Das Restaurant „Freiheit 24“ am Schloss Raesfeld hat seine Arme weit geöffnet und begrüßt zwei spritzige Neuzugänge als Auszubildende aus Vietnam.
Das Restaurant „Freiheit 24“ an der Schlossfreiheit hat für die nächsten drei Jahre Verstärkung bekommen – und die ist weit gereist! Frisch aus Vietnam kamen Tien Bach Luong (23) und Hoang Gia Huy (20). Ihr erster Eindruck von Deutschland? „Ein wenig frischer als erwartet!“ Beide Jungs landen bei strömendem Regen in Frankfurt – nur in T-Shirts! Jacken? Fehlanzeige! Aber frieren hin oder her, die Motivation, Raesfeld, ihre neue Heimat für die nächsten drei Jahre kennenzulernen, war nicht zu übersehen.

Motiviert
Ihre Anfangstage in Deutschland, beide sprechen schon ein wenig Deutsch, waren gepickt mit einer beeindruckenden Begeisterung, die Reinhard Nießing und Restaurantleiter Markus Kuckelt staunen ließen. „Sie sind so motiviert, dass wir sie manchmal bremsen müssen“, sagt Kuckelt lachend. Nur rumstehen? Das liegt den beiden offensichtlich nicht im Blut!

Talentierte junge Menschen aus Asien
Nicht nur in der Gemeinde Raesfeld kennt man das Problem: Fachkräftemangel in der Gastronomie. Offene Ausbildungsplätze? Ein seltenerer Schatz! Doch Reinhard Nießing und Kuckelt wurden bei der Suche nach einem Azubi Restaurantfachmann und einem Koch kreativ und wandten sich an die Vermittlungsstelle Aulit. Die Idee? Talentierte junge Menschen aus Asien für eine Ausbildung nach Deutschland zu holen. Ein bisschen Deutsch sollten sie sprechen – und tatsächlich: Huy und Bach passten nach einem ersten Online-Interview ins Profil!
Voraussetzung für eine Vermittlung
Dass beide bereits Deutschkenntnisse mitbringen, ist eine Grundvoraussetzung bei Aulit für eine Bewerbung. Ebenso eine Voraussetzung war, dass Reinhard Nießing mindestens zwei Vietnamesen einen Ausbildungsplatz anbietet, um ihre Integration zu erleichtern und sicherzustellen, dass sie nicht alleine sind.

Was ist ein Radler? Was ist Tafelspitz oder Herrencreme?
Jetzt steht für die beiden nicht nur das Kennenlernen des deutschen Lebens auf dem Programm, sondern auch eine tiefe Einführung in die deutsche Getränke- und Esskultur. Was genau ist ein Radler? Oder Johannisbiersaft? Und beim Essen? Da geht es um Fragen wie: „Was ist Tafelspitz oder Herrencreme?“ Aber Achtung, wenn es um Würze geht: Beide lieben scharfes Essen – da wird ordentlich mit Tabasco nachgewürzt, erzählt Kukelt mit einem Schmunzeln.
Eigene Wohnung
Während ihrer dreijährigen Ausbildung wohnen die beiden bei Reinhard Nießing. Eine rund 50 Quadratmeter große Wohnung, voll ausgestattet. Für uns normal, für Huy und Bach? Eine Villa! Beide haben ihre eigenen Zimmer und müssen sie nicht teilen. Das habe sie ziemlich umgehauen!
Mittlerweile sind die beiden die Gesprächsthemen der Gäste – und das im positiven Sinne. Freundlich, zuvorkommend und stets lächelnd, so beschreibt sie Kuckelt. Um das Leben in Raesfeld besser kennenzulernen, bekommen sie Unterstützung von Arbeitskollegen. Sie zeigen ihnen alles: Vom Gang zur Gemeinde, Sportverein und Bank bis hin zur Bushaltestelle zur Schule nach Ahaus.