Nicht nur Schafhalter im Wolfsgebiet sind zunehmend besorgt um ihre Tiere. Auch Wolfgang Bone, der an der Grenze zum Dämmerwald in Erle wohnt, blickt mit wachsender Sorge auf die jüngsten Entwicklungen und seine Alpakas am Haus.
Die zahlreichen Wolfsangriffe in den letzten Wochen haben die Lage weiter verschärft. Nun schließt er sich mit einen offenen Brief an das Ministerium anderer Schafhalter an, um auf die dringende Problematik aufmerksam zu machen.
Offener Brief an das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Ministerin Gorißen und Minister Oliver Krischer NRW.
Die Wolfsthematik in unserer Gemeinde Schermbeck reißt nicht ab
Fast täglich kommt es zu Übergriffen des Wolfs auf Schafsherden, was erhebliche Schäden bei Züchtern und Hobbyhaltern verursacht. Auch wir als Halter von Alpakas sind zutiefst beunruhigt über die derzeitige Situation in unserer Gemeinde.
Als Halter und Züchter von Alpakas genießen wir nicht einmal den Status einer Förderung zur Errichtung eines wolfssicheren Zauns. Einen wolfssicheren Zaun finanzieren wir aus eigenen Mitteln, da Alpakas laut Verordnung nicht zum Beuteschema eines Wolfs gehören. Gleichzeitig wird uns jedoch mit rechtlichen Konsequenzen gedroht, wenn Tiere nicht ausreichend geschützt werden.
Die Lage spitzt sich dramatisch zu
Viele umliegende Betriebe haben bereits Wolfsangriffe erlebt. Besonders in der Gemeinde Schermbeck verschärft sich die Situation. Erst in der Nacht zum 11. September fielen in unserer näheren Umgebung erneut Schafe dem Wolf zum Opfer. Die Herde war nach den Richtlinien geschützt, und trotzdem drang der Wolf ein. Die herausgegebenen Richtlinien reichen also nicht mehr aus, und es besteht dringender Handlungsbedarf zum Schutz von Herdentieren.
Es sind erschütternde Bilder, die alle Halter nach einem Wolfsriss ertragen müssen. Das Leid der gerissenen Tiere ist kaum abzuschätzen.
Fragen an die Politik
Wir fragen uns, wie Sie reagieren würden, wenn Sie morgens mit Ihren Kindern die Weide betreten und dort mehrere verendete Tiere vorfinden, bei denen die Eingeweide offen liegen.
Wir fragen uns weiter, ob die Situation politisch so gewollt ist, und wenn ja, warum?
Es ist doch mittlerweile bewiesen, dass ein Wolf die geforderte Zaunhöhe von 125 cm problemlos überspringt, und dennoch gibt es keine Reaktion seitens der Politik oder der Tierschutzverbände.
Unsere Forderung
Wir als Halter von Alpakas sind sicherlich keine Wolfsgegner, und auch dieses Tier hat seine Daseinsberechtigung – aber in Regionen, in denen die Lebensumstände von Tier und Mensch ausgewogen sind.
Wir in Schermbeck brauchen JETZT Ihre politische Unterstützung und fordern Sie zum Handeln auf. Es kann nicht sein, dass erst Schlimmeres passieren muss, um eine Anpassung der Regelungen zum Thema Wolf zu erwirken.
Einladung zum Dialog
Wir laden Sie herzlich und kurzfristig nach Schermbeck ein, um sich im Dialog auszutauschen. Wir brauchen jetzt Hilfe, um die dramatische Situation zu bewältigen.
Wir freuen uns auf einen Terminvorschlag und Ihren Besuch.
Wolfgang Bone