Wie könnte die Ortsmitte Raesfeld aussehen? Die ersten Planungen und Analysen wurden im Bürgerforum vorgestellt
Impulse dazu geben konnten die rund 80 Bürger bei der Auftaktveranstaltung im Forum der St. Sebastian-Schule.

Am Donnerstagabend konnten sich die Menschen in der Gemeinde beim 1. Bürgerforum darüber Gedanken, wie die Raesfelder Ortsmitte aussehen könnte. Die ersten Planungen und Analysen stellten Sonja Pack-Hast vom Büro Wolters-Partner und Verkehrsplaner Dr. Harald Blanke vor. Diese beruhen auf der Grundlage des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) „Raesfeld 2030“.
Im Blick hatten die Planer schwerpunktmäßig die Raesfelder Ortsmitte rund um das ehemalige Hotel Epping und die St. Martin-Kirche sowie die Themenfelder – Nutzung, Verkehr und Grünung.

Parkraumerhebung in der Ortsmitte
Neu war die Parkraumerhebung in der Ortsmitte sowie die Analyse über das Verkehrsaufkommen im Ortskern. Ausgewertet wurde vom Planungsbüro an mehreren Tagen das Verkehrsaufkommen im Ortskern, sowie die Anzahl der Stellplätze.
Insgesamt gebe es laut Harald Blanke vom Verkehrsbüro in der Ortsmitte 443 Stellplätze in kleineren und größeren Bereichen – am Rathaus, am REWE-Markt sowie in den Seitenstraßen, am Friedhof und am Froschbrunnen-Platz. Diese seien laut Blanke in Spitzenzeiten zu maximal 70 Prozent ausgelastet. Als Reserve zu sehen seien die restlichen 30 Prozent. Allerdings habe sich gezeigt, dass der provisorische Parkplatz neben Haus Epping überdurchschnittlich stark genutzt wird. Gleiches gelte für die Fläche am Ärztehaus.

Verkehrszählung
Bei der Verkehrszählung, die an zwei Tagen – Montag und Donnerstag – stattfand, stellte sich heraus, dass der Donnerstag etwas stärker als der Montag belastet ist. So wurden im Bereich Weseler/Dorstener Straße in der Zeit von 7.30 Uhr und 8.30 Uhr jeweils rund 400 bis 600 PKW`s gezählt. Im Bereich der Dorstener Straße waren es am Nachmittag von 16.15 Uhr bis 17.15 Uhr rund 700 Fahrzeuge, wobei es sich hier hauptsächlich um Durchgangsverkehr handelte.

Laut Blanke liege dieser Wert noch im Bereich der „unteren Spannbreite“. Fakt sei auch, dass es im Ort nicht nur Durchgangsverkehr gebe. Sogenannter Ziel- und Quellverkehr für Einkäufe und Dienstleistungen konnten registriert werden. Um den Verkehr in der Ortsmitte zu „Entschleunigen“, würde ein Tempo 20 Schild nicht ausreichen, um damit für eine Verkehrsberuhigung zu sorgen.
Grünflächen
Was die Grünflächen und die versiegelten Flächen in und in näherer Umgebung der Ortsmitte anbelangt, gebe es hier noch Handlungsbedarf. Mehr Grünfläche mit Ruheplätzen, könnten beispielsweise im Bereich des Rathauses geschaffen werden. Auch mit Blick auf die immer wärmer werdenden Sommer seien die versiegelten Flächen in den Wohnbereichen nicht optimal. „Besonders die versiegelte Fläche rund ums Rathaus könnte durch Begrünung von Flächen, Bänke, Blumenbeete und Ruhe- sowie Aufenthaltsräume aufgewertet werden“, so Sonja Pack-Hast.

Ortsprägender Kirchring
Ortsprägend sei besonders der Kirchring rund um die St. Martin-Kirche und der sehr schöne Froschbrunnen Platz. Dieser sei jedoch durch die vorhandenen Parkplätze sehr eingeengt. Im Bereich des Kirchplatzes und mit Blick auf das geplante neue Pfarrheim sei hier eine PKW-Durchfahrt nicht sinnvoll. Ein autofreier Platz vor dem neuen Pfarrheim würde das Gebiet aufwerten. Und der Kirchplatz brauche auch ein Gesicht. Dieses könnte durch neue Innen- und Außengastronomie entstehen.

Nutzung Epping
Für eine zukünftige Nutzung des Platzes Epping legten die Planer drei Vorschläge vor. Unter anderem lautete ein Vorschlag, dass das neue Gebäude mit in dem Froschbrunnen-Platz eingebunden werde. Eventuell könnte auch eine Verkehrsberuhigung in diesem Bereich sinnvoll sein.

Sorge um zu wenig Stellplätze
Im Anschluss konnten die Bürger an Schautafeln über die einzelnen Maßnahmen diskutieren. Besonders häufig wurde in diesem Zusammenhang das Thema „Stellplätze“ und „Parkplatzverlust“ im Ort in den Vordergrund gestellt. Auch eine Beruhigung der Weseler Straße wurde skeptisch gesehen. Als Vergleich „verkehrsberuhigte Durchfahrtstraße“ diente die Mittelstraße in Schermbeck. Diese wurde als eine Katastrophe bezeichnet.

