschaftliche Betriebsführung im Team“, die jetzt in „Miermanns Scheune“ in Kirchhellen stattfand.

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Mehr Wertschätzung

Die Ministerin warb für mehr Wertschätzung der oft unsichtbaren Tätigkeiten der Frauen in den landwirtschaftlichen Unternehmen und warb für eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“. Dazu zähle neben der besseren Anerkennung der Fürsorge-Tätigkeiten der Landwirtinnen („Care-Arbeit“, etwa Kinder- und Seniorenbetreuung auf den Höfen) auch die finanzielle Absicherung. „Frauen sind Mit-Unternehmerinnen. Sie denken oft an alles – nur manchmal nicht an sich selbst“, plädierte die Ministerin dafür, zukunftsfähige Partnerschaftsmodelle zu entwickeln. Wie erfolgreiche Formen von Zusammenarbeit funktionieren, erläuterten Vertreterinnen und Vertreter des Berufsstandes in der anschließenden Podiumsdiskussion.

Soziale Aspekte der Arbeit der Bäuerinnen

Die Landwirtschaft sei ein wichtiger Standortfaktor für Westfalen-Lippe, weil damit die qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung gesichert werde, unterstrich Westfalen-Vereins-Vorsitzender Manfred Müller gleich zur Begrüßung der etwa 80 Anwesenden, darunter ein gutes Dutzend Männer. Bei der Führung von Höfen gebe es neben der betriebswirtschaftlichen auch eine menschliche Komponente, verwies Müller auf die sozialen Aspekte der Arbeit der Bäuerinnen.

Frauen müssen oft mehr leisten

Diese Einschätzung griff die Ministerin in ihrem Vortrag unter dem Titel „Land(wirtschaft) gestalten – Partnerschaftlich Herausforderungen meistern“ auf, um auf bestehende Ungleichheiten – nicht nur in der Landwirtschaft – hinzuweisen: „Frauen müssen oft mehr leisten, um die gleiche Anerkennung wie Männer zu bekommen“, verwies sie auf die Ergebnisse der vom Deutschen Landfrauenverband initiierten ersten gesamtdeutschen Studie des Thünen-Instituts zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen in der Landwirtschaft. Die bäuerlichen Betriebe stellten wesentliche Ressourcen für die ländliche Entwicklung bereit und sorgten für lebenswerte Räume, würdigte Silke Gorißen den Beitrag der Branche für die Gesellschaft. 

Männerdomäne

„Ich hatte es schwer, mich in der Männerdomäne durchzusetzen“, erinnerte Mary Mersmann in der von Marie-Theres Thiell und Andreas Grotendorst moderierten Podiumsdiskussion daran, dass es vor einigen Jahrzehnten noch sehr ungewöhnlich gewesen sei, dass sie ihren Hof und den ihres Mannes Hubert Kleuter gemeinsam bewirtschaften.

Seit 30 Jahren würden die erforderlichen Entscheidungen gemeinsam gefällt, bekräftigte Kleuter – und stellte später fest, dass die „junge Generation“ offener für partnerschaftliche Betriebsbewirtschaftungsmodelle sei.

Regina Böckenhoff vom Unternehmerinnen-Fachausschuss des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes berichtete, dass jetzt „viel offener“ mit Hof-Nachfolge-Fragen umgegangen werde, sich der Frauenanteil allmählich erhöhe. Sie habe gemeinsam mit ihrem Ehemann eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), um aktiv an den unternehmerischen Entscheidungen teilhaben zu können. „Jeder hat seinen Aufgabenbereich“, berichtete sie aus der Praxis.

Reinhild Pröbsting und Annegret Langehaneberg vom Westfälisch-Lippischen Landfrauenverband beschrieben ihre Freude an der Mitarbeit auf dem Hof „auf Augenhöhe“ und häufig in der Rolle der kritisch begleitenden Beraterin: „Es hat sich entwickelt“, so Annegret Langehaneberg.

Mehr Wertschätzung für die Arbeit der Frauen

Alle waren sich mit Ministerin Görißen einig, dass es dringend mehr Wertschätzung für die Arbeit der Frauen geben und ihre soziale sowie finanzielle Absicherung verbessert werden müsse. „Das Immer-Miteinander ist eine große Herausforderung“, sagte Susanne Schulze Bockeloh, Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbandes, zur ständigen beruflichen und sozialen Nähe in den landwirtschaftlichen Betrieben. Sie warb für Hofnachfolgerinnen, klar geregelte Vereinbarungen (etwa über Eheverträge) und „gegenseitige Wertschätzung“.

Neben häufig schlechter Altersversorgung für Frauen sei der fehlende Mutterschutz bei Selbstständigen besonders in der Landwirtschaft ein Problem, das der Gesetzgeber lösen müsse. „Wir brauchen in der Landwirtschaft den weiblichen Bereich – gemeinsam mit den Männern“, appellierte sie an ein gutes Miteinander unter klaren Voraussetzungen.

Wie Landwirtschaft schülergerecht vermittelt werden kann, erläuterte Stefan Nießing, Geschäftsführer AgriV Raiffeisen: Das Kooperationsprojekt mit dem Schulministerium und der Bezirksregierung Münster greift aktuelle und kontroverse Themen auf, um die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Entdeckungsreise zu nehmen. Damit das klappt, gibt es sogar Ordner mit vielen Informationen für Lehrerin und Lehrer der Sekundarstufe.

Weiter Infos dazu unter: https://www.agravis.de/de/ueber-agravis/newsroom/news/newsdetails/20231009-schulbuchprojekt.html

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