Die in der Gemeinde Raesfeld bestehende Verbundschule erreicht mittlerweile die erforderlichen Schülerzahlen nicht mehr. Die Bezirksregierung hat zwischenzeitlich der Fortführung der Schule für ein Schuljahr zugestimmt. Darüber hinaus ist die weitere Zukunft der Schule derzeit ungewiss bzw. es könnte sein, dass die Schule zum Schuljahr 2016/2017 auslaufend gestellt wird.
Seit 2010/2011 ist die Alexanderschule um einen Realschulzweig ergänzt worden und vereint damit schon seit fünf Jahren eine Hauptschule und eine Realschule in Form einer Verbundschule. Allerdings ist die zwingende Voraussetzung für den Betrieb einer Verbundschule ist die 3 – Zügigkeit, die aber bedingt durch den demografischen Wandel und seit dem Schulkonsens auf Landesebene auch rund um Raesfeld stark verändert hat.
Keine 3-Zügigkeit mehr erreichbar
Eine weiterer Grund für die rückgängigen Anmeldezahlen an der Alexanderschule war unter anderem auch die Gründung der Gesamtschule Borken. Die Anmeldezahlen an der Alexanderschule sind daher rückläufig. Für das kommende Schuljahr waren es gerade noch 18 Anmeldungen für die Hauptschule und 28 für die Realschule, so dass erstmals die 3 Zügigkeit nicht erreicht wird.
Ein weiterer Blick in die Zukunft zeigt, dass für die weiteren Schuljahre die Schule in der derzeitigen Form voraussichtlich nur noch 2 zügig fahren kann. Das führt dazu, dass die Bezirksregierung die Genehmigung für die Verbundschule widerrufen müsste und die Alexanderschule dann automatisch wieder eine Gemeinschaftshauptschule umgewandelt wird. Mit Blick auf die Entwicklung von Hauptschulen anderer Kommunen auch im näheren Umkreis heißt das, dass sie dann wohl kaum Überlebenschancen hätte.
Als sich diese Entwicklung Anfang des Jahres erkennbar abzeichnete hatte die Bezirksregierung Münster den dringenden Rat gegeben, sich mit einem benachbarten Schulträger einer Gesamtschule in Verbindung setzen sollte, um die Möglichkeit der Bildung eines Teilstandortes der Gesamtschule in Raesfeld zu eruieren. Sowohl mit der Stadt Borken als auch mit der Gemeinde Schermbeck sind daraufhin informiert worden. Aufgrund der bisherigen guten interkommunalen Zusammenarbeit auf anderen Gebieten und des überwiegenden Schülerstroms in die benachbarte Stadt Borken, sind die Gespräche dann mit der Stadt Borken intensiviert worden.
Da sich die Stadt Borken zeitgleich in Überlegungen war, eine zweite Gesamtschule am Standort der jetzigen Remigiusschule zu errichten, entstand die Idee, diese mit einem Teilstandort an der Alexanderschule in Raesfeld weiter zu planen. Insbesondere weil die Raumkapazitäten für eine Gesamtschule am Standort der Remigius Hauptschule in Borken nicht ausreichen und eine Erweiterung des Schulgebäudes nicht erfolgen soll, kam auch der Stadt Borken die Möglichkeit der Bildung eines Teilstandorts in Raesfeld entgegen.
Ohne das Angebot einer weiterführenden Schule in Raesfeld wird Borken als einer der nächstgelegenen Schulstandorte die Schülerinnen und Schüler aus der Nachbarkommune aufnehmen müssen. Die Stadt Borken wäre gezwungen, nicht unerhebliche Investitionen in Schulbaumaßnahmenzu tätigen und das „sei volkswirtschaftlich nicht vertetbar“, meint Bürgermeister Andreas Grotendorst.
Umgekehrt würden in Raesfeld durch eine auslaufende Verbundschule sukzessive Schulräume freigesetzt. Diese zu nutzen, entspricht einem verantwortungsbewussten Umgang mit den finanziellen Ressourcen und ermöglicht es den Raesfelder Schülerinnenund Schülern, weiterhin in ihrer Gemeinde eine weiterführende Schule besuchen zu können
Meiner Meinung nach wird hier nur in eine, der Landesregierung gewünschte, Richtung geplant. Wie wäre es mit einer gemeinsamen Verbundschule?
Das würde allen Eltern mehr Wahlmöglichkeiten eröffnen.