Kapellenstammtisch auf Pilgerreise zur Predigtulme bei Homer
Eine Gruppe von Radfahrern machte sich auf den Weg zur Predigtulme in Homer, einer beeindruckenden Flatterulme und einem der ältesten Bäume in der Umgebung, der es sogar in die Liste der stärksten Bäume in NRW geschafft hat.
Auf den idyllischen Hof Grunden in Homer angekommen, wurden sie herzlich von Robert Gäwers, einem der Stammtischbrüder, empfangen wurden. Hausherr Georg Grunden stellte den imposanten Baum vor und erklärte, dass er möglicherweise schon 650 bis 1000 Jahre alt sein könnte.
Wallfahrt zum heiligen Antonius
Besonders interessant war die Geschichte, dass unter dieser Ulme um das Jahr 1500 herum während einer Wallfahrt zum heiligen Antonius in Wesel Messen abgehalten wurden. Damals diente der Ulme als improvisierte Kanzel, auf der der Priester auf einem Brett stand. Dies deutet darauf hin, dass die Ulme schon zu jener Zeit beeindruckend gewesen sein muss, um als Predigtulme bezeichnet zu werden.
Bäuerin Christine Epping erläuterte weitere botanische Besonderheiten und schenkte den Pilgern einige Ableger der Ulme.
Laienprediger Kiepenkerl Alwis van ‚t Homer ergriff das Wort
In der Kanzel der Ulme ergriff der Laienprediger Kiepenkerl Alwis van ‚t Homer das Wort und sprach über „Dat Jüngste Gericht“ sowie die Litanei über „Dat Lieden van de Buren“. Die Pilger beendeten ihren Aufenthalt an der Ulme mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“.
Anschließend setzten die Pilger ihre Reise fort und begaben sich durch die Unterführung zum Venneberg. Dort erwartete sie einen Traktor mit einer Kühlbox voller erfrischender Getränke an der neuen Hütte der Bürgerstiftung. In fröhlicher Stimmung erklang ihre Erkennungsmelodie „Oh welche Freude, die kann man spüren …“.
Bevor die Dunkelheit hereinbrach, traten die Männer den Rückweg nach Raesfeld per Rad an. Die Pilgerfahrt hatte tiefe Eindrücke hinterlassen, und das einstimmige Fazit der Teilnehmer lautete: „So etwas Besonderes erlebt man nur in Homer!“
(Fotos: privat)