Eintracht Erle 69 e. V. mit aktuell 723 Mitglieder hat wieder einen handlungsfähigen Vorstand – im zweiten Anlauf. Nach der gescheiterten Versammlung im April wurde nun am Donnerstagabend im Saal vor Brömmel-Wilms ein komplett neuer Vorstand gewählt.
Wahlleiterin Monika Schollmeyer (ehemalige Vorsitzende) sprach von einem Neuanfang: „Wir haben jemanden gebraucht, und wir haben jemanden gefunden.“ Neuer Vorsitzender ist Michael Warschewski. „Ich glaube, wir haben auch etwas gelernt“, sagte er nach seiner Wahl.

„Ich bin froh, dass ich mich dann doch anders entschieden habe“
Nach dem einstimmigen Wahlergebnis meldete sich Warschewski mit einer persönlichen Erklärung zu Wort: „Als ich zur Jahreshauptversammlung gekommen bin, war es für mich ganz klar, dass ich den Job so nicht machen kann und so nicht machen will. Und deswegen habe ich mich auch nicht zur Wahl gestellt. Aber, wie die Eintracht das immer gut kann – in Notsituationen entsprechend gut, positiv zu reagieren und zusammenzuhalten – das fand ich sehr gut“.
„Eigentlich wollte ich ganz aufhören“
Auch Stefanie Jung, nun gewählte stellvertretende Vorsitzende, überraschte mit ihrer Entscheidung. „Ich wollte eigentlich ganz aufhören. Nach 40 Jahren Ehrenamt dachte ich, es wird Zeit“, sagte sie. Doch die Dynamik des Abends habe sie überzeugt. „Hier in der Sitzung sind viele, die sich engagieren wollen – deshalb habe ich heute Ja gesagt.“ Sie kündigte an, das Amt nur für zwei Jahre übernehmen zu wollen.

Einstimmige Wahl – ein starkes Signal
Alle Positionen im neuen Vorstand wurden einstimmig und ohne Gegenstimmen gewählt.
Gewählt wurden:
- 1. Vorsitzender: Michael Warschewski
- Stellvertretende Vorsitzende: Stefanie Jung
- Kassierer: Julian Grömping
- Stellvertretender Kassierer: Philipp Askamp
- Sozialwart: Carsten Heisterkamp
- Schriftführerin: Julia Pierick
- Kassenprüfer: Philipp Kraus und Lukas Grewing
- Jugendleiterin: Verena Venhoff
- Stellvertretender Jugendleiter: Fabian Schwering
Boxgruppe nimmt Gestalt an
Ein Herzensprojekt des Vereins sei nun auch auf dem Weg, erklärte Jugendleiterin Verena Venhoff: „Das Thema Boxen hat uns lange begleitet. Jetzt haben wir es geschafft.“ Die Gemeinde Raesfeld habe grünes Licht gegeben, die neue Boxgruppe dürfe starten.
Trainiert werden soll in der Turnhalle der Silvesterschule – jeweils freitags von 18 bis 20 Uhr sowie sonntags von 11 bis 13 Uhr. Ein dritter Termin sei geplant, ergänzte Warschewski: „Wir denken über einen weiteren Sonntagstermin nach.“
Kehrtwende bei Michael Warschewski
Im Gespräch nach der Wahl blickte Michael Warschewski offen auf seine persönliche Kehrtwende zurück: „Ja, es ging einfach darum, dass ich mir – so wie der Arbeitsaufwand in der Vergangenheit war – nicht vorstellen konnte, den Job als Vollzeitberufler zu übernehmen. Unabhängig von meinen Fähigkeiten, ich mache ja schon ziemlich lange Ehrenamt bei Eintracht Erle. Aber wir haben vom Vorstand aus jahrelang gesagt: Wir brauchen Hilfe. Und es ist eigentlich nichts passiert.“

Zwei Schlüsselmomente geben den Ausschlag
Warschewski erklärte im Anschluss an die Wahl, dass sich seine Entscheidung erst im Verlauf der Mitgliederversammlung geändert habe. Als am Ende der Sitzung plötzlich so viele Mitglieder bereit gewesen seien, Aufgaben oder sogar Ämter zu übernehmen, habe ihn das beeindruckt. „Das war für mich ein entscheidender Moment“, sagte er.
Kurz darauf habe es eine zusätzliche Sitzung gegeben, an der 15 Personen teilgenommen hätten. Auch diese sei sehr positiv verlaufen. „Das waren zwei Schlüsselmomente“, so Warschewski. In diesem Zusammenhang habe er für sich festgestellt: „Okay, dann kannst du das Amt übernehmen. Dann wirst du nicht überlastet und kannst der Aufgabe gerecht werden.“
Reformen und Teamgeist als neue Perspektive
Auf die Frage, ob er sich über seine neue Rolle freue, antwortete er ohne Zögern:
„Ja, natürlich. Eintracht Erle gibt es seit 56 Jahren. Vieles lief einfach so weiter. Aber jetzt haben wir so eine Art Aufbruchstimmung. Es gibt viele junge Leute, wir wollen reformieren. Und dazu gehört, dass wir als erstes die Satzung anpacken – die ist in Teilen einfach überholt.“
„Ich freue mich, dass es weitergeht“
Besonders freue er sich über neue Projekte: „Wenn man so eine Boxgruppe aufbaut, mit einem jungen Team arbeitet und am Ende des Jahres sieht, was man erreicht hat – das ist großartig. Ich freue mich wirklich, dass das jetzt weiter vorangeht. Es wäre traurig gewesen, wenn wir es nicht geschafft hätten.“
Und auf die abschließende Frage, ob man nun von „neuem Vorstand, neuem Wind“ sprechen könne, lachte er und sagte: „Wir versuchen’s, ja.“

Alle weitere Info gibt es auf der Internetseite: Eintracht Erle 69 e. V.