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Sanierung und Zukunft von Schloss Raesfeld: Neue Projekte und Arbeitskreis

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Schloss Raesfeld im Münsterland. Foto: Petra Bosse

Weiterentwicklung von Schloss Raesfeld und Einrichtung eines Arbeitskreises „Schloss- und Schlossumfeld“

Die Weiterentwicklung von Schloss Raesfeld und die Bildung eines Arbeitskreises „Schloss/ Schlossumfeld“ standen im Fokus der Sitzung des Hauptausschusses der Gemeinde Raesfeld am Montag.

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Der Ausschuss sprach sich einstimmig für die Einrichtung eines speziellen Ausschusses aus, der künftig alle Belange rund um das Schloss und dessen Umgebung betreuen soll. Die Verwaltung hatte zuvor einen Arbeitskreis vorgeschlagen, der die Themen vorab besprechen und vorbereiten soll.

Umfangreiche Projekte rund um das Schloss

Um das denkmalgeschützte Schloss Raesfeld gibt es zahlreiche Projekte, die noch viel Einsatz von Gemeinde und Politik erfordern, wie der Erste Beigeordnete Markus Büsken erläuterte. „Das Interesse am Schloss ist groß“, stellte Büsken fest und fügte hinzu, dass es „immer punktuell Nachfragen“ gebe. In den vergangenen Jahren wurden insbesondere im Bereich der Schloss-Gastronomie bereits viele Sanierungen und Erneuerungen durchgeführt. Als nächstes großes Vorhaben steht die Sanierung des Hauptturmdachs an, voraussichtlich ab Frühjahr oder Sommer 2025.

Laufende Kosten

Seit dem Erwerb des Hauptschlosses in den Jahren 2022 und 2023 trägt die Gemeinde verschiedene laufende Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten, darunter kleinere Sanierungsarbeiten in der Gastronomie. Die steigenden Gas- und Strompreise haben die Betriebskosten deutlich beeinflusst, wobei ein großer Teil dieser Kosten durch die Mieter getragen wurde, wie der Erste Beigeordnete Büsken erklärte. Eine detaillierte Übersicht dieser Kosten präsentierte Büsken in der Sitzungsvorlage.

  • Lfd. Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten inkl. Anschaffung von Gegenständen < 800 €
    • 2022: 182.000 €
    • 2023: 179.000 €
  • Direkte Personalkosten (insbesondere Schlossgärtner)
    • 2022: 35.000 €
    • 2023: 39.000 €
  • Lfd. Aufwand (ohne Abschreibungen) insgesamt
    • 2022: 217.000 €
    • 2023: 218.000 €
  • Lfd. Miet- und Pachterlöse
    • 2022: 177.000 €
    • 2023: 205.000 €
  • Investitions
    • 2022: 43.000 €
    • 2023: 10.000 €
Hauptturm Schloss Raesfeld
Der Hauptturm gilt mit einer Höhe von 54 Metern als höchster Schlossturm in Westfalen. Foto: Petra Bosse(Archiv)

Sanierung des Hauptturms

Die umfassende Sanierung des Hauptturms wird eine bedeutende Maßnahme darstellen. Die bestehende Kupferdacheindeckung aus den 1950er Jahren weist bereits Schäden auf, die die tragende Holzkonstruktion beeinträchtigen. Büsken informierte darüber, dass die Gemeinde Fördermittel in Höhe von 277.000 € erhalten habe, jedoch die Gesamtkosten einschließlich Gerüstbau und Handwerksleistungen bei rund 690.000 € liegen. Der verbleibende Eigenanteil der Gemeinde beläuft sich somit auf ca. 413.000 €.

Naturparkhaus-Schloss-Raesfeld

Sanierung und Barrierefreiheit im Saalgeschoss des Nordflügels

Der Ausschuss wird sich auch mit der geplanten Sanierung des Saalgeschosses, insbesondere der Bibliothek und des Rittersaals, beschäftigen. Diese sollen im Rahmen des „Kultur Invest“-Programms saniert und in ihrer historischen Form revitalisiert werden. Fördermittel in Höhe von 878.161 € wurden beantragt, die endgültige Bewilligung stehe jedoch noch aus. Ein wesentliches Ziel dieser Maßnahme ist die barrierefreie Zugänglichkeit des gesamten Saalgeschosses. Die Verwaltung prüft daher gemeinsam mit der Denkmalbehörde den Einbau eines denkmalgerechten Aufzugs, um die Zugänglichkeit für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen zu verbessern.

Fördergeld-Zusage

Markus Büsken berichtete, dass die Gemeinde und zu Überraschung aller, am Freitag eine Antwort vom Amt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erhalten habe, die jedoch wenig Klarheit verschaffe. „Die Mail sagt alles und nichts aus“, so Büsken. Ein Zeitpunkt für die Fördergeld-Zusage sei jedoch nicht genannt worden. „Bis dahin hoffen wir, dass wir etwas aus Berlin haben“, sagte Büsken in Bezug auf die laufenden Gespräche mit der Denkmalschutzbehörde zum geplanten Aufzugseinbau.

