Helle Aufregung in den frühen Morgenstunden vor der Haustür von Bernhard Neikes auf der Ritterstraße in Raesfeld, als kurz vor acht drei Kinder bei ihm klingelten. Völlig aufgelöst berichteten sie ihm, dass sie auf ihrem Schulweg einen kleinen Igel gefunden haben. „Die Kinder in der Nachbarschaft wussten, dass ich schon mal einen Igel überwintert habe. Also zog ich mich an und machte mich auf den Weg“, sagt schmunzeln Bernhard Neikes. Auf einem Grünstreifen zwischen Straße und Bürgersteig saß dann auch das gerade mal 320 Gramm leichte Stacheltier, dass sich über die große Zuwendung von fünf kleinen Mädchen ängstlich eingeigelt hatte. „Wir haben nur aufgepasst, dass er nicht auf die Straße läuft“, versicherte im nach hinein die neunjährige Lara, die nach der Schule mit ihrer Freundin Johanna noch einmal bei dem Igel vorbeischaute.
„Bis Anfang April werde ich das Tier in meiner Garage halten. Erst wenn es keinen Bodenfrost mehr gibt, dann setze ich ihn ins Freie“, so Bernhard Neikes, der bis auf weiteres nun als Herbergsvater fungiert.
„Für Igel unter 500 Gramm ist es jetzt noch sehr kritisch in freier Natur zu überleben. Deshalb sollte jeder, der einen Igel findet, sich bei der „Igel Hilfe e. V.“ in Dorsten erkundigen, worauf man achten muss, damit das Tier bis zum Frühjahr überlebt“.
Für diesen kleinen Igel ist vorerst einmal gesorgt. Darüber freut sich besonders Bernhard Neikes. „Igel sind keine Kuscheltiere, sondern Wild- und Nutztiere, und da sie Insektenfresser sind, können sie bei der Schädlingsbekämpfung im Garten eine große Hilfe sein“.