Die beiden Pfarrgemeinderäte und die beiden Kirchenvorstände der katholischen Kirchengemeinden aus St. Martin, Raesfeld und Rhedebrügge und St. Silvester, Erle haben sich am Mittwoch, den 21. März getroffen, um sich eine neue Struktur zu geben. Der Vorschlag des Bischofs von Münster, dass die drei Gemeinden St. Martin, Raesfeld, St. Marien, Rhedebrügge und St. Silvester, Erle eine Pfarrei bilden sollen, wurde einstimmig beschlossen.
Man ist bereits in den vergangenen Jahren soweit aufeinander zugegangen, dass die gewählten Vertreter der Gemeinden nun einen baldigen Termin für die Gründung der neuen Pfarrei angepeilt haben. Da die Hagelfeier im Sommer letzten Jahres ein schönes Fest der Gemeinschaft dieser drei Gemeinden gewesen ist, einigte man sich schnell darauf, dieses Fest in 2013 für die Neugründung zu nutzen. Ab dem 9. Juni 2013 wird es dann also je ein gemeinsames Leitungsgremien für die Verwaltung (jetzt Kirchenvorstand) und die Seelsorge (jetzt Pfarrgemeinderat) für alle drei Gemeinden geben. Diese Leitungsgremien können Ortsausschüsse bilden, die vieles für die einzelnen Gemeinden vor Ort regeln dürfen. Im Arbeitskreis St. Marien haben die Rhedebrügger schon gute Erfahrungen im Pfarrgemeinderat Raesfeld mit solch einem Ausschuss gemacht.
Für die dann insgesamt 119 hauptamtlichen Mitarbeiter der neuen Pfarrei wird sich nichts verändern: die Betriebsträgerschaft verändert sich, die Dienstverträge bleiben jedoch unberührt. Die neue Pfarrei wird der volle Rechtsnachfolger der bisherigen Pfarrgemeinden. Bis zum Tag der Neugründung der Pfarrei bleiben die Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte von St. Martin und St. Silvester die beschlussfassenden Organe, erst nach dem 9. Juni 2013 werden Übergangsgremien bis zur Neuwahl der Pfarrgemeinderäte im November 2013 und der Kirchenvorstände im November 2015 die Leitung der neuen Pfarrei mit Pfarrer Michael Kenkel und dem Seelsorgeteam übernehmen.
Zur Vorbereitung der Neugründung soll sich am 10. Mai eine Steuerungsgruppe zur konstituierenden Sitzung treffen. Diesem Gremium gehören insgesamt 12 Mitglieder aus den Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen der drei Kirchengemeinden an. Diese Steuerungsgruppe macht eine Bestandsaufnahme, was es in den drei Gemeinden bisher gab und wo Dinge noch aufeinander abgestimmt werden müssen. Es erarbeitet dafür Vorschläge, die den Gremien der Kirchengemeinden dann zur Abstimmung vorgelegt werden.
Als erstes werden die Gremien über den Namen der neuen Kirchengemeinde abstimmen bzw. welches die Pfarrkirche sein soll. Der Vorschlag des Pfarrers die neue Pfarrei St. Martin zu nennen und die Kirche St. Martin als Pfarrkirche zu bestimmen fand dabei auf der gemeinsamen Sitzung am Mittwoch schon den meisten Anklang. Die einzelnen Gremien entscheiden aber noch darüber.
Insgesamt herrschte auf der Sitzung am vergangenen Mittwoch eine gute Stimmung unter den gewählten Vertretern der Kirchengemeinden. Man spürte eine gewisse Vertrautheit und Zuversicht für den gemeinsamen Weg. Auch ein an diesem Abend geplantes gemeinsames Grillen im Garten von Pfarrer Kenkel am 26. Juni wird das Miteinander der drei Gemeinden sicherlich weiter fördern.
Den Text und das Foto stellte mir freundlicherweise Ludger Picker zur Verfügung.
Mein Herzliches Beileid an die Erler Kirchengemeinde. Hat der Fall Lembeck, Deuten, Rhade, Dorsten, Wulfen nicht genug von diesem Münsteraner Fusionswahn abgeschreckt? Muss jetzt auch noch Erle als einer der letzten Dörfer der Herrlichkeit ins offene Messer gestoßen werden?
Daran kann ich nichts schlimmes finden. Im Gegenteil. Ohne diese engagierten Lokalpatrioten gäbe es kaum einen Heimatverein oder die Gruppe „Wir in Erle“.
Ich finde es klasse, wenn sich Leute für ihren Flecken Heimat engagieren und eben nicht „kurz aufschauen und dann gemütlich weiter grasen“ (wie schon Grönemeyer sehr passend sang.)
Nur Leute mit keiner oder sehr eingeschränkter Identifikation zur eigenen Heimat kann es kaum oder gar nicht interessieren, wenn die eigene Identität immer mehr von einem anderen Ort aufgesogen wird.