Umstrukturierung der Vorburg durch die Akademie des Handwerks

Nach dem Verkauf des Hauptschlosses hat die Akademie des Handwerks eine Neuausrichtung der Vorburg in Angriff genommen. Dazu zählt die Sanierung und Umwandlung der Gästezimmer in Büroräume. Die Gemeinde prüft derzeit die Möglichkeit, freiwerdende Räume für alternative Nutzungen zu öffnen. Mittelfristig sind hier ebenfalls Sanierungsarbeiten in den Seminarräumen und Gästezimmern erforderlich.

Fahrradständer in der Freiheit Schloss Raesfeld

Maßnahmen im Schlossumfeld zur Verbesserung der Infrastruktur

Zusätzlich zu den Arbeiten am Schloss wurden bereits verschiedene Maßnahmen im Umfeld umgesetzt, um die Infrastruktur und Attraktivität des Areals zu steigern:

  • Radständeranlage : Im Frühjahr 2024 wurde eine neue Radständeranlage in der Schlossfreiheit errichtet, die teilweise gefördert wurde.
  • LED-Beleuchtung : Die Umstellung auf LED-Technologie soll die Betriebs- und Wartungskosten langfristig reduzieren.
  • Digitale Infostele und touristische Ausstattung : In Zusammenarbeit mit dem Kreis Borken wurden neue Sitzgelegenheiten und Infopunkte eingerichtet.
  • Elektrischer Poller am Schlosseingang : Der Poller bietet eine moderne und sichere Lösung zur Absicherung des Schlossinnenhofs, jedoch gibt es derzeit technische Probleme mit der Software.
Tiergarten Schloss Raesfeld
Die Wellbrockquelle im Tiergarten von Schloss Raesfeld. Foto: Petra Bosse

Tiergarten und Naturpark-Wettbewerb „Naturpark.2027.NRW“

Seit 2023 ist die Korte Stiftung Eigentümerin des Tiergartens und plant umfassende Maßnahmen zur Aufwertung und naturschutzgerechten Umgestaltung des Geländes. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Hohe Mark entstand ein Konzept zur touristischen Erlebbarkeit des Bereichs zwischen Schloss und Tiergarteneingang. Die Gesamtkosten von 175.000 € sollen größtenteils durch Fördermittel gedeckt werden, eine Entscheidung hierzu wird im Frühjahr 2025 erwartet.

Parken-Schloss-Raesfeld-Freiheit
Parkplätze am Schloss Raesfeld/Freiheit 24. Foto: Petra Bosse/Archiv

Parkplatzsituation und Verkehrsregelung

Auf Antrag der CDU-Fraktion wurde beschlossen, die Parkplatz- und Verkehrssituation rund um das Schloss zu überprüfen. Die Verwaltung plant, im nächsten Jahr erste Entwürfe für eine verbesserte Verkehrslenkung und zusätzliche Parkplatzflächen vorzulegen, um die Belastung bei Großveranstaltungen wie dem Adventsmarkt zu reduzieren.

Diskussion und Meinungen aus dem Ausschuss

CDU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Bölker bezeichnete die anstehenden Aufgaben als ein „umfangreiches Potpourri“ und schlug vor, eine „spezielle Zuständigkeit“ zu schaffen. Volker van Wasen von der UWG regte an, auch Bürger aus der Freiheit im Sinne der Transparenz in den Arbeitskreis aufzunehmen. Außerdem wurden Fragen zur Erneuerung der Brücke als Zugang zum Schlosshof und zur Berücksichtigung des Löchter Mühlenbachs in den Planungen aufgeworfen.

Probleme und Fortschritte bei der Umsetzung

Der elektrische Poller am Schlosseingang zum Rabodoweg bereitet weiterhin Probleme, wie Büsken erklärte: „Der läuft immer noch nicht.“ Aktuell gebe es Softwareprobleme, und der Poller stehe im Wasser, weswegen derzeit eine Pumpe eingesetzt werde.

Die Einfahrt zum Schlossinnenhof soll zukünftig durch Poller geregelt werden. Foto: Petra Bosse/Archiv

Neue Sitzbänke und Pflanzkübel

Eine erfreuliche Nachricht gibt es stattdessen für den Schlossinnenhof: Neue Sitzbänke mit integrierten Pflanzkübeln, die rund 16.000 Euro kosten, sollen in den Ecken des Hofes aufgestellt werden und können für Veranstaltungen per Gabelstapler entfernt werden. 50 Prozent der Kosten übernimmt der Verfügungsfonds der Dorfentwicklung, die andere Hälfte teilt sich die Akademie des Handwerks und das Ortsmarketing.

Schloss Raesfeld Rundweg

SPD-Fraktionsvorsitzende Elke Rybarczyk bemängelte die Sauberkeit der Wege rund um das Schloss, insbesondere im Bereich der Gräfte und am Schlossteich, und bezeichnete diese als stark verschmutzt. Büsken entgegnete, dass die Wege wöchentlich gereinigt würden und wies die Kritik zurück.

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