Die Kommune Raesfeld hat ambitionierte Ziele für ihr Klimaschutzkonzept und strebt an, bis 2024 klimaneutral zu sein. In der letzten Ratssitzung vor den Sommerferien wurden die Ergebnisse der Fokusberatung vorgestellt.
Die Fokusberatung hat ergeben, dass die Gemeinde bereits eine gute Grundlage hat, um dieses Ziel zu erreichen. Philipp Mihajlovic vom Beratungsbüro „BAUM“ erläuterte die Herausforderungen und Strategien für Raesfelds Klimaschutzkonzept: „Am Ende geht es darum, die Umsetzung auf die Straße zu bringen.“
Treibhausbilanz
Die Beratung, die mit Unterstützung des Beratungsbüros BAUM durchgeführt wurde, diente dazu, die Handlungsfelder und erste Maßnahmen für das kommende Klimaschutzkonzept zu ermitteln. Eine Treibhausgas-Bilanz wurde erstellt, um die Emissionen, die hauptsächlich aus privaten Haushalten und dem Verkehr verursacht werden, nachzuverfolgen.

Schwächen
Die Beratung umfasst auch eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) im Hinblick auf den Klimaschutz in Raesfeld. Als Stärken wurden die finanzielle Situation der Gemeinde, das landwirtschaftliche Flächenpotenzial und die gute Grundversorgung identifiziert. Schwächen sind jedoch der öffentliche Nahverkehr, der begrenzte kommunale Einfluss und das Beratungsangebot.
Chancen bieten sich insbesondere durch eine zukunftsorientierte Mobilitätsplanung, die Bürgerbeteiligung und verbesserte Öffentlichkeitsarbeit. Die Risiken liegen hauptsächlich im Verwaltungsaufwand und mangelndem Fachwissen.
Dennoch lobte Mihajlovic die bisherigen Leistungen von Raesfeld in Bezug auf den Klimaschutz: „Sie fangen hier in Raesfeld nicht bei Null an und sind weiter als viele andere Kommunen.“

Für Karl-Heinz Tünte seien die sieben Jahre schon sehr knapp. „Wir müssen uns stärker Gedanken darüber machen, wie wir Gewerbe und Bürger in den Klimaschutz einbeziehen können“, so Tünte mit Blick auf den Verbrauch von Gas, Benzin und Öl in den letzten Jahren im Privatverbrauch.
Hans-Dieter Strothmann betonte die Notwendigkeit staatlicher Fördermittel für den Klimaschutz in Kommunen. Es ist ein regelrechter ‚Dschungel‘, um die richtigen Fördermittel vom Land und Bund zu finden. „Ohne öffentliche Mittel, kann vieles gar nicht erst umgesetzt werden“.

Die Gemeinde plant, mit den jetzt vorliegenden Grundlagen weiter an der Entwurfsplanung nach den Sommerferien arbeiten, so Bürgermeister Martin Tesing. Die Ergebnisse sollen dann in regelmäßigen Abständen im Ausschuss vorgestellt werden.