Aber das scheint ja gerade in Erle zu passieren. Und viele, die etwas gegen diese Fusion haben und das auch öffentlich kundtun erleben in Erle zur Zeit einen ruppigen Gegenwind der sich in Einzelfällen zu persönlichen Beleidigungen und der Aberkennung von christlichen Tugenden gesteigert hat.
Wenn das so weiter geht wird Erle in den Köpfen zu einem Vorort von Raesfeld mutieren, ohne eigene Seele, ohne eigene Identität.
Reicht es nicht aus, das Erle politisch nicht mehr unabhängig ist, muss jetzt auch Raesfeld noch das sagen über die Erler Kirchengemeinde bekommen? Und das noch so selbstverständlich, als wenn es keine Alternative gäbe.
Auch ich frage: Warum wurde unter den Erler Katholiken keine Umfrage gestartet ob es überhaupt der Wille der Erler ist, ihre eigenes spirituelles Zuhause (St. Silvester) Identität aufzugeben? Ich kann mich „Messdiener“ nur anschließen, man hatte Angst vor dem Ergebnis welches den Plänen des Erler Pfarrgemeinderats und Kirchenvorstandes im Weg gestanden hätte.
Wenn es immer danach geht, wer mehr Einwohner respektive Gemeindemitglieder hat, dann würden wir jetzt im Kreis Bocholt leben. Aber nein, damals zählte der Gedanke der Dezentralisierung und das kleine Borken wurde Kreisstadt dieses großen Landkreises.
Warum also nicht mal für fünf Pfennig einen Gedanken daran verschwenden, das Erle Sitz der Pfarrei St. Silvester wird und St. Silvester die Pfarrkirche wird? Was spricht gegen Erle? Wir haben die Infrastruktur hier genauso wie die Raesfelder. Vielleicht hat der neue Pastor keine Lust, von seinem neuen Wohnort jeden Tag 1.5km zur „Arbeit“ zu fahren? Schade, bei der tollen Fahrradstraße…
Ich persönlich kann es auch nicht verstehen, aus welchem Grunde jetzt St. Martin an die Spitze der fusionierten Gemeinde soll.
Und an all diejenigen gerichtet, die sich heute schon auf diese Fusion freuen: Warten wir mal ab, ob Dinge in Erle, die Erlern wichtig sind in Raesfeld St. Martin genauso wichtig gesehen werden wie von einer Erler Pfarrei. Ob denen z.B. das historische Pfarrheim und dessen Erhalt und Unterhalt nicht völlig egal ist.
Letztendlich geht auch eine Menge Land und Immobilien inkl. der Femeiche, dem Erler Wahrzeichen, in den Besitz von St. Martin über, denn eine Fusion unter gleichen ist ja offensichtlich nicht geplant, sondern eine Auflösung zu Gunsten von St. Martin und zum Nachteil von St. Silvester. Wenn wir nicht aufpassen, steht an unserer Kirche bald „St. Martin II“ dran.
Schaut euch doch in der näheren Umgebung um! Was haben Fusionen gebracht? Wir haben doch seit Jahren die besten Beispiele beobachten können was letztendlich passiert, wenn die „Großen“ die vermeintlich kleinen Schlucken. Es ist der Tod jeden christlichen Gemeindelebens und wird auch der Tod des Erler katholischen Gemeindelebens sein.
Dabei wäre es so einfach gewesen. Pfarrkirche in Erle, Pfarrhaus in Raesfeld. Offizieller Pfarrname: Pfarrei St. Silvester und St. Martin. Warum nicht?
Aber wie gesagt, der Artikel hier und in den örtlichen Zeitungen liest sich ja so, als wenn das überhaupt nie im Gespräch war und das der Schlüssel zu St. Silvester mit wehenden Fahnen nach Raesfeld getragen wird.
Ich hoffe, die Erler Katholiken lassen das „gemütliche weitergrasen“ mal für ein paar Minuten sein, denken einmal gründlich darüber nach was diese Fusion in Wahrheit für sie bedeutet und handeln entsprechend danach. Es ist höchste Zeit.
Hier sieht man, was Johannes Arntz bereits vor seiner Verabschiedung vorausgeahnt hatte: „In vielerlei Hinsicht wird noch zu „erlerisch“ und „raesfelderisch“ gedacht.“
Wie kommt der Erler Gemeinderat und Kirchenvorstand eigentlich dazu, ohne eine Abstimmung unter denjenigen, denen es betrifft, zu entscheiden, sich so billig an die Raesfelder zu verkaufen und das nach außen hin als Erfolg zu verkaufen? Hat man überhaupt darum gekämpft, St.Silvester als Pfarrname und Pfarrkirche zu etablieren?
Ich kann mir schon denken, warum die Erler Gemeindeoberen St.Silvester unter der Decke der Verschwiegenheit an die Raesfelder verschenkt haben: Sie haben schlicht Schiss vor einer Abstimmung innerhalb der Gemeinde gehabt.
Erler Katholiken, steht auf und wehrt euch gegen den Ausverkauf unserer Kirchengemeinde! St.Silvester den Erlern! Keine Einmischung von Raesfeld in Erler Kirchenangelegenheiten!