Lebendiger Dorfkern mit Kultur
Weitere Wünsche waren ein lebendiger Dorfkern mit Gastronomie, Kulturstätte, Bauernlädchen, Markthalle oder einem Bürgerhaus. Rupert Koller findet einen lebendigen Dorfkern mit einer hohen Aufenthaltsqualität für wichtig. „Ein Ort, wo sich die Menschen sowohl am Tage als auch am Abend aufhalten können und wo kleine Kulturangebote stattfinden, und wo sich unter anderem Vereine und Stammtische sich treffen können, wäre schon wichtig“.
Offene Markthalle mit Marktverkauf
Seiner Meinung nach sei es auch sinnvoll, wenn der alte und neue Dorfkern zwischen Epping und Froschbrunnen-Platz eine bessere Verbindung bekämen. Und was den Neubau am Standort Epping betrifft, so könnte sich Koller an dieser Stelle auch eine offene Markthalle mit Marktverkauf und Geschäften vorstellen. „Es wäre schön, wenn der öffentliche Raum mit ins Gebäude einbezogen wird“, so Koller.
Nächstes Bürgerforum geplant
Nun werden alle Anregungen ausgewertet und geprüft und dann beim nächsten Bürgerforum, welches für den 20. Juni geplant ist, vorgestellt.

Ich finde, Kinderspielplätze haben wir reichlich in Raesfeld. Das Epping-Gelände ist mal ein Ort für Erwachsene und da muss nicht wieder ein Spielplatz entstehen. Für Spielplätze hat die Gemeinde in diesem und auch im letzten Jahr reichlich Geld ausgegeben. Und hinter dem REWE Markt (nicht weit entfernt) ist ein schöner, großer Spielplatz entstanden, der kürzlich mit neuen Geräten ausgestattet wurde. Auch an weiteren Standorten hat die Gemeinde dafür sehr viel Geld ausgegeben…
Da muss nicht im Umfeld von Epping ein neuer Spielplatz entstehen!!!!
Ein Ort mit Aufenthaltscharakter mit Biergarten und wo man sich nach Feierabend treffen kann, wäre schon wünschenswert.
Der Bürgermeister hat außerdem bei seiner Wahl versprochen, dass es in Raesfeld einen Drogeriemarkt geben wird. Da gehe ich davon aus, dass es zukünftig sämtliche Produkte dort geben wird, die man bei DM oder Rossmann im Sortiment hat und es nicht wieder ein überteuerter „Dorf-Drogerieladen“ wird. Wichtig sind sämtliche Kosmetikprodukte, Babyartikel, Hygieneartikel, Reformhausprodukte, Reinigungsmittel, Geschenkartikel und auf jeden Fall auch der Fotobereich, da es ja hier im Ort leider keine Möglichkeit mehr gibt, Fotos entwickeln zu lassen. Ein kleiner Drogeriedorfladen würde nur dazu führen, dass man letztendlich doch nach Borken, Schermbeck oder Dorsten fahren müsste, weil man dann hier wieder nicht alles bekommen würde. So ist es doch jetzt auch beim verkleinerten REWE-Markt. Man fährt bspw. zum Kaufland nach Borken, weil es bei REWE neuerdings nicht mehr alle Produkte gibt, weil REWE aus Platzmangel das Sortiment verkleinert hat.
Den KUMA-Initiatoren möchte ich außerdem sagen, dass das Epping-Gelände groß genug ist, um dort einen gescheiten Drogeriemarkt zu platzieren. Der Markt könnte ja im hinteren Bereich entstehen. Dafür ist letztendlich auch die Politik angetreten. Und hier sollte Wort gehalten werden, wenn man weiterhin glaubwürdig sein möchte. Ich finde auch, dass es im Ort nicht genügend Geschäfte gibt. Ja, es gibt einen Schuhladen. Aber dort bekommt man FINN-Comfort-Schuhe, die für Rentner geeignet sind. – Das sind keine Schuhe für Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen im mittleren Alter. Es fehlt im Ort auch ein Geschäft mit Kinder- und Männerbekleidung – so wie es früher bei KIPP war, Tchibo, etc.
Bummeln, wie in Schermbeck ist bei den paar Geschäften schwerlich möglich. Ansonsten finde ich die Ansätze mit Hofladen und Biergarten gut. Wünschenswert wäre auch ein „Mittagstisch“ in der Markthalle mit wechselnden Gerichten.
Schön wäre auch, wenn es ein paar Spielgeräte gibt. Wir sind ja ein Kinderreiches Dorf, da lässt sich doch sicher das Ein oder Andere Spielgerät integrieren.
Für mich und für viele, wo ich mit gesprochen habe, ist es wichtig, dass wir in Raesfeld wieder eine Möglichkeit (Bürgerhaus) bekommen, wo sich alle Gruppen, Vereine Gemeinschaften usw. treffen können, eine Bühne nutzen könnten. Beerdigungskaffee könnte da auch angeboten werden. Dazu sollte zur Weseler Straße hin eine ständige Gastronomie, Café, Restaurants, ev. Biergarten vorhanden sein. Das würde wieder Leben in den Dorfkern bringen. Das geplante Pfarrheim auf dem Oelkesgelände wäre überflüssig. Zumal es nicht so gebaut werden durfte, wie geplant,(die Politische Gemeinde sollten eine Fläche mittragen). Jetzt sagt Münster, es darf kein Keller mehr gebaut werden, und es sind zu viele Gebäude sowieso schon vorhanden. Daher sollte das Gebäude anders genutzt werden. Im übrigen sollte das neue Pfarrheim auch auf dem Gelände des alten Kolpinghauses gebaut werden. Der Kirchenvorstand konnte mit der Planung 2017 beginnen. Wenn die politische Gemeinde da nicht zwischengefunkt hätte, würde es da heute auch schon stehen. Wenn am 20.6.22 die erste Bearbeitung erfolgt ist, denke ich, bedarf es noch mehr Zeit, das alles zu überdenken und nicht schon Ende August einfach wieder Entscheidungen zu treffen, über die Köpfe der Raesfelder Bürger und Steuerzahler.